Osnabrück-Trainer Maik Walpurgis nahm im Vergleich zum 2:0-Heimerfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 II zwei personelle Änderungen vor: Für Pisot kam das Spiel nach einer Mandelentzündung zu früh, der Innenverteidiger nahm auf der Bank Platz und wurde von Falkenberg ersetzt. Zudem agierte - anstelle von Thee - der zuletzt gelbgesperrte Feldhahn wieder vor der Abwehr. Auf der Gegenseite musste Jürgen Kramny nach der 1:4-Klatsche gegen Hansa Rostock auf Obernosterer (Muskelverletzung) verzichten, für ihn rückte Grüttner in die erste Elf. In der Abwehr begann Kirchhof für Mwene.
Mit einem Sieg über Nacht die Tabellenspitze erobern - so lautete vor der Partie die Marschroute der Osnabrücker. Die Niedersachsen nahmen die Favoritenrolle an und verzeichneten durch Iljutcenko die erste Möglichkeit. Von Ornatelli bedient fand der Angreifer in VfB-Torwart Vlachodimos seinen Meister, im Anschluss kam Menga um einen Schritt zu spät (6.).
Mit optischem Übergewicht agierte der VfL, jedoch ohne brandgefährlich zu werden. Auf der Gegenseite fand auch die Bundesliga-Reserve der Schwaben besser ins Spiel, bester Beleg: Leibolds Schuss aus der Distanz, der Heuer Fernandes zu einer Parade zwang (15.). Danach krachte es vor allem fernab der Gehäuse, Wagener und Sama holten sich nach einer Rudelbildung die Gelbe Karte ab (21.).
Für das erste sportliche Highlight war dann Gäste-Akteur Tashchy verantwortlich. Aus etwa 20 Metern ließ sein Schuss den Querbalken erzittern (27.). An Tempo fehlte es der Partie nicht, beide Teams suchten den Vorwärtsgang. Einziges Manko: die Torgefahr. Bis auf einen Kopfball von Wagener über das Tor (31.) wurde es selten brenzlig für die beiden Keeper. Letzte Möglichkeiten verbuchten Feldhahn (45.) und Wanitzek (45.), dann war Pause.
Der 18. Spieltag
Durchgang zwei fing so an, wie der erste geendet hatte: viel Tempo, viel Vorwärtsdrang, viel Kurzweile. Im Gegensatz zum Geschehen vor der Pause zeigten die Osnabrücker nun auch Effektivität. Knapp acht Minuten waren gespielt, als Ornatelli Menga bediente, der aus halbrechter Position flach zur Führung vollstreckte (52.).
Die Verlockung, zumindest über Nacht an die die Tabellenspitze zu springen, beflügelte die Lila-Weißen. Diesmal versuchte sich Menga als Vorlagengeber, Hohnstedt kam gegen Vlachodimus jedoch zu spät (58.). Die Partie gewann weiter an Reiz, als auch die Gäste ihre Tor-Qualitäten entdeckten: Grüttner wurde freigespielt und markierte per Flachschuss den Ausgleich (66.).
Ein geschockter VfL? Fehlanzeige! Der umtriebige Ornatelli nickte das Leder nach einem langen Einwurf über den Innenpfosten ins Netz und stellte drei Minuten nach dem 1:1 die alten Verhältnisse wieder her (69.). Nun waren wieder die Schwaben an der Reihe: Erneut versetzte Grüttner den Großteil der Zuschauer in Schrecken, als er vor Heuer Fernandes auftauchte - brachte die Kugel aus spitzem Winkel aber nicht mehr aufs Tor (75.). Stuttgart drückte und drängte, die Bälle flogen in der Schlussphase hoch und weit vor das Tor der Hausherren. Die Defensive des VfL hielt dem Druck stand, ehe Iljutcenko die letzten Zweifel beseitigte. Nach Vorlage des eingewechselten Sembolo markierte der Angreifer das 3:1 in der Nachspielzeit (90.+3).
Für die Walpurgis-Elf geht es am Samstag (14 Uhr) beim Halleschen FC weiter. Die U 23 des VfB Stuttgart trifft bereits am Freitag (19 Uhr) auf Energie Cottbus.