Kölns Trainer Peter Stöger baute seine Startelf nach der Nullnummer gegen den VfB Stuttgart auf zwei Positionen um: Peszko und Risse machten Svento sowie Finne Platz. Letzterer hatte nach seiner Einwechslung schon gegen den VfB mehr Schwung gebracht und sich so für sein Startelf-Debüt in der Bundesliga empfohlen.
Paderborns Coach André Breitenreiter wechselte nach der 0:3-Heimpleite gegen den Hamburger SV dreimal: Rafa Lopez und Heinloth ersetzten Wemmer und Ziegler (Halsentzündung) in der Abwehr. Im Angriff musste Zugang Lakic wieder auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Kachunga weiter vor, Meha war neu dabei.
Laues Lüftchen in der Karneval-Stadt
Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen und auch viel wiedergutzumachen. Während der SCP nach neun Spielen ohne Sieg nach einem Dreier lechzte, wollte der FC endlich die Heimmisere beenden und mit den Fans zu Karneval einen Erfolg feiern. Doch auf dem Platz war davon wenig zu sehen.
Der 20. Spieltag
Während die Hausherren zumindest bemüht waren, sich Torchancen zu erspielen, blieb die Breitenreiter-Elf offensiv ganz blass. Aber auch beim FC fehlte in den Zuspielen und Flanken die Genauigkeit, weshalb Kruse zunächst einen entspannten Nachmittag erlebte. Ein von Ujah abgefälschter Halfar-Distanzschuss war noch das Gefährlichste, was auf den SCP-Kasten zuflog (16.). Eine Minute später sauste ein Kopfball von Maroh rechts am Tor vorbei.
Konterchance kurz vor der Pause
Schlechter als die Angriffsbemühungen der Kölner waren nur die der Paderborner. Egal was Meha & Co. probierten, es misslang. Bezeichnend war ein Freistoß des Technikers in der 39. Minute. Der bis dato beschäftigungslose Horn faustete die Kugel weg, leitete einen Konter ein. Doch anstatt das Spiel schnell zu machen, vertändelten die Geißböcke den Ball - Harmlosigkeit hüben wie drüben. Einzige Ausnahme: Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Finne einen Konter mit dem 1:0 vergolden können, doch Kruse verhinderte den Einschlag (44.).
Starker Antritt, aber ohne Treffer: Elias Kachunga (re.) setzt sich gegen Kevin Vogt durch. Getty Images
Die zweiten 45 Minuten begannen - und plötzlich war Paderborn zur Stelle: Kachunga machte das Spiel nach gegnerischem Ballverlusst schnell, nahm Heinloth mit. Der Außenverteidiger flankte mustergültig von rechts ins Zentrum. Dort stand Kachunga am Fünfmeterraum - Horn lenkte das Leder stark um den rechten Pfosten (53.). Der SCP kam hellwach aus der Kabine und strahlte nun auch das nötige Selbstbewusstsein aus, um den Gegner einzuschüchtern.
Mit offenem Visier
Beim FC ging hingegen nicht mehr viel zusammen. Lange wollte FC-Coach Stöger dem aber nicht zusehen und brachte Risse und Osako für Finne sowie Ujah (57.). Wechsel, die das Spiel durchaus wieder belebten. Nach einem Konter über Risse aber vergab Vogt die Möglichkeit zur Führung (68.). Doch auch in dieser Szene offenbarte sich die Abschlussschwäche der Geißböcke. Vor allem im eigenen Stadion schien das Tor weiter wie vernagelt - ganze vier Treffer waren den Kölnern daheim bislang in dieser Saison gelungen.
Das Positive an diesem Spiel: Auch in der Schlussphase steckten beide Teams nicht auf, sondern kämpften um drei Punkte. Nach 77 Minuten kam mit Lakic zudem noch die Sturmhoffnung der Gäste ins Spiel. Doch auch der Angreifer konnte alleine nicht für die Wende sorgen.
So blieb es beim torlosen Remis. Paderborn rutschte mit dem mageren Punktgewinn auf Rang 15 ab. Seit zehn Spielen warteten die Ostwestfalen nun schon auf einen Dreier. Der FC hingegen fuhr auswärts bereits Punkte ein, doch zu Hause war die Bilanz weiter düster: Den letzten Heimsieg durften die treuen Fans am 18. Oktober 2014 feiern - damals hatte die Stöger-Elf 2:1 gegen Borussia Dortmund gewonnen.
Der 1. FC Köln tritt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zum Derby beim rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach an. Der SC Paderborn gastiert Tags darauf (17.30 Uhr) bei Hannover 96.