Heidenheims Trainer Frank Schmidt änderte seine Anfangsformation nach der 0:1-Niederlage in Bochum auf drei Positionen: Statt Andrich (Gelb-Rot-Sperre), Multhaup (Bank) und Skarke (nicht im Kader) standen Dorsch, Busch und Dovedan in der Startelf.
Unions Coach Urs Fischer wechselte nach dem 2:0-Sieg gegen Ingolstadt ebenfalls dreimal Personal: Anstelle von Prömel (Gelbsperre), Lenz und Mané (beide Bank) standen Zulj, Reichel und Hartel von Beginn an auf dem Rasen.
Gegen den gastierenden Aufstiegsaspiranten aus der Hauptstadt war Heidenheim selbst bemüht, im Rennen um die ersten drei Ränge nicht abreißen zu lassen. Nachdem Dovedans Flanke noch kaum Gefahr heraufbeschwören konnte (3.), verpassten die Hausherren - nach Unions erstem Annäherungsversuch durch Zulj (5.) - die frühe Führung: Schnatterer legte bei einem Konter in Überzahl quer, Thomalla scheiterte aber an Gikiewicz. Schließlich beförderte Glatzel die Kugel über die Linie, dabei stand er allerdings im Abseits - der Treffer zählte nicht (7.).
Müller patzt, Zulj profitiert
2. Bundeliga, 26. Spieltag
Die Berliner Antwort ließ nicht lange auf sich warten, Beermann warf sich gerade noch in den nächsten Zulj-Versuch aus zehn Metern (10.). Aus einer größtenteils sehr sicheren Defensive heraus gingen die Eisernen nach 23 Minuten in Führung: Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite kam Gogia aus 20 Metern zum Abschluss, den mittigen Versuch ließ FCH-Keeper Müller genau vor die Füße von Zulj fallen, der den Aussetzer aus nächster Nähe bestrafte - 1:0 Union. In der Folge verwaltete Berlin den knappen Vorsprung sehr souverän, ohne großartig etwas anbrennen zu lassen. Lediglich Dovedan, der an Gikiewicz scheiterte (38.), kam dem Ausgleich nahe. Gogia verpasste indes mit seinem Schlenzer gar das 2:0 (39.).
Glatzel und Schnatterer wie die Feuerwehr
Die Schwaben kamen wesentlich explosiver aus der Kabine. Binnen drei Minuten erzwangen sie drei Ecken, die dritte, von Schnatterer getreten, bugsierte Glatzel mehr oder weniger mit seinem Hals in die Maschen (48.). Und der FCH hatte längst nicht genug, legte weiter los wie die Feuerwehr. Nach seinem Assist trug sich Identifikationsfigur Schnatterer dann auch selbst in die Torschützenliste ein: Eine abgefälschte Thomalla-Hereingabe schnappte sich Schnatterer, der mit der Kugel in die Mitte zog, um sie mit seinem schwächeren linken Fuß überlegt im langen Eck unterzubringen - 2:1, Spiel gedreht (56.). Und Heidenheim erzielte beinahe seinen dritten Treffer, als Thomalla nach einem abgewehrten Schnatterer-Freistoß aus spitzem Winkel das Aluminium traf (59.).
Abdullahi und Mané scheitern
Die überrumpelten Köpenicker fanden erst nach dann aber zu sich, stabilisierten sich hinten und suchten gezwungenermaßen den intensiveren Weg nach vorne. Sehr griffige Heidenheimer hatten dem Begehren Unions aber jede Menge Physis entgegenzusetzen. Erst nach einem Doppelwechsel ihres Trainers Fischer brachen die Eisernen durch. Doch sowohl Abdullahi, der zu halbherzig abschloss (71.), als auch Mané, der nach einer Flanke aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Müller scheiterte (73.), gelang das 2:2 nicht. In der 84. Minute hatte Zulj den Jubelschrei wohl bereits auf den Lippen, Busch blockte seinen Fünf-Meter-Schuss aber noch vor der Linie. Gikiewicz parierte wenig später Feicks wuchtigen Freistoß und verhinderte somit immerhin den dritten Gegentreffer (89.).
Die Schwaben rücken durch den Heimsieg im Top-Duell wieder näher an die Spitzenränge heran, die Berliner konnten ihr Polster auf die Verfolger nicht ausbauen.
Union empfängt am Samstag (13 Uhr) Paderborn. Ingolstadt spielt am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Sandhausen.