Club zündet Offensivfeuerwerk - Esser stark
Nürnbergs Trainer René Weiler tauschte nach dem 1:2 in Kaiserslautern dreimal Personal: Schäfer stand für Rakovsky (Bank) zwischen den Pfosten, außerdem spielten Kerk und Polak für Blum (Muskelfaserriss) und Koch (Bank). Bochums Coach Gertjan Verbeek musste im Vergleich zum 4:1 gegen Heidenheim auf den verletzten Linksverteidiger Perthel (Sehnenanriss) verzichten und brachte dafür Abdat.
Der Club startete druckvoll in die Partie, drängte sofort nach vorne und schnürte den VfL im gegnerischen Strafraum fest. Sofort wurde es gefährlich und der FCN verbuchte ein Feuerwerk an guten Torchancen: Gäste-Torwart Esser bot sein ganzes Können bei einem Sylvestr-Drehschuss aus acht Metern (2.), einem artistischen Abschluss von Kerk vom rechten Sechzehnereck (3.) sowie einem Sylvestr-Knaller aus 17 Metern (4.) auf. Burgstaller zielte mit einem Flachschuss aus elf Metern knapp am Pfosten vorbei (5.) und scheiterte später aus spitzem Winkel am starken Esser (9.). Celustka köpfte eine Freistoßflanke knapp rechts vorbei (15.). Bochum hatte der fränkischen Drangphase nichts entgegenzusetzen und schaffte es kaum, zu entlasten. Trotzdem überstand der Revierklub die heiße Anfangsphase schadlos.
Terrazzinos Knaller passt genau
Nach einer Viertelstunde gönnte sich Nürnberg eine kleine Auszeit und ließ vom Dauerdruck ab. Prompt verlagerte der VfL die Partie ins Mittelfeld und hielt dort mit vielen Zweikämpfen dagegen. Nach vorne gelang der in den letzten Wochen erstarkten Bochumer Offensivmaschinerie hingegen nichts. Entsprechend verflachte die Begegnung nach unterhaltsamen Beginn immer mehr. Einzig Schöpf sorgte mit einem Flatterball aus 20 Metern für einen Hauch von Gefahr (32.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff sollte sich die schwache Chancenverwertung des Clubs dann rächen: Mit dem ersten Torschuss ging Bochum in Führung: Terodde ließ eine Flanke von links gefühlvoll mit der Brust an die Strafraumgrenze zu Terrazzino abtropfen. Der 23-jährige Deutsch-Italiener setzte hingegen auf rohe Gewalt und donnerte die Kugel humorlos zum 1:0 in den linken Winkel (38.). Dieser Treffer stellte den Spielverlauf in der ersten Halbzeit komplett auf den Kopf.
Terodde und Mlapa sorgen für doppelten Tunnel
Der 26. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel setzten die Blau-Weißen das erste Ausrufezeichen: Wieder zeigte sich Terrazzino verantwortlich, scheiterte mit einer Direktabnahme aus 15 Metern aber an Schäfer (48.). Danach verstrickten sich beide Mannschaften erneut in viele Mittelfeldgeplänkel. Der FCN agierte in der Vorwärtsbewegung oft zu hektisch und schaffte es daher kaum, Druck aufzubauen. Kerk mit einem Freistoß (54.) und Sylvestr mit einem Flachschuss (62.) sorgten immerhin für zwei Halbchancen.
Ein schlimmer Fehlpass von Hovland torpedierte dann die Aufholjagd der Franken: Terrazzino funkte dazwischen und schickte sofort Terodde steil. Der Bochumer Top-Torjäger tauchte frei vor Schäfer auf, tunnelte den Torwart und markierte Saisontreffer Nummer 14 (64.). Nun hallten Pfiffe durch das Grundig-Stadion - der Großteil der 25.528 Zuschauer war mit der dargebotenen Leistung nicht zufrieden. Weiler reagierte und brachte mit Mlapa einen zusätzlichen Stürmer (68.). Dieser Joker sollte sofort stechen: Von Sylvestr in den Sechzehner geschickt, tauchte der Angreifer frei vor Esser auf und tunnelte den Torwächter zum 1:2 (70.).
Hochkaräter auf beiden Seiten
Für die Schlussphase war nun wieder alles offen und der Spannungsbogen schnellte noch einmal drastisch nach oben, denn beide Teams verzeichneten hochkarätige Chancen: Bochum hatte die Entscheidung durch einen Sestak-Flachschuss (71.) und einem Terrazzino-Alleingang (75.) auf dem Fuß. Auf der anderen Seite vergab Nürnberg in Person von Schöpf (74.), Polak (79., 87.) und der Joker Stark (82.) und Mlapa (90.+3) die Möglichkeit zum Ausgleich. Als dann auch noch Hovland eine Schöpf-Ecke an die Latte köpfte, war der Krimi perfekt (88.), doch die Punkte nahm der VfL mit nach Hause.
Nach der Länderspielpause ist Nürnberg am Sonntag (5. April, 13.30 Uhr) in Leipzig zu Gast. Gleichzeitig ist Bochum am Böllenfalltor in Darmstadt gefordert.