Dresdens Spiel in der vergangenen Woche in Fürth wurde wegen einer amtlichen Unwetterwarnung abgesagt. Dynamos Coach Cristian Fiel tauschte nach dem 2:2 gegen Bochum am 24. Spieltag dreimal Personal aus: Für Burnic, Benatelli und Berko standen Gonther, Aosman und Koné in der Startelf.
Magdeburgs Trainer Michael Oenning konnte im Vergleich zum 0:1 gegen Sandhausen wieder auf die zuletzt fehlenden Kirchhoff und Lohkemper zurückgreifen, die wie Rother für Hammann, Preißinger und Lewerenz in die Anfangsformation rückten.
Das Ostduell startete wie erwartet mit intensiven Zweikämpfen und konzentrierten Abwehrreihen. Unterschiedlich war die Spielphilosophie: Während Dynamo versuchte, sich vor das gegnerische Tor zu kombinieren, stand beim FCM vor allem schnelles Umschaltspiel auf dem Programm. Jeweils ein Ansatz (Türpitz, 10. / Wahlqvist, 12.) stand in der Anfangsviertelstunde zu Buche.
Mehr Ballkontrolle der Sachsen mündete fast in die erste Großchance: Koné, am Strafraum angespielt, fintierte klasse gegen Rother, doch der Magdeburger spitzelte dem Senegalesen den Ball gerade noch vom Fuß (21.). Die Fiel-Schützlinge blieben am Drücker, profitierten auch von vielen schnellen Ballverlusten des Kontrahenten. Aosman rief bei einem Drehschuss erstmals FCM-Keeper Loria auf den Plan (28.), Kreuzers 16-Meter-Schuss blieb hängen (31.).
Rother sorgt für Effizienz
Was war mit Magdeburg? Blieb defensiv sehr zweikampfstark in Lauerstellung und zeigte, wie es gehen könnte, als Lohkemper zweimal nur knapp im Abseits stand (33., 35.). Danach mutiger, schlug die Oenning-Elf kurz vor dem Pausenpfiff eiskalt zu: Rother schloss eine mustergültige Kombination über Niemeyer und Bülter mit Hilfe des Innenpfostens aus vier Metern zur Führung ab (43.).
2. Bundeliga, 26. Spieltag
Fiel reagierte, brachte mit Wiederanpfiff Möschl für Kreuzer. Dresden tat sich schwer, ins Rollen zu kommen, biss sich immer wieder an den kompakten und gut geordneten Defensivreihen des FCM fest. Perthel traf für den Aufsteiger sogar nach einer Ecke ins Tor, das aber keine Anerkennung fand (50.).
Der erste wirklich zielstrebige Angriff der Hausherren in Durchgang zwei führte dann fast zum Ausgleich, aber Müller stand bei Duljevics Abschluss im Weg (55.). Die Sachsen-Anhalter blieben bei Kontern brandgefährlich, Müller unterband Bülters Zuspiel auf den im Zentrum völlig freien Lohkemper (59.).
Weil offensiv zu vieles Stückwerk blieb, schöpfte Fiel sein Wechselkontingent früh aus. Atilgan (für Müller, 63.) und Röser (für Koné, 69.) kamen. Die Defizite im Dresdner Spiel aber konnten auch die Joker zunächst nicht ausgleichen, als da waren: zu wenig Risikobereitschaft und Esprit in der gegnerischen Hälfte, zu wenig Wucht, keine Durchschlagskraft.
Röser trifft wie aus dem Nichts
Aber eine einzige Aktion sollte genügen, um zum Ausgleich zu kommen: Atiks Hereingabe aus dem Halbfeld fand Röser, der das Luftduell gegen Perthel gewann und aus sechs Metern wie aus dem Nichts zum 1:1-Endstand einnickte (86.).
Dresden gastiert nach der Länderspielpause am Montag (20.30 Uhr) in Aue und muss dabei auf die jeweils gelbgesperrten Kreuzer und Nikolaou verzichten. Magdeburg, das auf den Relegationsplatz abgerutscht ist, empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) Heidenheim.