BVB-Coach Jürgen Klopp tauschte im Vergleich zum 2:2 in Donezk drei Mal. Lewandowski (Rotsperre) wurde von Schieber vertreten, Gündogan und Subotic übernahmen für Kehl und Felipe Santana.
Frankfurts Trainer Armin Veh sah nach dem 0:0 gegen Nürnberg keinen Grund, an seiner ersten Elf etwas zu ändern.
Die Hessen erlebten zu Beginn des Spiels ihr blaues Wunder. Dortmund bot Angriffsfußball aus einem Guss, zwang die überforderte Veh-Elf zu fatalen Fehlpässen und hatte zudem mit Reus und Götze zwei kaum zu kontrollierende und spielfreudige Akteure auf dem Rasen. Das Scheibenschießen begann nach wenigen Minuten, Blaszczykowski machte den Anfang (2.), Reus tauchte dann alleine vor Trapp auf, doch der Schlussmann der Gäste verhinderte noch das Gegentor (3.). Noch, denn wenig später war er schlicht und einfach machtlos. Zunächst zauberte Götze aus dem Fußgelenk einen finalen Pass auf Reus, das erste Tor war Formsache (8.). Teil zwei der Reus-Festspiele folgte sogleich. Diesmal war der aufgerückte Hummels zuständig für die Vorlage, Reus tauchte links auf und vollstreckte in die rechte Ecke (10.). Nach dem schnellen 2:0 nahm die Klopp-Elf nun etwas Tempo raus, kontrollierte das Spiel aber zu jedem Zeitpunkt.
Der 22. Spieltag
Die Eintracht wehrte sich zwar nun etwas, doch der Ausgang des Spiels schien vorgegeben. Da packte der BVB sich ein Zusatzgewicht in den Rucksack. Schieber erlaubte sich in kurzer Folge zwei gelbwürdige Foulspiele und flog mit der Ampelkarte vom Feld (31.). Für den Lewandowski-Ersatz war es eine kurze Bewährungsprobe geworden, doch auch in Unterzahl blieb der deutsche Meister brandgefährlich. Hummels und Subotic verpassten nach Götze-Freistoß (35.), Blaszczykowski schoss dann nur hauchzart über die Latte (40.). Die Eintracht wusste aber noch vor der Pause, wie das Plus an Raum auf dem Feld zu nutzen war und wurde erstmals mutiger. Rode vergab eine Gelegenheit (41.), auch Inui fehlte Zielwasser (42.).
Dortmund blieb auch im zweiten Durchgang mit nur zehn Mann das gefährlichere Team. Der BVB dosierte nun die Angriffe, überließ den Frankfurtern notgedrungen mehr Ballbesitz, kombinierte sich aber immer wieder sehenswert nach vorne. Reus aus spitzem Winkel (55.), Hummels mit links aus der Distanz (55.) und Subotic mit einem Schuss an die Oberkante der Latte (58.). Das 3:0 war nahe und fiel schließlich durch Reus. Über Gündogan und Götze lief der Ball wie an einer Schnur, Deutschlands Spieler des Jahres 2012 verwandelte alleingelassen im Strafraum sicher (65.). Bitter für die Gäste, die nur Sekunden vorher durch Lakic die Riesenchance auf den Anschlusstreffer fahrlässig ungenutzt ließen (64.).
Nicht zu fassen: Rot für Schieber! Getty Images
Die Luft war nun raus aus der Partie, zumal das Stigma Unterzahl nun auch Geschichte war. Denn Inui leistete sich nun seinerseits ein zweites Gelb und musste runter (74.). Pari ging es in die Schlussviertelstunde und Dortmund ließ nun nichts mehr anbrennen, sendete ein starkes Signal im Kampf um die Plätze, die zur direkten Qualifikation für die Champions League berechtigen.
Die Hausherren spielten die restlichen Minuten sicher herunter und Sahin, Großkreutz sowie Leitner durften in den letzten Augenblicken auch noch Spielpraxis sammeln. Dann war der hochverdiente 3:0-Erfolg über heute überforderte Hessen unter Dach und Fach gebracht. Der sehenswerte Schlusspunkt war der Eintracht zumindest überlassen: Ein feiner Jung-Schuss klatschte von der Dortmunder Latte zurück ins Feld (90.).
Dortmund gastiert nun am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Gladbach, Frankfurt muss schon am Freitagabend (20.30 Uhr) in Freiburg antreten.