Lübecks neuer Coach Florian Schnorrenberg hatte beim 2:1 gegen Waldhof Mannheim ein gelungenes Debüt gefeiert. Im Vergleich dazu musste der 46-Jährige jedoch personelle Wechsel vornehmen, da Sternberg (Gelb-Sperre) und Farrona Pulido (Zerrung) nicht zur Verfügung standen. Kastenhofer und Velasco ersetzten das Duo, während im Mittelfeld Boland den Vorzug vor Egerer (Bank) erhielt.
Mit Argirios Giannikis haben auch die Münchner Löwen einen neuen Trainer - und auch der hatte beim 4:1 gegen den MSV Duisburg einen geglückten Einstand. Getreu dem Motto "Never change a winning team" verzichtete der Grieche nun auf Wechsel und vertraute auf dieselbe Startelf.
VfB startet schwungvoll - und lässt dann nach
3. liga, 22. spieltag
Anfangs präsentierte sich der VfB schwungvoll und engagiert, man wollte den Löwen offensichtlich recht früh die Grenzen aufzeigen. Velasco (2.) und Gözüsirin (4.) gaben erste Warnschüsse ab.
1860 schaffte es jedoch, sich nach knapp zehn Minuten zu lösen und setzte fortan punktuell eigene Akzente. Gefährliches sprang dabei aber nicht heraus, zu fehlerbehaftet war das Passspiel im finalen Drittel.
Weil sich im Laufe des Spiels der anfängliche Elan der Lübecker ebenfalls in Luft aufgelöst hatte, blieb nicht viel mehr übrig, als intensive Zweikämpfe und ein paar Nickeligkeiten.
Schiedsrichter Lukas Benen fuhr zudem eine recht strenge Linie, was dem Spielfluss auch nicht gerade zugutekam. Wenig überraschend ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit.
Giannikis geht auf Nummer sicher
Giannikis ließ die Gelb-vorbelasteten Steinhart und Sulejmani bei Wiederanpfiff sicherheitshalber draußen und brachte an deren Stelle Vrenezi und Kwadwo. Beim VfB kam Facklam für Akono, der recht unauffällig agiert hatte. Am Spielverlauf änderten die Wechsel nichts, es blieb ein umkämpftes sowie fehlerbehaftetes und bis auf seltene Ausnahmen (Facklam, 58.) folglich auch ein chancenarmes Spiel.
Premiere: Mansour Oumor-Tagba (2.v.li.) bejubelt das zwischenzeitliche 1:0. IMAGO/Lobeca
Lübeck spielte mehr mit langen Bällen, die Sechziger probierten es häufiger flach und über die Flügel - den Ausschlag machte dann aber ein Doppelwechsel von Giannikis, der eine Viertelstunde vor Schluss Starke und Ouro-Tagba für Lakenmacher und Schräter einwechselte. Zwei Wechsel, die sich rasch bezahlt machten, denn nur kurz darauf flankte Starke von links nach innen zum 19-jährigen US-Amerikaner, der hochstieg und per Kopf sein erstes Tor in Liga drei markierte (79.).
Lübeck stand vor einem Scherbenhaufen, doch der VfB stemmte sich gegen die drohende Niederlage - und schaffte noch den späten Ausgleich. Bei einer Flanke des eingewechselten Thiel köpfte Boland aus fünf Metern zum 1:1 ein (88.), knallte dabei aber seitlich mit dem Kopf gegen den rechten Pfosten und musste behandelt werden. Der Kapitän wurde kurz darauf mit Turban für Egerer ausgewechselt und erhielt von den Tribünen Sonderapplaus (90.) - am Ergebnis änderte sich trotz sechsminütiger Nachspielzeit nichts mehr.
Für die Lübecker, die seit nunmehr drei Spielen ungeschlagen sind, geht es am Samstag mit dem Gastspiel bei Erzgebirge Aue weiter (16.30 Uhr). 1860 empfängt exakt 24 Stunden später den SV Sandhausen (16.30 Uhr).