Hoffenheims Trainer Markus Gisdol wirbelte seine Startelf nach der 0:4-Pleite in Nürnberg am vergangenen Spieltag gehörig durcheinander: Mit Vestergaard, Johnson, Hamad, Elyounoussi und Schipplock flogen gleich fünf Akteure raus. Es begannen Abraham, Salihovic, Strobl, Herdling und Volland. Auch Hamburgs Coach Bert van Marwijk nahm nach der 0:3-Niederlage gegen Schalke einige Änderungen vor: Für Jansen (Knieprellung), Lasogga (Muskelfaserriss), Arslan und Ilicevic begannen Diekmeier und Zoua sowie die Neueinkäufe Bouy und John.
Die Hausherren verloren nicht viel Zeit und kamen schnell in die Partie. Bereits Sekunden nach dem Anpfiff zeigte die TSG, wohin die Reise gehen sollte. Ein Freistoß von Herdling forderte Drobny, der allerdings seinen Kasten zunächst sauber hielt. Wenig später war allerdings die Führung für die Gastgeber fällig: Nach einem Ballverlust von Lam überbrückte Volland schnell das Mittelfeld und bediente Roberto Firmino vor dem Tor von Drobny. Dieser fackelte nicht lange und versenkte die Kugel hinter dem HSV-Keeper im Tor (4.). Pech für die Gäste: Beim Zuspiel von Volland stand der Hoffenheimer hauchdünn im Abseits.
Gegen angeschlagenen Hamburger versuchten die Kraichgauer sofort nachzulegen, hatten jedoch nach einer Salihovic-Ecke Pech, als Abraham seinen Kopfball knapp neben das Tor von Drobny setzte (12.). Daraufhin nahmen die Gastgeber allerdings den Fuß vom Gas und verlegten sich auf Spielkontrolle und Konter. Dies machte ihnen der HSV allerdings auch nicht besonders schwer.
19. Spieltag
Immer wieder versuchten es van der Vaart & Co., doch die Mittelfeldspieler der Gäste fanden keine Anspielstationen in und am Hoffenheimer Strafraum. Nur ein einziges Mal tauchte ein HSV-Spieler gefährlich vor dem Tor von Casteels auf. Zoua verdankte diese Chance allerdings einem Fehler von Süle. Der HSV-Stürmer war jedoch zu überrascht von seiner Möglichkeit. Er verstolperte, so dass Beck im letzten Moment rettete (18.).
In der Folgezeit überboten sich die HSV-Akteure in Ideenlosigkeit und machten es den Hausherren leicht, die Bälle vom eigenen Tor weg zu halten. Geduldig wartete die TSG auf ihre Chance und schlug kurz vor der Pause erneut zu. Eine kurz ausgeführte Ecke hob Salihovic über Drobny und die gesamte Abwehr zum zweiten Pfosten. Dort stieg Süle hoch und köpfte den Ball zum 2:0-Pausenstand ein (44.).
Beide Teams begannen die zweiten 45 Minuten personell unverändert. Auch das Spielgeschehen änderte sich wenig. Der HSV hatte zwar viel Ballbesitz im Mittelfeld, doch Anspielstationen in der Offensive wurden nicht gefunden. Immer wieder gingen die Gastgeber in der Nähe ihres Strafraums resolut dazwischen und klärten.
Bei ihren seltenen Offensivaktionen zeigten die Hoffenheimer den Gästen, wie es gehen könnte. Nachdem zunächst Volland zwei Mal nach Fehlern im HSV-Spielaufbau scheiterte (52. und 53.) machten die Gisdol-Schützlinge in der 60. Minute bereits den Sack zu. Salihovic schickte Roberto Firmino mit einem Steilpass in den Strafraum. Dieser behielt die Übersicht, sah in der Mitte den durchgestarteten Beck und bediente ihn mit einem präzisen Zuspiel. Beck brauchte den Fuß nur noch hinzuhalten, um das 3:0 zu erzielen.
Die Hoffenheimer änderten auch in den letzten 30 Spielminuten ihre Taktik nicht, überließen dem HSV das Mittelfeld und lauerten auf Konter. Dabei hatte der eingewechselte Ilicevic in der 72. Minute die erste echte Torchance für die Gäste. Eine Flanke von der rechten Seite köpfte er allerdings über das Tor.
Die TSG gab sich in der Schlussphase keine große Mühe mehr nachzulegen. Die Hausherren sicherten ab, während der HSV nur noch den Schlusspfiff herbei sehnte. Dabei ließ Volland nach einem perfekten Zuspiel von Roberto Firmino sogar noch einen weiteren Treffer aus, indem er an Drobny scheiterte (74.).
Am nächsten Samstag (15:30 Uhr) muss Hoffenheim nach Freiburg. Der HSV empfängt am gleichen Tag (18:30 Uhr) Hertha BSC Berlin.