Keine Gefahr, viele Fehlpässe
Der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand nahm nach dem 1:2 beim Hamburger SV zwei personelle Wechsel vor: Jairo und Malli spielten für Djuricic (Bank) und Koo (nicht im Kader). Stuttgarts Coach Huub Stevens reagierte auf das 0:4-Debakel gegen Schalke 04 mit fünf Änderungen in seiner Startelf: Ginczek, Hlousek, Oriol Romelu, Sakai und Schwaab begannen für Gruezo, Leitner, Sararer (alle Bank), Harnik (Nackenzerrung) und Rüdiger (Knie-OP).
Der VfB stellte taktisch auf ein 4-4-2-System um und versprach sich davon mehr Kompaktheit mit zwei engstehenden Viererketten. Der Plan ging zumindest defensiv auf, denn Mainz kam trotz mehr Ballbesitz nicht in die gegnerische Box. Offensiv tat sich bei den Schwaben hingegen fast gar nichts. Immer wieder setzten die Gäste auf lange Bälle. Diese verpufften aber genauso wie wenige handgezählte Standards. Auch bei den Nullfünfern blieb vieles Stückwerk. Der FSV versuchte, das Stuttgarter Bollwerk über die Flügel zu knacken, schaffte es aber auch aufgrund vieler Fehlpässe nur selten in den Strafraum.
Standardspezialist Geis schlägt zu
Dadurch neutralisierten sich beide Teams in zahlreichen Geplänkeln im Mittelfeld. Torraumszenen blieben Mangelware. Eine erfrischende Ausnahme machte Mainz, das mit Geis (20.) und Allagui (29.) immerhin Halbchancen verbuchte. In Führung gingen die Hausherren dann dank einer sehenswerten Standardsituation: Standardspezialist Geis hob einen Freistoß aus 22 Metern halblinker Position über die Fünf-Mann-Mauer präzise ins linke Eck (36.). Dabei nahm Okazaki Ulreich schlitzohrig die Sicht.
Nun stand der VfB eigentlich in der Pflicht, mehr in die eigenen Offensivbemühungen zu investieren. Die Realität sah aber anders aus: Der FSV kontrollierte das Geschehen auf dem Rasen, ließ das Leder in den eigenen Reihen laufen und hielt die Schwaben so erfolgreich vom eigenen Gehäuse fern. Mit dem 1:0 ging es zum Pausentee.
Stevens' Joker stechen
Der 15. Spieltag
Nach Wiederbeginn wurde Stuttgart etwas aktiver. Wirklich gefährlich wurde es aber nur in einer Situation: Gentner servierte das Spielgerät vom rechten Flügel vor das Tor, wo Ginczek frei vor Karius zum Abschluss kam. Der Torwart aber machte sich groß und parierte glänzend mit einem Blitz-Reflex (51.). Abgesehen davon blieben spielerische Höhepunkte komplett aus. Die zähe Partie plätscherte weiter vor sich hin.
Kurze Stimmungsaufheller streuten hin und wieder die Nullfünfer ein: Allagui (62.), Brosinski (64.) und Malli (66.) verzeichneten zumindest Torannäherungen. Der in Rückstand liegende VfB ging aber weiterhin nur sehr dosiertes Risiko in der Vorwärtsbewegung ein. Belebend wirkte dann ein Standard von Joker Maxim, den Gentner in einer grenzwerten Aktion mit einem hohen Bein an den linken Pfosten setzte (69.). Auch Stevens' zweiter Einwechselspieler war sofort in Aktion: Kostic setzte nach einem kurz ausgeführten Maxim-Freistoß am rechten Sechzehnereck zu Flanke an, doch diese entwickelte sich zum Torschuss. Karius musste lange abwarten und war dann chancenlos, als der Ball im linken Eck einschlug (72.).
Gentner rettet das 1:1 auf der Linie
In der Schlussphase war nun wieder alles offen. Spielerisch blieb das Dargebotene aber nach wie vor Magerkost. Beim VfB waren nach wie vor Kostic (80., 86.) und Maxim (87.) Aktivposten und verzeichneten Halbchancen. Auf der anderen Seite verbuchte Okazaki noch eine Großchance, als er aus der Spielertraube heraus aus sieben Metern zum Schuss kam. Gentner aber rettete vor dem geschlagenen Ulreich auf der Linie (88.). Es blieb beim 1:1.
Mainz ist schon am kommenden Dienstag (20 Uhr) beim 1. FC Köln gefordert. Gleichzeitig ist Stuttgart zu Gast beim Hamburger SV.