Leverkusens Coach Robin Dutt stellte im Vergleich zum 0:0 in Hannover einmal um: Für Kießling rückte Ballack in die Startelf.
Nürnberg: Dieter Hecking musste nach der 0:2-Niederlage gegen Hoffenheim auf Chandler (Rotsperre) verzichten, überraschte dafür mit Feulner, der rechts hinten verteidigte. Des Weiteren kam Cohen für Esswein zum Zug.
Der Club agierte in der Anfangsphase lauf- und zweikampfstark. Tiefstehend setzten die Gäste von Beginn an Nadelstiche gegen eine zunächst pomadige Werkself. Mit frühzeitigem Erfolg: Eiglers toller Diagonalpass flog in den Lauf von Didavi, der gegen die ungeordnete Deckung vor Sam an den Ball kam. Aus halbrechter Position ließ die Stuttgarter Leihgabe per platziertem Rechtssschuss ins linke untere Eck Leno aus elf Metern keine Abwehrchance (8.).
Bayer war überhaupt nicht im Spiel, giftige Nürnberger erstickten Offensivaktionen des Gegners schon im Keim. Leverkusens Abwehr dagegen agierte undiszipliniert, Eigler konnte dies nicht nutzen (15.). Hegeler aber schon: Plattenhardt brachte eine Ecke von links in die Mitte. Hegeler stand am Elfmeterpunkt völlig blank und setzte den Ball volley genau ins rechte untere Eck (22.).
Die Dutt-Schützlinge fanden auch in der Folge kein Mittel gegen klug die Räume verdichtende Franken, die die Bayer-Akteure immer wieder doppelten und so Ballverluste des Kontrahenten provozierten. Pfiffe gegen die eigene Elf hallten von den Rängen.
Nach einer halben Stunde fand die Hecking-Elf weniger Entlastung. Die Gastgeber setzten zu einer Drangphase an und kamen zu ihrer erste zwingenden Chance: Derdiyok scheiterte aus 13 Metern an Schäfers sensationellem Reflex. Auch beim nachfolgenden Kopfball von Ballack war der Club-Keeper auf dem Posten (33.). Der Abstiegskandidat ging mit dem 2:0 in die Kabine, weil auch Schürrles Schlenzer zu unplatziert war (43.) und Friedrichs 16-Meter-Schuss vorbeisauste (45.+1).
Der 17. Spieltag
Mit Oczipka für den angeschlagenen Kadlec und Kießling für Rolfes und neuem Elan startete Bayer mit Gelegenheiten für Derdiyok (50.) und Schürrle (52.) in Durchgang zwei. Es war vorübergehend mehr Zug in den Aktionen der Hausherren gegen noch tiefer stehende Nürnberger, die dennoch bei einer Doppelchance von Pekhart ganz dicht vor dem 3:0 standen (54.).
Der Druck der Rheinländer hielt mit kleineren Pausen an, auch weil bei den Gästen auf Grund des immensen Aufwands die Kräfte schwanden. Zwingende Möglichkeiten blieben aber aus, weil Simons und Cohen prima abräumten und die Deckung des Altmeisters stets die Lufthoheit hatte (Maroh, Wollscheid!). Zudem mangelte es dem Spiel der Gastgeber an Genauigkeit.
Die Gestik spricht Bände: Bayer-Coach Robin Dutt verzweifelt an der Linie. Getty Images
Bayers Einbahnstraßenfußball blieb also ohne Ertrag, dafür nutzte Pekhart auf der Gegenseite eine erneute Schlafmützigkeit: Wieder nach Ecke von Plattenhardt nickte der Tscheche vor Friedrich ins rechte Eck ein - die Entscheidung (73.)!
Durch die Niederlage hinkt Leverkusen in der Liga seinen Zielen weit hinterher. Nürnberg gelang ein versöhnlicher Hinrundenabschluss und ein ganz wichtiger Auswärtssieg im Abstiegskampf.
Nach der Winterpause tritt Leverkusen am Sonntag, den 22. Januar (17.30 Uhr), gegen Mainz an. Nürnberg hat am Dienstag (19 Uhr) das Pokal-Achtelfinal-Derby gegen Fürth vor der Brust und muss in der Liga am Samstag, 21. Januar, um 15.30 Uhr gegen Berlin ran.