TSG-Trainer Markus Gisdol nahm gegenüber dem 1:1 beim Hamburger SV einen Wechsel vor: Szalai verdrängte Modeste auf die Bank.
Paderborns Coach André Breitenreiter vertraute exakt auf die Startformation, die zuletzt 3:1 gegen Frankfurt gewonnen hatte.
Anlaufzeit brauchten die Kontrahenten in Sinsheim nicht. Noch in der ersten Minute lenkte Baumann Rupps Bogenlampe mit Mühe über den Balken, auf der anderen Seite riskierte Pendant Kruse gegen Elyounoussi Kopf und Kragen (3.). Wenig später mündete der nächste Angriff der Kraichgauer in einem Elfmeterpfiff: Referee Hartmann zeigte nach Brückners Zweikampf mit Volland auf den Punkt - eine harte Entscheidung. Rudy trat an, vom Pfosten prallte die Kugel an Kruses Arm, im Nachfassen packte der Keeper zu (5.).
Furios war der Beginn der Partie, schwungvoll ging es weiter. Wer defensive Ostwestfalen erwartet hatte, sah sich getäuscht. Hin und her wogte das Spiel zwischen den Rivalen, die sich zunächst auf Augenhöhe begegneten und nach Ballgewinn schnurstracks den Weg an den gegnerischen Strafraum suchten.
Unter dem hohen Tempo litten allerdings Struktur und Präzision, vor allem im letzten Drittel. Die aufmerksamen Abwehrreihen hatten zwar viel zu tun, die Angelegenheit aber weitgehend im Griff - von Szalai hüben sowie Kachunga drüben war wenig zu sehen. Mehr als Halbchancen (Ziegler, 18., Volland, 25.) gab es so nicht zu verzeichnen, auch weil die leicht optisch überlegene Gisdol-Elf den Weg meist zu sehr durchs Zentrum suchte.
Fast hätte ein Lapsus von Kruse die Führung von 1899 bedeutet, Polanski aber verzog klar (30.). Nun wurden die Gegenangriffe des SCP seltener (Kachunga, 40.), Hoffenheims Aktionen zielstrebiger. Nachdem Volland verzogen hatte (41.), setzte sich Firmino zweimal gut in Szene: Bei beiden Abschlüssen fehlte nicht viel zur verdienten Führung der Sinsheimer (44., 45.).
Der 9. Spieltag
Mutig der bisherige Auftritt des Aufsteigers, mutig Breitenreiters Einwechslung mit Wiederanpfiff: Stürmer Ducksch ersetzte Mittelfeldmann Vrancic, der mit Schwindelgefühlen zu kämpfen hatte. Und die besseren Ansätze hatten die zweikampfstarken Gäste: Der sichtlich auftauende Kachunga forderte nach Strafraumduell mit Süle vergeblich Elfmeter (52.), Süle musste nach Kachungas Vorarbeit und Kocs Hereingabe im Fünfer klären (53.).
Und 1899? Biss sich trotz mehr Ballbesitz immer wieder an der aufmerksamen Deckung der Gäste fest. Firminos Knaller direkt auf Kruse war der erste Abschluss der Gastgeber im zweiten Durchgang (57.), danach reagierte Gisdol mit einem Doppelwechsel und brachte Zuber und Schipplock für Elyounoussi und Szalai (58.).
Pfosten Stoppelkamp - Pfosten Volland!
Strohdiek grätschte Zuber in letzter Sekunde den Ball vom Fuß (60.), beim unmittelbaren Konter traf Stoppelkamp bei den seltener werdenden Kontern nur den Innenpfosten (61.) und verpasste die Führung. Auf der Gegenseite setzte Volland seine Jagd nach dem ersten Saisontor fort, sein Freistoß landete ebenfalls nur am Innenpfosten (66.).
Nicht viel später jubelte der Kapitän der U 21 aber doch: Zuber wühlte am Strafraum, Hünemeier brachte den Ball nicht weg. Das Leder sprang nach halblinks zu Beck, dessen Querpass Volland mit dem Rücken zum Tor annahm und das Rund aus der Drehung aus acht Metern ins linke Eck knallte (73.).
Kutschke kam beim SCP für Rupp (76.), Breitenreiters Zeichen für die Schlussoffensive. Zunächst aber verpasste Schwegler das 2:0 hauchdünn (77.). Hoffenheim hatte nun viel Platz, wusste diesen aber nicht zur Entscheidung zu nutzen. Und hatte Glück, dass Hartmann ein Foul des eingewechselten Vestergaard an Kachunga nicht mit Strafstoß ahndete (85.).
Auf der anderen Seite scheiterte auch noch Schipplock am Pfosten (88.), aber es reichte auch so zum Sieg der Kraichgauer, die ihre Serie ungeschlagener Spiele (4/5/0) weiter fortsetzten und ganz oben dabei bleiben.
Hoffenheim trifft am Mittwoch im DFB-Pokal auf Zweitligist FSV Frankfurt (20.30 Uhr), Paderborn ist erst wieder am am 10. Bundesliga-Spieltag am Sonntag gegen Hertha BSC (17.30 Uhr) im Einsatz.