Nach dem 2:2 bei Werder tauschte Leverkusens Trainer Robin Dutt nur einmal Personal aus. Neuzugang Corluka (Leihgabe von Tottenham) rückte rechts hinten für da Costa ins Team.
Beim VfB Stuttgart brachte Coach Bruno Labbadia im Vergleich zum 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach gleich fünf Neue: Für Rüdiger, Maza, Kuzmanovic, Harnik und Hajnal standen Boulahrouz, Niedermeier, Gentner, Schieber und Okazaki in der Startelf.
Fast mit einem Paukenschlag hätte die Partie in Leverkusen begonnen, doch Okazaki konnte Corlukas Fauxpas nach wenigen Sekunden freistehend aus elf Metern nicht nutzen. Es entwickelte sich eine temporeiche Partie, zu der auch der VfB beim Versuch, schnell umzuschalten, beitrug.
Bayer erarbeitete sich aber bald ein Übergewicht. Der Ball lief gut durch die Reihen der Gastgeber - Kadlec prüfte erstmals Ulreich (6.). Rolfes und Schürrle waren meist die Initiatoren der Angriffsaktionen der Rheinländer. Kein Zufall, dass beide am Führungstor beteiligt waren: Schürrles Diagonalpass brachte den immer wieder anschiebenden Corluka in Position. Nach der Rechtsflanke des Neuzugangs scheiterte Rolfes freistehend aus elf Metern an Ulreich, doch im Liegen staubte Kießling aus zwei Metern zum 1:0 ab (11.).
Die Werkself hatte auch nach der Führung die Zügel in der Hand, jedoch ohne echten Zug zum Tor zu entwickeln. Das Offensivspiel der Schwaben blieb auf der anderen Seite zunächst schon in seinen Ansätzen stecken, ehe ein Standard wie aus dem Nichts für den Ausgleich sorgte: Nach Castros Handspiel nutzte Schieber einen indirekten Freistoß aus 25 Metern zu einem satten Flachschuss ins rechte Eck - 1:1 (23.).
Stuttgarts Selbstbewusstsein war nun gestärkt, doch aus dem Spiel heraus wurden die Labbadia-Schützlinge nach wie vor nicht zwingend. Nachdem aber auch Leverkusen das Tempo nicht hoch hielt, kam der VfB in der Defensive kaum in Bedrängnis. Die Begegnung konnte zu Anfang Versprochenes nicht halten und verflachte bis zum Kabinengang ohne weitere Höhepunkte immer mehr.
20. Spieltag
Personell tat sich beim Wiederanpfiff bei beiden Teams zunächst nichts. Aber Bayer legte einen Blitzstart hin: Tasci stieß Bender nach einem hohen Anspiel im Sechzehner um - Elfmeter! Rolfes trat an, Ulreich ahnte das Eck, kam aber nicht mehr ran - 2:1(47.).
Fast hätte der VfB erneut eine prompte Antwort geliefert, doch Ibisevic zögerte nach Cacaus Querpass freistehend zu lange mit dem Abschluss (53.). Die Labbadia-Elf blieb am Drücker, dem zu zögerlichen Ibisevic aber ein erfolgreicher Abschluss versagt (59.).
Wenig später erwies Kadlec, kurz zuvor gelbverwarnt, seinem Team einen Bärendienst, als er Cacau im Mittelfeld festhielt - Gelb-Rot (63.)! Castro rückte nach links hinten, Kießling agierte nun als einzige Spitze bei der Dutt-Elf, die trotz stetigen Anrennens der Gäste kaum Probleme hatte, den einfallslosen Gegner in Schach zu halten. Molinaro ließ eine gute Freistoßsituation ungenutzt (70.), mehr kam vom VfB bis in eine turbulente Schlussphase hinein nicht.
Kurz vor dem Ende sollten aber die nimmermüden Bemühungen des VfB doch noch belohnt werden, und zwei Joker waren am späten Ausgleich beteiligt: Der eine, Hajnal, schlug den Ball hoch in den Strafraum. Cacau wühlte, der Ball kam über den unglücklich stochernden Friedrich zu Harnik, der Okazaki ersetzt hatte. Und aus sieben Metern überwand der Österreicher Leno zum 2:2 (89.)!
In der Nachspielzeit musste Molinaro nach grobem Foul an Schürrle - der Italiener traf den davoneilenden Stürmer im Gesicht - vom Platz (90.+2). Dann war Schluss!
Leverkusen tritt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim Meister in Dortmund an, Stuttgart empfängt zeitgleich Hertha BSC.