Hatte im ersten Durchgang - wie alle Angreifer - wenig zu lachen: Frankfurts Fenin (re.) hier im Duell mit Rukavina. dpa
Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel sah nach dem 1:3 gegen die Bayern in der Liga keine Veranlassung, seine Elf zu verändern. Auch der BVB spielte zuletzt gegen den deutschen Rekordmeister. Nach dem 1:2 n.V. im Pokalfinale musste Coach Thomas Doll verletzungsbedingt umstellen. Kruska lief an Stelle von Kehl (Bänderriss im Sprunggelenk) auf.
Lediglich in den Anfangsminuten schien es, als wolle die Eintracht Druck auf die BVB-Defensive ausüben. Köhlers Warnschuss (3.) blieb allerdings der vorerst einzige nennenswerte Frankfurter Angriff. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell, in dem kein Team auch nur den Ansatz eines Vorteils für sich verbuchen konnte. Taktische Disziplin bestimmte auf beiden Seiten die Aktionen, Torgelegenheiten fehlten der Begegnung gänzlich.
Nach gut zwanzig Minuten offenbarten die Westfalen plötzlich Unsicherheiten im Defensivverbund. Erst kam Köhler fünf Meter vor dem Tor inmitten von Borussen an den Ball, konnte das Leder aber nicht an Ziegler vorbeispitzeln (23.). Wenig später blockte Rukavina einen Fenin-Schuss zur Ecke (26.), ehe Kovac und Ziegler Glück hatten, dass kein Frankfurter zur Stelle war, als sich die beiden uneinig waren (28.).
Der 30. Spieltag
Danach tat sich bis zur Pause vor den Toren weiterhin fast nichts. Ein Schuss von Tinga, der die Kugel nach schöner Vorarbeit von Petric weit über den von Pröll gehüteten Kasten setzte (40.), und ein ebenso ungenauer Distanzversuch von Fink auf der Gegenseite blieben die einzigen Offensivaktionen in der Schlussphase des ersten Durchgangs.
Nach Wiederbeginn waren beide Teams plötzlich nicht wiederzuerkennen. Nach nicht einmal einer Minute zappelte das Leder bereits ein erstes Mal im Netz. Ochs hatte von rechts maßgenau in den Dortmunder Strafraum geflankt, wo Köhler aus fünf Metern per Kopf die Frankfurter Führung besorgte (46.). Der BVB zeigte sich keineswegs geschockt, sondern holte umgehend zum Gegenschlag aus. Keine Zeigerumdrehung nach dem 1:0 konnte Pröll ein fulminantes Kruska-Geschoss aus 23 Metern gerade noch an die Unterlatte lenken (47.), ehe dem BVB der schnelle Ausgleich gelang. Einen schönen Pass von Kruska nahm Blaszczykowski im Strafraum gefühlvoll an, um das Leder dann mit Übersicht zum 1:1 einzuschieben (51.). Dortmund setzte nach und hatte weitere zwei Minuten später die nächste Großchance. Petric platzierte seinen harten Kopfball nach einer Dede-Flanke aber genau auf Pröll, so dass der Eintracht-Keeper mit Mühe parieren konnte (53.).
Der spektakulären Anfangsphase des zweitens Durchgangs folgten zwar nicht weiterhin Großchancen im Minutentakt, dennoch war beiden Mannschaften fortwährend der Wille, offensiv Akzente zu setzen, anzumerken. Während Funkel sich von der Einwechslung des Brasilianers Caio siegbringende Impulse versprach, brachte Doll Buckley und Klimowicz. So war es auch die Borussia, die durch Petric die nächste gute Möglichkeit besaß. 20 Meter vor dem Tor kam der Kroate an den Ball und zog flach ab, die Kugel schlug jedoch knapp neben Prölls Tor ein (76.).
In der Schlussphase kam aber die Eintracht noch einmal. Von Köhler bedient spazierte Caio erst durch den Strafraum und schoss dann mit der Fußspitze. Den abgefälschten Ball konnte Ziegler nur mit Mühe klären (85.). Zwei Minuten später passte der eingewechselte Heller auf Ochs, der das Leder gefühlvoll Richtung Torwinkel schlenzte, jedoch ebenfalls am gut reagierenden Ziegler scheiterte (87.), der somit den verdienten Punkt festhielt.
Frankfurt reist am kommenden Samstag zum Noch-Meister nach Stuttgart, Dortmund trifft bereits am Freitagabend auf den gerade entthronten Pokalsieger aus Nürnberg.