Die Ausgangslage vor dem Anpfiff in Podgorica war klar: Die von Stefan Kuntz trainierte Türkei (18 Punkte) konnte mit einem Sieg sicher zumindest die Play-offs klarmachen, da sich im Parallelspiel die Niederlande (20 Punkte) und Norwegen (18 Punkte) direkt gegenüberstanden. Schon bei einem Remis drohte den Türken, bei denen nach dem 6:0-Kantersieg über Gibraltar Ömür und Özdemir für Kökcü und Baris Yilmaz auf dem Rasen standen, die WM gänzlich zu verpassen.
Beqiraj nutzt die erste Chance - Aktürkoglu kontert
Und es sollte wahrlich kein Start nach Maß sein für die Gäste. Montenegros Coach Trainer Miodrag Radulovic, der nach dem 2:2 gegen die Niederlande Vukcevic und Djurdjevic durch Vesovic und Beqiraj ersetzt hatte, freute sich schon nach vier Minuten über zumindest einen seiner Personalwechsel: Kapitän Savic nutzte einen frühen Ballgewinn zum Pass auf Beqiraj, der flach und knallhart abschloss.
Es entwickelte sich eine muntere Partie. Tomasevic unterlief nach dem folgenden Anstoß fast ein Eigentor (5.), auf der Gegenseite sorgten immer wieder Konter gegen eine früh öffnende Gäste-Defensive für Gefahr (Osmajic, 8.). Die Kuntz-Elf war natürlich um eine Antwort bemüht, Calhanoglu näherte sich an (12.).
Die Gäste hatten mehr vom Spiel, das sie jedoch mit dem an jedem Angriff beteiligten Calhanoglu oft zu sehr über das Zentrum anlegten und somit Montenegro das Verteidigen relativ leicht machten. Der Ausgleich folgte über die Seite, als Ömur vom rechten Strafraumeck flankte und Aktürkoglu aus sechs Metern vollendete (22.). Nach temporeicher Anfangsphase war die Luft danach etwas raus. Von Montenegro kam nach forschem Beginn offensiv nichts mehr, auch der weiterhin überlegenen Türkei fiel gegen die kompakte Abwehr des Gegners kaum etwas ein.
Montenegro lässt das 2:1 liegen
Kurz vor der Pause intensivierten die Mannen vom Bosporus ihre Bemühungen, doch mitten in deren Drangphase hinein stand die Radulovic-Elf vor der erneuten Führung: Erst parierte Cakir gegen Osmajic famos (41.), hatte dann allerdings Riesenglück, dass Tomasevic bei der folgenden Ecke das Tor verfehlte, als der Keeper unter dem Ball durchtauchte (42.). Auf der Gegenseite verkürzte Sarkic gegen Yilmaz rechtzeitig den Winkel (44.) - es ging mit dem 1:1 in die Kabine.
Nach der Pause erwischte Montenegro wieder den besseren Start, bei Vujacics Volleyschuss fehlte nicht viel (48). Dies blieb aber nur ein kurzes Strohfeuer, die Türkei ergriff das Zepter, Dervisoglu (54.) wurde wie Yilmaz (59.) im letzten Moment noch geblockt.
Joker Kökcü lässt die Türkei jubeln - Söyüncü rettet
Wenig später aber fiel das 2:1, als der mit Wiederanpfiff eingewechselte Kökcü per Fernschuss mit Hilfe des Innenpfostens traf, Tomasevic hatte noch leicht abgefälscht (60.). Auf dem Weg zum Sieg musste die Türkei noch eine brenzlige Szene überstehen, als Söyüncü bei Vukotics Flachschuss für den geschlagenen Cakir vor der Linie rettete (64.).
Tore und Karten
1:0 Beqiraj (4')
1:1 Aktürkoglu (22')
Spieldaten
Cakir - Celik , Demiral, Söyüncü, Erkin - Ömür , Özdemir , Calhanoglu, Aktürkoglu - B. Yilmaz, Dervisoglu
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Gradski Stadion pod Goricom |
| Zuschauer | 2.885 |
Der Rest war Ergebnisverwaltung. Bei Montenegro war danach die Luft etwas raus, die Türken verpasste das 3:1 (Söyüncü, 82.), doch es reichte auch so zum 2:1-Erfolg. Weil die Niederlande Norwegen 2:0 besiegte, verblieb die Türkei, die unter Kuntz nun drei Siege und ein Remis auf dem Konto hat, auf Platz zwei und will nun in den Play-offs ihre WM-Chance nutzen. Die erste Partie findet am 24. März 2022 statt, die Auslosung des Gegners erfolgt am 26. November.
