Kölns Trainer Frank Schaefer änderte sein Team im Vergleich zur deprimierenden 1:5-Niederlage im Derby gegen Borussia Mönchengladbach auf zwei Positionen: Petit und Chihi waren die Vertretung der beiden gelbgesperrten Matuschyk und Jajalo.
Stuttgarts Coach Bruno Labbadia indes musste nach dem bitteren 2:4 gegen Kaiserslautern auf Pogrebnyak aufgrund einer Gelb-Sperre verzichten. Dafür rutsche Cacau ebenso wie der wiedergenesene Hajnal, dem Gentner weichen musste, in die Startelf.
Bei besten äußeren Bedingungen begannen beide Mannschaften äußerst verhalten. Die Schwaben erweckten zwar den etwas besseren Eindruck, leisteten sich gegen lauernde Kölner aber zu viele Abspielfehler, sodass nichts Zwingendes für die Gäste heraussprang. Zwei harmlose Fernschüsse von Cacau (3.) und Träsch (7.) waren die magere Ausbeute.
Der 30. Spieltag
Hüben wie drüben boten die Akteure vor allem in der Offensive sehr viel Stückwerk. Zu viele unsaubere Pässe sorgten dafür, dass kein Spielfluss aufkam. Torchancen hatten absoluten Seltenheitswert, also rückten andere Ereignisse in den Blickpunkt: Kölns Peszko, der sich früh am rechten Knie verletzte und bereits nach 17 Minuten durch Clemens ersetzt wurde. Sekunden später ergab sich für den VfB die erste nennenswerte Möglichkeit. Weil sich aber Okazaki und Harnik im gegnerischen Fünfer gegenseitig behinderten, wurde nichts draus.
Von den "Geißböcken" kam aus dem Spiel heraus bis dato gar nichts. Allerdings strahlten sie nach Standards, die ob der intensiven Gangart in der Begegnung häufiger zu sehen waren, durchaus Gefahr aus. Novakovic (22.) und Clemens (31.) hatten jedoch kein Abschlussglück. Es blieb ein umkämpftes, aber kein hochklassiges Duell, in dem der FC gegen Ende des ersten Durchgangs stärker aufkam. Die Kölner tauchten dabei allerdings nicht gefährlich vor Ulreich auf. Besser machte es da schon der VfB, der nach 40 Minuten durch einen Freistoß, den Hajnal knapp vorbeizirkelte, für das letzte Highlight der ansonsten wenig berauschenden ersten Hälfte sorgte.
Nach dem Seitenwechsel geht's rund im Rhein-Energie-Stadion
Auf geht's: Köln Podolski im Duell mit Harnik und Träsch (li.). Getty Images
Ohne weitere personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter, dafür mit schwungvolleren Schwaben. Stuttgart ergriff die Initiative und näherte sich durch Okazaki (48.) und Hajnal (51.) dem Tor an. Sekunden später leitete Chihi mit einem flapsigen Pass die Führung der Gäste ein: Träsch nahm das Leder mit, lief über das halbe Spielfeld und nagelte den Ball aus der zweiten Reihe sehenswert in die Maschen (51.). Kurz darauf folgte der Doppelschlag: Tasci verlängerte eine Flanke von links per Kopf an den rechten Pfosten, wo Harnik schneller als Chihi schaltete und aus kurzer Distanz einnetzte (53.).
Den Rheinländern schwammen die Felle nun davon, während die Stuttgarter klar Oberwasser hatten. Kuzmanovic scheiterte noch am glänzend reagierenden Rensing (61.), ehe Schiedsrichter Peter Sippel ins Rampenlicht rückte. Bei einer Ecke drosch Boulahrouz am linken Fünfereck voll drauf, traf dabei aber nur den Arm des wenige Zentimeter vor ihm stehenden Geromel. Der Referee entschied umgehend auf Handelfmeter, was zu zahlreichen Diskussionen führte. Kuzmanovic war das alles egal, der Serbe verlud Rensing und traf ins rechte Eck (63.).
Köln zeigte nun schwache Nerven, handelte sich in wenigen Minuten zahlreiche Gelbe Karten ein, schaffte aber auch das 1:3. Clemens lupfte den Ball vom linken Strafraumeck in den Fünfer genau zu Novakovic, der aus kürzester Distanz nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (68.). Der FC bäumte sich noch einmal auf und kreierte sogar noch einige Einschussgelegenheiten. Geromels Kopfball landete bei Ulreich (70.), Novakovic kam einen Tick zu spät kam (75.), während Eichners satter Fernschuss hauchdünn am rechten Pfosten vorbeirauschte (83.). Letztlich reichte es für den VfB, der auch die letzten stürmischen Minuten der Kölner überstand und wichtige drei Punkte im Abstiegskampf sammelte.
Der 1. FC Köln reist am Ostersonntag nach Wolfsburg, tags zuvor empfängt der VfB Stuttgart den Hamburger SV.