Gerald Asamoah dreht ab zum Jubeln. In wenigen Augenblicken rollt sein Schuss zur Schalker Führung über die Linie. dpa
Dortmunds Coach Thomas Doll änderte seine Startelf nach dem 3:3-Remis in Duisburg auf zwei Positionen. Der wiedergenesene Kovac spielte an Stelle von Wörns, während Valdez für den Doppeltorschützen Klimowicz Platz machen musste. Schalkes Trainer Mirko Slomka musste nach dem 4:1 gegen Stuttgart einmal wechseln. Altintop vertrat den gelbgesperrten Kuranyi.
Beide Mannschaften begannen hochmotiviert und gingen im Mittelfeld engagiert zu Werke. Während es bis auf einen harmlosen Asamoah-Schuss (5.) in den Strafräumen zunächst ruhig blieb, kämpften die Teams in der neutralen Zone energisch um jeden Ball. In der zunächst ausgeglichenen Begegnung gewann Schalke nach gut zehn Minuten etwas Oberwasser, weil der BVB in der Hintermannschaft Unsicherheiten offenbarte. So war es erst Keeper Ziegler, der Glück hatte, dass nach seinem missglückten Befreiungsschlag deswegen nichts passierte, weil Asamoah, der vom Dortmunder Publikum fast ausnahmslos mit Pfiffen bedacht wurde, einen Kobiashvili-Schuss aus Abseitsposition ins Tor lenkte (12.). Drei Minuten später legte Kovac unfreiwillig für Rakitic auf, dessen Flanke Altintop zu einem gefährlichen Kopfball nutzte, den Ziegler nur mit Mühe parieren konnte (15.).
Wenig später war es dann soweit. Die Borussia, bei der Klimowicz früh verletzt aufgeben musste (17.), blieb in der Defensive instabil und hatte in Amedick ihre nächste Schwachstelle. Den Befreiungsschlag des Innenverteidigers blockte Altintop Richtung Strafraum. Asamoah war schneller als der aus dem Tor stürmende Ziegler und verwandelte zum 0:1 (19.). Der Jubel des "königsblauen" Anhangs war kaum verstummt, da schlug der BVB etwas überraschend zurück. Federico bediente Frei, der von Rafinha zwar am Torschuss gehindert wurde, die Kugel sprang aber vom Fuß des Brasilianers zurück zu Federico. Aus 16 Metern überwand der Italiener Neuer zum 1:1 (21.).
Die Partie blieb attraktiv. Westermann scheiterte per Kopf am Außennetz (24.), während Gagelmann immer wieder erhitzte Gemüter zu beruhigen hatte. Spielerisch blieb Schalke das bessere Team und ging folgerichtig erneut in Führung. Nach einem Rakitic-Freistoß von der linken Seite machte erneut Amedick eine unglückliche Figur, als er das Leder beim Klärungsversuch mit der Brust ins eigene Tor bugsierte (30.).
Der 19. Spieltag
Während Schalke auch in der Folge seine Angriffe mit Tempo und Übersicht vortrug, hatte Dortmund in Kringes harmlosem Schuss eine der wenigen nennenswerten Offensivaktionen. Zudem musste der BVB einen weiteren Rückschlag verkraften, als sich Keeper Ziegler bei einer Faustabwehr an der Schulter verletzte und zur Pause in der Kabine bleiben musste. Der letzte Aufreger vor der Pause ereignete sich, als Kehl nach einem Kontakt mit Bordon im Strafraum zu Boden ging, Gagelmann aber weiterspielen ließ (41.).
Die Borussia kam mit Schwung aus der Kabine und machte plötzlich Druck. Bei einem Konter setzte Tinga mit viel Übersicht Frei in Szene, der bis zur Grundlinie vordrang und von links perfekt nach innen flankte. Petric stürmte aus dem Hintergrund heran und köpfte zum 2:2 ein (51.). Nur zwei Minuten später hatte Federico alleine vor Neuer sogar die Dortmunder Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am jungen Schlussmann.
Die Partie war nun völlig offen. Dortmund gestaltete das Geschehen ausgeglichen und suchte mit viel Leidenschaft seine Chance. Schalke konnte die Überlegenheit des ersten Durchgangs nicht aufrecht erhalten. Torszenen blieben zunächst allerdings Mangelware. Lediglich zwei Rakitic-Freistöße näherten sich dem Dortmunder Gehäuse an, ohne dass Bade hätte eingreifen müssen (58., 62.).
Die schon zuvor von beiden Mannschaften mit viel Einsatz geführte Partie wurde mit zunehmnder Spieldauer immer härter. Beinahe jede Entscheidung von Gagelmann hatte Diskussionen zur Folge. Den unrühmlichen Höhepunkt stellte die Rote Karte gegen Dede dar, der nach einem harten Foul an Rakitic zum duschen geschickt wurde (76.). Im Zuge des Platzverweises sah auch der Schalker Ersatzspieler Schober Gelb, nachdem er den Platz betreten hatte.
Dann wurde doch wieder Fußball gespielt - und wie! Rafinha passte auf Asamoah, der sich das Leder per Hacke selbst in den Lauf spielte und dann weich auf den mitgelaufenen Ernst flankte. Der Ex-Bremer zog mit links direkt ab und traf zum 2:3 (82.). Wie schon in Duisburg warf Dortmund in der Schlussphase alles nach vorne. Mehr als ein Freistoß von Frei, den Neuer sicher parierte (88.), und ein Abseitstor des Schweizers (90.) sprang aber nicht mehr heraus.
Dortmund muss am kommenden Samstag nach Cottbus reisen, während Schalke schon am Freitag den VfL Wolfsburg empfängt.