Hamburgs Trainer Thorsten Fink verzichtete auf personelle Wechsel und brachte dieselbe Elf wie beim 1:1 in Hannover. Für Rajkovic, der nach seiner Rot-Sperre wieder spielberechtigt war, gab es keinen Platz im Kader des HSV. Nürnbergs Coach Dieter Hecking tat es Fink gleich und ließ seine Anfangsformation nach dem 1:0-Sieg gegen Kaiserslautern ebenfalls unverändert.
In der Imtech-Arena entwickelte sich von Beginn an ein ausgeglichenes, intensives, aber auch zerfahrenes Duell zweier gleichwertiger Mannschaften. Die Nürnberger wirkten dabei einen Tick gefälliger, weil zielstrebiger im Spiel nach vorne. Folglich waren die ersten Chancen auch dem Club vorbehalten. Hegeler (2.) und Eigler (8.) gaben Warnschüsse ab. Auf der Gegenseite sorgte Guerrero erstmals so richtig für Aufregung, als er den Ball an den rechten Außenpfosten knallte (11.).
Der 15. Spieltag
Danach steigerten sich jedoch die Franken und bekamen leicht die Oberhand - nur ließen es die Nürnberger an Kaltschnäuzigkeit vermissen. Eigler kam an Westermann nicht vorbei (16.), Didavi köpfte zuerst in die Arme von Drobny (17.) und schoss dann rechts vorbei (20.). Nachdem auch noch Pekhart per Kopf am tschechischen Schlussmann der Hamburger gescheitert war, folgte im direkten Gegenzug die kalte Dusche für die Gäste: Drobnys weiter Abschlag landete bei Guerrero, der sich mit Haken und Ösen gegen Simons durchtankte und dann Schäfer mit einem Lupfer aus kurzer Distanz ins linke Eck keine Chance ließ (23.).
Bitter für den Club, der just in seiner Sturm- und Drangphase den Gegentreffer kassierte. Die Franken bewiesen jedoch Moral und drängten umgehend auf den Ausgleich - nur taten sie sich gegen jetzt tiefer stehende Hanseaten schwer. Nach 37 Minuten setzte sich Esswein dann allerdings auf der linken Seite durch und beförderte das Leder anschließend zu Pekhart, der jedoch zu seinem Pech nur an die Latte köpfte. Folglich blieb es bei der knappen Pausenführung der Hamburger.
Bruma und Mancienne verletzt - Pekhart schon wieder im Pech
Hindernislauf: Nürnbergs Simons gegen Töre (re.). Getty Images
Fink musste zum Seitenwechsel tauschen: Bruma hatte sich an der rechten Schulter verletzt und konnte nicht weitermachen, Mancienne kam zum Zug. In den zweiten 45 Minuten taten sich beide Teams zunächst sehr schwer, da sich die Fehlpassquote auf beiden Seiten gesteigert hatte. Es wurde viel Stückwerk geboten, was sich erstmals in der 58. Minute änderte: Nach einer präzisen Hereingabe von rechts scheiterte Pekhart zum zweiten Mal am Aluminium, diesmal am linken Pfosten.
Kurz darauf folgte allerdings die Vorentscheidung: Töre bediente mit Übersicht Jansen, der plötzlich frei vor Schäfer stand - Plattenhardt hatte das Abseits aufgehoben - und aus zehn Metern eiskalt auf 2:0 erhöhte (62.). Damit war die Messe früh gelesen! Zwar steckte der Club den Kopf nicht vollends in den Sand, dennoch machten die Franken nicht mehr den Anschein, als würden sie an eine Wende glauben - erst Recht, nachdem Esswein den nächsten Hochkaräter liegen ließ (68.).
Der HSV hatte in der Folge leichtes Spiel, den Sieg in trockene Tücher zu bringen. Einziger Wermutstropfen: Mancienne musste verletzt durch Tesche ersetzt werden. Kacar rückte dafür nach hinten und war somit bereits der dritte Partner von Kapitän Westermann während des Spiels. Viel zu tun bekamen die beiden dann aber nicht mehr, sodass sich Fink über den zweiten Sieg unter seiner Ägide freuen durfte.
Am kommenden Wochenende sind beide Mannschaften samstags gefordert: Hamburg in Mainz, Nürnberg gegen Hoffenheim.