FSV-Coach Martin Schmidt musste verletzungsbedingt auf Verteidiger Bungert (Wadenzerrung) verzichten, so dass der Schweizer im Vergleich zum 0:0 gegen Werder Bremen Junior Diaz brachte. Ansonsten durften die gleichen Akteure von Beginn an ran.
Leverkusens Trainer Roger Schmidt nahm gegenüber der 3:5-Niederlage im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern im Viertelfinale des DFB-Pokals zwei Startelfänderungen vor: Calhanoglu kam für Rolfes (Bank) ins Spiel, Jedvaj ersetzte Spahic (Syndesmoseanriss). "Tin Jedvaj ist die logische Alternative in der Innenverteidigung", erklärte Schmidt mit Verweis auf die Gelb-Sperre von Papadopoulos vor dem Anstoß: "Es war klar, dass er spielt."
Anfänglich ging es einige Minuten wild hoch hin und her, ehe Bayer nach zwölf Minuten das Heft in die Hand nahm: Erst prüfte Bender per Kopfball Karius (12.), ehe Son nach Übersteiger hoch links vorbeischoss (14.). Eine Zeigerumdrehung später bedankte sich der Südkoreaner für seine Freiheiten aber und verwertete eine butterweiche Flanke von Calhanoglu per Volley ins kurze Eck - 0:1 (15.). Anschließend ging Calhanoglus Freistoß genau in die Fänge von Karius (18.).
Mainz schüttelte den Rückstand nun ab und kam über Standardsituationen mehr und mehr vor das Gäste-Gehäuse, doch Bayer hatte die Lufthoheit und bereinigte jeweils. Ein Freistoß von Geis ging am Kasten vorbei (32.) - das stellte noch die gefährlichste Torannäherung dar. Zwar investierten beide Mannschaften viel und behielten die hohe Intensität bei, doch Toraktionen gab es bis zur Pause keine mehr zu bestaunen.
Son vertändelt
Der 28. Spieltag
Zur Halbzeit blieb Bellarabi in der Kabine, Rolfes ersetzte ihn. Auf das Offensivspiel der Werkself hatte das keine wirklichen Auswirkungen, im Gegenteil: Bayer nahm das Heft des Handelns wieder in die Hand. Calhanoglu droscht die Kugel aus spitzem Winkel drüber (48.), ehe Castro den Ball freistehend mit viel zu viel Rücklage in die Wolken jagte (49.). Kurz darauf tauchte Son frei vor Karius auf, vertändelte das Leder aber leichtfertig (52.).
Kießling als einziger aufmerksam
Mainz fand überhaupt nicht in den zweiten Durchgang und wurde für seine Schläfrigkeit bestraft: Kießling war nach einem weiten Schlag von Hilbert als einziger hellwach und netzte frei vor Karius ein (60.). Außer einem harmlosen Schuss von Baumgartlinger (63., weit drüber) hatten die 05er offensiv nichts zu bieten; und so kam es noch schlimmer: Calhanoglu zirkelte in Minute 73 einen Freistoß sehenswert zum 3:0 in die Maschen.
Koo verwandelt doppelt sicher
Die Partie war vermeintlich gegessen, doch Mainz kam unerwartet zurück: Okazaki pflückte das Spielgerät am Elfmeterpunkt herunter - Toprak zupfte und fingerte dem Japaner an der Schulter herum und brachte ihn zu Fall. Elfmeter! Koo verwandelte links unten sicher (78.).
Der Anschlusstreffer gab den Hausherren so richtig Oberwasser, die nun zur Schlussoffensive bliesen. Zwar musste sich Leno weiterhin aus dem Spiel heraus nicht beweisen, doch in der 90. Minute gab es abermals Strafstoß, nachdem Jedvaj dem eigenwechselten Jairo leicht in den Rücken gerempelt hatte. Koo verlud Leno erneut, doch das 2:3 kam zu spät (90.+1). Durch den Dreier hat Bayer schon zehn Punkte Vorsprung auf einen Europa-League-Platz.
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) gastiert Mainz 05 beim SC Freiburg. Bayer Leverkusen empfängt zur gleichen Zeit Hannover 96.