Paderborns Trainer André Breitenreiter tauschte nach der 0:3-Niederlage in Dortmund zweimal: Brückner und Stoppelkamp spielen für Hartherz und Ouali.
Ebenso viele Wechsel vollzog Bremens Coach Viktor Skripnik. Im Vergleich zum 1:0-Derbysieg gegen den Hamburger SV spielten Öztunali und Lukimya für Yildirim und Vestergaard (Knie).
15.000 Zuschauer waren in die Benteler-Arena gepilgert, um den SC Paderborn bei seiner Mission Klassenerhalt zu unterstützen. Das Ziel war klar: drei Punkte gegen Bremen. Um das zu erreichen, hatte sich der SCP eine auf Konter ausgelegte Defensivtaktik ausgesucht. Daraus resultierte naturgemäß, dass Werder über weite Strecken des ersten Durchgangs mehr Spielanteile hatte. Der SVW tat sich jedoch lange schwer, konnte kaum klare Torchancen kreieren und zeigte sich zudem ungewohnt schwach nach ruhenden Bällen.
Der 30. Spieltag
Pech hatten die Gäste, als Schiedsrichter Florian Meyer in der 21. Minute einen Treffer von Bargfrede aus 16 Metern wegen eines vorangegangenen Foulspiels nicht anerkannte. Dann kam es noch dicker für die Skripnik-Elf, die gerade hinten links Probleme hatte und binnen weniger Augenblicke auf einmal mit 0:2 zurück lag. Zuerst jagte Vrancic den Ball im Anschluss an eine Ecke sehenswert per Direktabnahme in die Maschen (26.), ehe Stoppelkamp eine Koc-Flanke von rechts mustergültig per Kopf zum 2:0 nutzte (27.).
Koc hatte gar das 3:0 auf dem Fuß, setzte den Ball aber knapp links daneben (29.). Die Bremer fingen sich in der Folge wieder und drängten fortan auf den Anschluss. Spielerisch war Werder weiterhin im Vorteil, kam nun allerdings über Junuzovic, der sein 100. Bundesligaspiel bestritt, dem Anschluss nahe - der Österreicher zog jedoch gegen SCP-Schlussmann Kruse den Kürzeren (42.), um kurz darauf das 1:2 einzuleiten: Seine Freistoßflanke von rechts legte Prödl per Kopf für Selke ab, der sich bedankte und aus fünf Metern zentraler Position vollstreckte (45.).
Skripnik beweist ein goldenes Händchen
Auf Abstand halten: Paderborns Bakalorz im Duell mit Junuzovic (re.). imago
Trotz durchwachsener Leistung in Hälfte eins war für Bremen ob des Anschlusstreffers noch alles drin - und Trainer Skripnik brachte mit Kroos und Aycicek, die für Öztunali und Bargfrede kamen, zwei frische Leute. Die erste dicke Chance hatten allerdings die Ostwestfalen: Nach einer Ecke zwang Rafa Lopez Bremens Schlussmann Casteels mit einem strammen Kopfball aus sechs Metern zu einer starken Parade (46.).
Das war bezeichnend für die zweiten 45 Minuten, in denen der SCP im Grunde die bessere Mannschaft stellte. Die Ostwestfalen überzeugten vor allem durch aufmerksame Abwehrarbeit und eindrucksvolles Pressing, mit dem die Bremer enorme Probleme hatten. Das Spiel fand über weite Strecken zwischen den Strafräumen statt, was den Hausherren gelegen kam. Der SCP verpasste es aber, die Entscheidung herbeizuzwingen (Hünemeier, 69.) und wurde dafür bitter bestraft. Im Anschluss an eine Ecke bekamen die Paderborner den Ball nicht geklärt. Lukimya leitete mit Übersicht weiter auf den wenige Sekunden zuvor eingewechselten Hajrovic, der aus 16 Metern trocken mit links zum 2:2 vollendete (76.).
Nur zwei Minuten danach folgte für die Paderborner der nächste Schock, als Heinloth nach einem Foul an Kroos die Ampelkarte sah. Er wird dem SCP, der sich letzten Endes trotz großer Courage mit dem Remis abfinden musste, am kommenden Samstag im Abstiegskracher beim SC Freiburg (15.30 Uhr) ebenso fehlen wie Mittelfeldstratege Vrancic, der seine fünfte Gelbe sah. Bremen empfängt dann übrigens Eintracht Frankfurt.