St. Paulis Naki (re.) überspringt Paderborns Brückner, doch am Ende siegte der SCP. picture alliance
SCP-Coach André Schubert schenkte exakt jener Elf das Vertrauen, die auch vor Wochenfrist beim 1:1 bei Alemannia Aachen begann. Holger Stanislawski, Trainer des FC St. Pauli, nahm im Vergleich zum 2:2 im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth eine Umstellung vor. Im Mittelfeld ersetzte Naki Daube.
Der von Schnee bedeckte Boden stellte beide Teams vor gehörige Probleme im Spielaufbau. Zwar überraschte Saglik nach knapp drei Minuten mit einem Hackentrick auf Manno, doch ansonsten griff der Zufall oft in das Geschehen ein. Nahezu alle Spieler hatten mit Standproblemen zu kämpfen, zudem führte der Ball des Öfteren ein unberechenbares Eigenleben.
Der 17. Spieltag
Paderborn versuchte, das Mittelfeld schnell mit langen Bällen zu überbrücken, während St. Pauli trotz der widrigen Bedingungen mehr auf Ballstafetten setzte. So entwickelte sich eine abwechslungsreiche und angesichts der Platzverhältnisse durchaus ansprechende Partie.
Mit langen Flanken brachten Wemmer und Brückner zweimal Saglik in Position, doch einmal war Hain zur Stelle (24.), einmal klärte Kalla (29.) mit dem langen Bein. Mit zunehmender Spieldauer setzte aber St. Pauli mit seinem Kombinationsfußball mehr und mehr die Akzente. Die Kiez-Kicker erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht und hatten mehr Ballbesitz.
Trotz einiger Schusschancen sprang aber nichts Zählbares heraus, da im Angriff die Durchschlagskraft fehlte. Naki verfehlte in der 16. Minute sein Ziel nur knapp, in der 27. Minute wurde Ebbers von Schachten im letzten Moment gebremst. So ging es torlos in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang machte die zunehmende Schneedecke den Akteuren das Leben noch schwerer. Doch die Spieler trotzen weiter den äußeren Bedingungen. St. Pauli zeigte zunächst weiterhin die reifere Spielanlage und hatte mehr von der Partie. Paderborn hielt aber mit hoher Einsatz- und Laufbereitschaft dagegen und kämpfte sich ins Spiel zurück.
Obwohl die Partie hin und her wogte, ergaben sich kaum Chancen. Dann aber wurde Paderborn, das deutlich aggressiver agierte, aktiver und frecher. Nach einer Ecke durch Brückner herrschte Unordnung in der Hintermannschaft St. Paulis, doch der SCP konnte diese Situation nicht ausnutzen. Wenig später war es dann aber soweit. Lehmann foulte Saglik im Strafraum, Schiedsrichter Peter Gagelmann entschied sofort auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher (69.).
St. Pauli versuchte zu antworten und orientierte sich mehr nach vorne. Dies spielte den Paderbornern aber in die Karten. Mit schnellen Kontern waren die Ostwestfalen nun deutlich gefährlicher. Bereits in der 71. Minute hätte Krösche das 2:0 erzielen müssen, doch der SCP-Kapitän verfehlte aus der Distanz das leere Tor.
Besser machte es Brandy fünf Minuten später. Nach einer klasse Kombination über Saglik und den agilen Brückner lief der 24-Jährige alleine auf Hain zu. Brückner behielt die Nerven und schob die Kugel an Hain vorbei zum 2:0 ins Netz. Zwar gelang St. Pauli durch Sako in der Nachspielzeit noch der 2:1-Anschlusstreffer, doch eine Wende konnten die Hamburger der Partie nicht mehr geben.
Trotz der Niederlage geht St. Pauli als Tabellenzweiter in die Rückrunde und kann sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Der SC Paderborn spielte als Aufsteiger eine starke Vorrunde und hat sich mit 24 Zählern bereits viel Luft auf die gefährdete Zone erarbeitet.
Paderborn empfängt im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause am 15. Januar Fortuna Düsseldorf. St. Pauli tritt tags darauf bei Rot Weiss Aheln an.