Mainz-Trainer Thomas Tuchel musste im Vergleich zum 1:1 in Augsburg Kirchhoff (Oberschenkelzerrung) und Parker (Rotsperre) ersetzen. Dafür standen Nicolai Müller und Zimling in der Startelf.
Schalkes Coach Jens Keller tauschte nach der 0:4-Niederlage in München viermal Personal aus: Für Metzelder, Kolasinac, Barnetta und Pukki durften Fuchs (nach Gelbsperre) sowie Farfan, Draxler und Raffael von Beginn an ran.
Mainz hatte gegen die Gäste, die Farfan als vorderste Spitze aufgeboten hatten, in der Anfangsphase mehr vom Spiel und war nach Standard der Führung nah: Noveski erwischte Ivanschitz' Ecke mit Wucht und köpfte aus fünf Metern. Hildebrands Blitzreflex verhinderte den Rückstand, danach rettete Höwedes am Fünfer vor Szalai glücklich - die Kugel flog Zentimeter vorbei (6.).
Ansonsten arbeitete S04 im Kollektiv gut nach hinten, kam offensiv aber nicht über Ansätze hinaus. Auch weil sich Farfan aus der ungewohnten Rolle immer wieder zu weit zurückfallen ließ und somit die Anspielstation vorne fehlte.
Es entwickelte sich eine Partie mit intensiven Mittelfeldduellen, in denen sich die beiden Teams neutralisierten - Strafraumszenen hatten Seltenheitswert, bei Schalke aus genanntem Grund, bei Mainz, weil es keine Lücke im engmaschigen Abwehrnetz fand. Zudem verpufften Standardsituationen hüben wie drüben.
Bis Mitte des ersten Durchgangs tat sich vor beiden Toren nichts, ehe Müller bei den aktiveren 05ern mit einem ersten Sololauf Aufmerksamkeit erregte (24.) und auf der Gegenseite Raffael einen ersten Akzent setzte (26.).
Müllers Tatendurst war geweckt, der im ersten Durchgang auffälligste Mainzer leitete die Führung ein: Drei Schalker konnten seinen Sololauf auf der rechten Außenbahn nicht bremsen, Ivanschitz kam beim diagonalen Rückpass des Flügelflitzers richtig entgegen und knallte das Leder fast vom Elfmeterpunkt flach ins rechte Eck (27.).
Die Königsblauen waren danach um Offensive bemüht, variierten vorne die Positionen. Die Rheinhessen gewannen die wichtigen defensiven Duelle - bis zur 41. Minute: dann hielt Wetklo Jones' Fernschuss nicht fest und ließ nach links abprallen. Raffael setzte nach und legte vom Fünfereck quer zu Bastos, der aus vier Metern zum 1:1-Pausenstand einschob.
Der 22. Spieltag
Ohne Personalwechsel ging es im zweiten Durchgang zunächst gemächlich weiter, ehe Wetklo sein Team gegen das Geschehen an sich reißende Gäste mit Fußabwehr bei Draxlers Riesenchance aus fünf Metern vor dem Rückstand bewahrte (54.).
Bei der Tuchel-Elf stotterte der Motor längere Zeit, dann aber zogen die Hausherren nach Großchancen gleich, als Soto den Ball vom Fünfer über den Balken hob (62.). Die Initialzündung für die Mainzer, urplötzlich war Elan in ihren Aktionen - mit Folgen für S04: Ivanschitz kam im Mittelfeld an den Ball und nahm halbrechts Pospech mit, Bastos verpasste, Fuchs kam zu spät und der Rechtsverteidiger schoss aus 13 Metern flach ins linke Eck ein - erstes Ligator des Tschechen (63.).
Wie würde Schalke reagieren? Zunächst Riesenglück, dass Soto frei vor Hildebrand auch seine zweite Hundertprozentige liegenließ (69.). Dann aber war Farfan nach Svenssons Fehl- und Neustädters Steilpass frei durch, wurde von Svensson touchiert, kam zu Fall, stand aber gleich wieder auf und spielte dann einen Fehlpass. Stark hatte auf Vorteil entschieden, sonst wäre dies wohl "Rot" gewesen ... (71.).
Die Schlussphase brach an, und wieder stand Mainz dicht vor dem 3:1, doch Neustädters Grätsche bereinigte die Aktion vor Soto (78.). So kam es, wie es kommen musste: Der 17-jährige Liga-Debütant Meyer brachte Farfans Pass ins Zentrum unter Kontrolle und spielte nach halblinks zu Bastos. Der Brasilianer behielt die Nerven und knallte die Kugel flach aus acht Metern ins rechte Eck (82.).
Beide Teams hätten am Ende gewinnen können. Hildebrand rettete binnen Sekunden gegen Ede und Noveski (86.), und Draxler verpatzte auf der Gegenseite den finalen Querpass auf den freien Bastos (88.) - am Ende blieb es beim 2:2.
Mainz ist kommenden Samstag (15.30 Uhr) Gastgeber des VfL Wolfsburg, Schalke tritt am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions League zunächst bei Galatasaray Istanbul an. Am Samstag (18.30 Uhr) empfängt S04 dann Düsseldorf.