Kölns Trainer Peter Stöger musste gegenüber der 0:1-Niederlage beim SC Freiburg auf Peszko (Gelb-Sperre) und Deyverson (Oberschenkelprobleme) verzichten. Neu dabei: das japanische Doppel Nagasawa und Osako. Ebenfalls zwei Neue brachte Hoffenheims Coach Markus Gisdol nach dem 2:3-Pokal-Aus n.V. bei Borussia Dortmund: Kim und Amiri ersetzten Toljan (Bank) und Schwegler (Rücken).
Das Spiel war gerade wenige Sekunden alt, da ertönte schon der Klang des Aluminiums: Schipplock setzte sich gekonnt durch und bediente in der Mitte Firmino. Dessen Drehschuss lenkte Olkowski gerade noch so an den rechten Pfosten und verhinderte damit den frühen Rückstand. Das war die Ouvertüre für eine flotte Anfangsphase, in der beide Mannschaften durchaus gefällig nach vorne spielten und mehrfach in vielversprechenden Situationen vor dem jeweils gegnerischen Schlussmann auftauchten.
Der 28. Spieltag
Für das erste Tor der Partie war aber dennoch ein Strafstoß nötig: Bicakcic war schlichtweg langsamer als sein Gegenspieler Osako und wusste sich dann nicht anders zu helfen, als den Japaner zu Fall zu bringen. Schiedsrichter Peter Sippel zögerte nicht lange und zeigte umgehend auf den Punkt. Lehmann trat an und schob Hoffenheims Schlussmann Baumann den Ball durch die Beine in die Maschen (20.).
Das Tor tat den Kölnern nicht sonderlich gut, das galt vor allem dem rheinischen Offensivspiel. Mit zunehmender Spieldauer zog der FC die Handbremse immer weiter an und achtete nun stärker auf die Defensive. Das hatte zur Folge, dass die Begegnung ein wenig verflachte, auch weil den Hoffenheimern auf der anderen Seite die Ideen fehlten. Die TSG hatte zwar optische Vorteile, brachte den finalen Pass allerdings nicht an und konnte so lediglich nach ruhenden Bällen glänzen - Firmino (22.) und Bicakcic (30.) konnten Horn nicht bezwingen. Ein Schmankerl hatte der erste Durchgang dann aber doch noch zu bieten: Risse setzte sich auf der rechten Außenbahn famos durch und bediente anschließend Ujah. Weil dieser dann aber aus einem Meter Entfernung den Ball nur an den rechten Pfosten spitzelte, änderte sich am 1:0-Halbzeitstand nichts (38.).
Olkowski sieht Rot - Horn hilft Hoffenheim
Den Hauch im Nacken spüren: Kölns Olkowski im Duell mit Polanski (re.). picture alliance
Nach Wiederanpfiff erwischten die Geißböcke den klar besseren Start und erspielten sich über Ujah (46.) und Olkowski (52.) erste Einschussgelegenheiten. In der 54. Minute war es schließlich soweit: Über Vogt, Nagasawa und den agilen Osako landete der Ball bei Ujah, der sich im Eins-gegen-Eins nicht lumpen ließ und auf 2:0 stellte (54.).
Unter den wachsamen Augen von Lukas Podolski, der es sich auf der Tribüne gemütlich gemacht hatte, schlief die Partie danach ein wenig ein. Daran änderten auch die Hereinnahmen von Modeste und Szalai zunächst nichts. Doch dann kam es zu einem folgenschweren Zweikampf im Kölner Strafraum zwischen Olkowski und Modeste. Der Franzose wurde gefoult, Olkowski sah Rot und Polanski traf per Elfmeter souverän zum 1:2-Anschlusstreffer (70.). Hoffnung keimte bei den Gästen auf, doch aus dem Punktgewinn wurde nichts. Daran waren die Hoffenheimer zum Teil auch selbst schuld, denn in der 78. Minute ließen gestandene Profis wie Rudy, Polanski, Beck und Bicakcic den Kölner Hector nach vorne marschieren. Der Nationalspieler nahm das Angebot dankend an und stellte auf 3:1, profitierte dabei aber auch davon, dass Bicakcic den Ball noch unhaltbar abfälschte.
Die Entscheidung war das trotzdem noch lange nicht, denn Horn brachte die Gäste in der Schlussphase wieder ins Spiel. Bei einer Rudy-Ecke flog der Schlussmann am Ball vorbei, und Modeste nickte rigoros ein (88.). Fünf Minuten, inklusive Nachspielzeit waren da noch zu gehen. Die TSG versuchte nun alles, packte die Brechstange aus, doch Köln hielt Stand und durfte am Ende drei Punkte bejubeln.
Der 1.FC Köln reist am kommenden Samstag zur Hertha aus Berlin, zur gleichen Zeit empfängt Hoffenheim die Bayern.