Viel Kampf, kaum Glanz: Hannovers Huszti bedrängt Timm. dpa
Gute Situation für 96-Coach Dieter Hecking: Nach der starken Vorstellung seiner Mannschaft beim 1:1 in Hamburg kehrte auch noch Tarnat nach Adduktorenproblemen zurück. Der Routinier nahm seine angestammte Position links hinten ein, Schulz musste so auf die Bank. Dort nahm abermals zunächst auch Winterzugang Ismael Platz.
KSC-Trainer Edmund Becker konnte in der Startelf wie auf der Bank die gleiche Besetzung aufbieten, die zum Rückrundenstart ein 2:0 gegen Nürnberg feierte. Auch Neuzugang Kennedy, der im Länderspiel mit Australien zunächst zum 1:0 gegen Katar traf (Endstand 3:0) und dann umknickte, lief somit von Beginn an auf.
Den besseren Start erwischten in der AWD-Arena die Gäste, die ohne jeden Respekt den Weg nach vorne suchten und sich gegen abwartend agierende Hausherren ein Übergewicht erspielten. Erst nach rund zehn Minuten kam Hannover besser ins Spiel und gewann durch lange Ballstafetten Sicherheit. Folge dieser Entwicklung war die erste Torchance der Begegnung durch Bruggink, der mit einem Freistoß aus rund 25 Metern am gut reagierenden Miller scheiterte (18).
Der 19. Spieltag
Die Partie legte in der Folge zwar nicht spielerisch zu, wurde aber härter. Höhepunkt der Foulspiele, die auch Gelbe Karten für Huszti (3.), Aduobe (4.) und Timm (5., gesperrt gegen Leverkusen) einbrachten, war das Einsteigen von Bruggink, der Hajnal kurz vor dem Strafraum zu Fall brachte. Mit Gelb war der Niederländer in der Folge sehr gut bedient, da sein Foulspiel eine klare Torchance verhinderte (37.).
Die Schlussminuten der ersten Hälfte wurde noch hektisch: Hanke traf zunächst aus 19 Metern nur den Pfosten (41.). Balitsch machte es drei Minuten später besser, als er einen durch Bruggink von links hoch herein gebrachten Freistoß aus wenigen Metern über die Linie drückte (44.). Miller hatte keine Abwehrchance.
Der zweite Durchgang bot ein ähnliches Bild wie der erste: Viel Kampf im Mittelfeld, aber wenig spielerische Klasse. Doch die Becker-Elf suchte gegen abwartend auftretende Niedersachsen unbeirrt über die Außenpositionen den weg nach vorne. Und das stete Bemühen der Badener wurde innerhalb von drei Minuten doppelt belohnt. Zunächst glich Kennedy per Kopf nach Timm-Flanke zum 1:1 aus (61.), kurz darauf sorgte Hajnal nach starker Eichner-Vorarbeit sogar für die 2:1-Führung (64.).
Zurückgekämpft: Hajnal bejubelt seinen Treffer zu zwischenzeitlichen 2:1-Führung. dpa
Hannover wachte erst durch die Gegentreffer auf. Drei Wechsel nahm Dieter Hecking in kurzer Zeit vor – Schulz, Rosenthal und Hashemian kamen für Lala, Bruggink und Stajner - und setzte die Zeichen damit auf Offensive. Sein Team verstand die Signale und rannte fortan gegen eine tief stehende KSC-Elf an.
Die Becker-Truppe ging in dieser Phase zu fahrlässig mit ihren Konterchancen um. Sowohl Kennedy (72.) als auch der später für ihn eingewechselte Kapllani (82.) vergaben leichtfertig. Die Geschehnisse spitzten sich in der Schlussphase zu. Rosenthal gelang mit einem strammen Rechtsschuss zunächst der 2:2-Ausgleich (87.). Die Gäste zeigten sich aber nicht geschockt, sondern hatten durch Timm in der ersten Minute der Nachspielzeit die Chance zum Siegtreffer. Der Dropkick des 28-Jährigen landete aber nur am Pfosten des 96-Gehäuses.
Damit war es aber noch nicht genug in einer nervenaufreibenden Begegnung. Hannover kam noch zu einem Eckball, dessen Ausführung wegen verschiedener Gerangel lange auf sich warten ließ. Als der Ball dann doch in den Strafraum segelte, köpfte Hanke an die Latte, von wo der Ball an Millers Rücken und letztlich ins Tor sprang. Doch Schiedsrichter Kircher hatte zuvor bereits ein Foulspiel von Hanke gegen Eggimann abgepfiffen. Ein umstrittenes Ende einer wechselhaften Partie.
Am nächsten Sonntag trifft Hannover 96 nun auf den FC Bayern München, der Karlsruher SC hat bereits am Samstag Bayer Leverkusen zu Gast.