Renno ist hier völlig machtlos: Niculescus Freistoß findet den Weg ins Tor. dpa
Beim VfL Bochum drehte Coach Marcel Koller nach dem 1:0 in Wolfsburg kräftig am Personalkarusell und baute fünf neue Spieler in seine Startelf ein. Zdebel kam nach Faserriss zurück, auch Dabrowski erlebte sein Comeback nach einem Augenbogen- und Kieferbruch. Zudem begannen Bönig, Pfertzel und Auer. Aus dem Team rutschten Concha, Meichelbeck, Schröder, Azaouagh und Byelik. Etwas ruhiger ging es beim MSV Duisburg zu. Trainer Rudi Bommer musste nach dem 0:1 gegen Karlsruhe Grlic (Muskelbündelriss) ersetzen, Tararache kehrte nach einer Gelbsperre zurück. Ebenfalls wieder einsatzbereit war Torjäger Ishiaku, der Tiffert auf die Bank verdrängte.
Der VfL begann die Partie stürmisch und versuchte die Gäste aus Duisburg sofort unter Druck zu setzen. Die erste gute Chance ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Sestak flankte weich in die Mitte des Strafraums, Auer kam völlig frei zum Kopfball, scheiterte aber an Starke (1.). Wenig später versuchte sich Dabrowski an hoher Fußballkunst, aber sein Fallrückzieher aus hoffnungsvoller Position misslang (2.). Etwas glücklich überstanden die Gäste die ersten Minuten ohne Gegentor, schwammen sich aber schnell frei und kamen ebenfalls zu guten Einschussmöglichkeiten. Doch Ishiaku (7.) und Niculescu (11.) fehlte noch das nötige Glück. Die Koller-Elf wurde in der Folge regelrecht in die eigene Hälfte gedrängt, kam gegen gedankenschnelle Duisburger kaum zum Atemholen. Der MSV zeigte die reifere Spielanlage, überzeugte mit konsequentem Zweikampfverhalten und drängte nun auf die Führung.
Georgiev aus der Distanz (11.), Bodzek nach einem schönen Ishiaku-Pass und Willi im Nachschuss (15.) verpassten diese noch, erst ein ruhender Ball fand den Weg ins Tor. Niculescu legte sich den Ball aus zentraler Position zurecht und wuchtete das Spielgerät mit Effet und Kraft an die Unterkante der Latte. Von dort aus sprang der Ball ins Netz (26.). Vom VfL Bochum war bis zum Seitenwechsel wenig zu sehen. Auch aus einer Reihe von Standards konnte die Koller-Elf kein Kapital mehr schlagen. Gefährlich wurde es nur einmal, als Maltritz einen Eckstoß knapp über das Tor köpfte (41.) Die "Zebras" zeigten sich deutlich selbstbewusster und suchten in einer Drangphase vor der Pause den zweiten Treffer. Doch Ishiaku verzog aus bester Position nach einem schönen Alleingang von Lamey (43.) und Niculescu fand per Kopf das Tor nicht (45.).
Der 30. Spieltag
Mit einem Doppelwechsel wollte Marcel Koller seiner Elf für die zweiten 45 Minuten neues Leben einhauchen. Zdebel und Auer wurden durch Schröder und Epallé ersetzt. Aber auch nach diesem Tausch agierte seine Mannschaft lange Zeit viel zu umständlich, brauchte zu lange, um vor das Tor des Gegners zu gelangen. Das lag aber auch an der stabilen MSV-Defensive. Die Bommer-Schützlinge zogen sich nun etwas zurück und spekulierten auf den entscheidenden Konter. Es dauerte etwa eine Viertelstunde bis die Umstellungen sich auch auf dem Platz auszahlten. Und näher am nächsten Treffer waren die Gäste, besonders in Form von Niculescu. Der Freistoßkünstler aus Hälfte eins vertändelte erst gegen Yahia (62.) und scheiterte dann mit einem gut getretenen Standard an Renno (65.).
Bochum erhöhte nun den Druck, biss sich aber oft an der gegnerischen Verteidigung die Zähne aus – falls doch einmal ein Torschuss gelang, zeigte sich auch Starke von seiner starken Seite. So hielt Duisburgs Keeper gegen Sestak (68.) und gegen Mieciels Seitfallzieher (74.) die Führung fest. Kurz vor dem Ende war dann aber selbst er machtlos. Pfertzel flankte aus dem rechten Halbfeld, Sestak stieg hoch und rettete den Hausherren einen Punkt.
Harte Duelle: Bochums Yahia (li.) bedrängt Duisburgs Bodzek. dpa
Bochum tritt am nächsten Spiel samstags in Bielefeld gegen einen weiteren Abstiegskandidaten an. Der MSV Duisburg erwartet am Sonntag zu Hause im Kampf um den Klassenerhalt Bayer Leverkusen.