Lottes Coach Ismail Atalan stellte nach dem 0:3 in Unterhaching um: Schulze ersetzte Rahn (Rotsperre), Jovic und Drinkuth rückten für Wegkamp und Chato (beide auf der Bank) in die Startelf.
Würzburgs Trainer Michael Schiele nahm eine personelle Änderung im Vergleich zum 2:0 gegen Kaiserslautern vor: Nach abgesessener Gelbsperre begann Bachmann anstelle von Skarlatidis (Bank).
Lotte wollte die Chance nutzen, sich in letzter Sekunde noch vor dem Abstieg zu retten. Dafür benötigten die Sportfreunde einen Sieg und mussten auf Niederlagen der Konkurrenten Jena (gegen 1860) und Großaspach (in Köln) hoffen. Die Anfangsphase war jedoch von Unsicherheit der Hausherren geprägt, zunächst agierten nur die aktiveren Gäste: Baumann (3.), Ademi (5.) gaben erste Warnschüsse ab, dann knallte es - Kaufmann hatte aus 20 Metern den Pfosten getroffen (13.).
Lindner bestraft Kickers
In der Folge kam Lotte besser rein, Oesterhelwegs Distanzschuss verfehlte sein Ziel nur knapp (17.). Auch Drinkuth (25.) und Straith (28.) näherten sich an, ehe die Heimfans jubeln durften: Lindner profitierte von einem Fehler im Würzburger Aufbau und zog aus 18 Metern ab - die Führung (29.). Danach ließen die Sportfreunde nicht mehr viel zu, die Abschlüsse von Baumann (37.) und Sontheimer (44.) versandeten.
3. Liga, 38. Spieltag
Da die Pausenstände auf den anderen Plätzen (Jena führte 2:0, Großaspach 1:0) bereits die Weichen auf Lottes Abstieg stellten, war die ganz große Spannung nach dem Wiederanpfiff erst einmal heraus. Lotte präsentierte sich noch etwas schläfrig, als Kaufmann unbedrängt zum Ausgleich einköpfen durfte (50.). Die Zwischenstände der anderen Spiele brachten relativ schnell Gewissheit, dass der Abstieg nicht mehr abzuwenden ist, denn Jena und Großaspach erhöhten jeweils.
Und so schienen sich die Hausherren darauf zu konzentrieren, einen vernünftigen Abschied vom Publikum hinzulegen. Drinkuth und Chato vergaben Möglichkeiten aus der Distanz (52., 55.), auch Langlitz scheiterte am starken Verstappen (66.), während auf der Gegenseite auch Kroll noch einmal sein Können unter Beweis stellen konnte (69.).
Die Schlussphase bot nicht mehr die ganz große Spannung, Würzburg hatte jedoch weiterhin Spaß am Spiel: Erst scheiterte Skarlatidis alleine vor Kroll (86.), dann schlug Joker Breitkreuz zu und besiegelte mit seinem Schlenzer aus 19 Metern die letzte Heimniederlage der Sportfreunde Lotte (87.). Daran änderte auch Lindners Sololauf inklusive gutem Abschluss nichts mehr (88.).
Lotte hatte es nicht in der eigenen Hand gehabt, und auch mit einem Sieg hätten die Sportfreunde den Gang in die Viertklassigkeit antreten müssen - weil Jena mit 4:0 gegen 1860 München gewann und Großaspach Köln mit 2:0 besiegte. Nach drei Jahren in der 3. Liga steigt Lotte ab.