Donezk hatte seinen brasilianischen Superstar Willian in der Wintertransferperiode an Anschi Machatschkala verkauft, verstärkte sich aber sogleich mit Landsmann Taison. Trainer Mircea Lucescu veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Juventus auf vier Positionen: Für Kucher (Gelbsperre), Stepanenko, Willian und Eduardo liefen Chygrynskyy, Hübschman, erwähnter Neuzugang Taison und Luiz Adriano auf.
BVB-Coach Jürgen Klopp konnte nach der 1:4-Niederlage gegen den HSV wieder auf Schmelzer zurückgreifen. Der Blondschopf rückte auf die gewohnte Linksverteidigerposition, Bender ins Mittelfeld und ersetzte Sahin (Bank). Dort nahm auch Subotic wie schon in der Liga weiterhin Platz, Felipe Santana erhielt wegen mehr Spielpraxis den Vorzug. Gündogan fehlte verletzt (Zehenprellung), Großkreutz erkrankt.
Dortmund begann sehr konzentriert, stand in kompakter Grundordnung und griff spätestens an der Mittellinie den ballführenden Schachtar-Akteur aggressiv an. Für das Kombinationsspiel der Ukrainer war kein Raum, zunächst gab nur die Borussia in Person von Blasczcykowski zwei allerdings wenig zielgerichtete Torschüsse ab (5., 8.).
Der BVB verstand es auch nach der Anfangsphase mit einem disziplinierten Vortrag zumeist, blitzschnelles Umschalten des Gegners zu vermeiden - und nahm selbstbewusst das Heft mehr und mehr in die Hand. Nach einer Ecke stand Hummels per Lattenkopfball dicht vor der Führung (17.), und Reus prüfte nach Sololauf Keeper Pyatov (19.).
Bis Mitte des ersten Durchgangs hatten Kehl & Co. alles im Griff. Angetrieben vom spielstarken Fernandinho, dazu mit Einzelaktionen (Taison) kam Donezk dann besser ins Spiel, ohne aus dem Spiel heraus zwingend zu werden. Ein Freistoß brachte aber dann die schmeichelhafte Führung der Lucescu-Schützlinge: Srna zirkelte einen von Felipe Santana unnötig an Luiz Adriano verursachten Freistoß aus halblinker Position aus 22 Metern über die Mauer. Weidenfeller ließ den gar nicht so platzierten Schuss passieren und sah dabei nicht gut aus (31.).
Unbeeindruckt intensivierte die Borussia ihre Offensivbemühungen, erspielte Chancen durch Blaszczykowski (35., 39.). Es war aber Lewandowski, der den verdienten Ausgleich markierte: Götze kam rechts gegen Rat zur Flanke. In der Mitte war Lewandowskis Luftloch die ideale Finte, denn Fernandinho und Chygrynskyy rannten sich beim Rettungsversuch gegenseitig um - und der Pole vollendete ganz kühl aus sieben Metern flach ins rechte Eck (41.).
Glück dann für die Gäste, dass Alex Teixeira Sekunden vor dem Kabinengang nach einem harmlosen Taison-Schuss und Weidenfellers Unsicherheit zu zögerlich zu Werke ging.
Die Achtelfinal-Hinspiele
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter, gleich mit einer Reus-Chance nach flüssiger Kombination (47.). Die Ukrainer rissen das Geschehen im weiteren Verlauf an sich, ohne aus viel Ballbesitz gegen die sattelfeste Defensive der Schwarz-Gelben irgendein Kapital schlagen zu können. Lediglich nach einem Flügellauf von Luiz Adriano wurde es einmal gefährlich, Felipe Santana blockte aber Mkhitaryan ab (53.).
Die Zeit verstrich, Schachtar suchte die Lücke, sprühte aber nicht gerade vor Ideen. Douglas Costa ersetzte Taison (62.) - ein Wechsel mit Folgen. Denn erneut erzielten die Gastgeber ein Tor quasi wie aus dem Nichts, wieder mit Unterstützung des BVB: Bei einem einfachen langen Pass aus der eigenen Hälfte von Rakytskyy unterschätzte Hummels den Ball, den Douglas Costa dahinter annahm, gegen Schmelzer abdeckte und per Seitfallzieher aus 14 Metern vollendete (68.).
Fünf Minuten später musste Lewandowski es eigentlich wieder richten, verfehlte aber das Tor, ebenfalls per Seitffallzieher, um Zentimeter (73.). Doch die Borussen ließen sich nicht entmutigen und schlugen tatsächlich in der Endphase nochmals zu: Hummels wuchtete das Leder per Kopf aus sechs Metern nach Schmlezers Ecke unter die Latte, nachdem Fernandinho unter dem Ball hindurch getaucht war - der Schlusspunkt (87.).
Das Achtelfinal-Rückspiel der beiden Kontrahenten findet am 5. März statt. In der Liga geht es für Donezk mit einem Heimspiel gegen Wolyn Luzk am 3. Februar weiter, Dortmund hat am Samstag (18.30 Uhr) Eintracht Frankfurt zu Gast.