Nach dem torlosen Remis gegen 1860 München nahm Kaiserslauterns Trainer Erik Gerets nur eine Änderung vor: Für Bjelica spielte der Portugiese Dominguez. Mehr Überraschungen hatte die Startelf von Werder Bremen gegenüber dem 0:3 in Leverkusen zu bieten. Im Sturm gab Coach Thomas Schaaf dem Duo Reich und Daun eine Bewährungschance, im Mittelfeld kam erstmals in diesem Jahr Jungnationalspieler Borowski zum Einsatz, auch Amateur Schulz wirkte von Beginn an mit.
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Durch die Hereinnahme von Dominguez an Stelle von Bjelica wählte Erik Gerets die offensivere Variante. Und der 1. FC Kaiserslautern erwischte auch den deutlich besseren Start und setzte den SV Werder Bremen zu Beginn unter Druck. Insbesondere durch die Lufthoheit kamen die Pfälzer zu guten Chancen. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Werders Torhüter Wierzchowski einen Kopfball von Knavs gerade noch kurz vor der Torlinie festhalten konnte. Auch die frühe Führung für den FCK resultierte aus einem Kopfball. Grammozis konnte im Mittelfeld seelenruhig auf Klose passen. Der Nationalspieler ließ auf der rechten Seite Skripnik stehen und flankte in den Strafraum. Stalteri unterlief den Ball, Lincoln war zur Stelle und köpfte aus kurzer Distanz das 1:0 (8.).
Bremen verschlief die erste halbe Stunde nahezu komplett und hatte den aggressiven Roten Teufeln wenig entgegenzusetzen. Erst nach einer halben Stunde setzte der ehemalige Lauterer Reich einige Akzente auf der rechten Seite, doch Micoud verpasste nach dessen genauer Flanke den möglichen Ausgleich per Kopf. Ansonsten musste sich FCK-Keeper Wiese im ersten Abschnitt nur noch bei einem Distanzschuss von Daun (29.) strecken.
Kaiserslautern kontrollierte auch in der Folgezeit die Partie, ohne jedoch spielerisch zu überzeugen. Der Einsatz war tadellos, doch die Zuspiele fanden zu selten den Nebenmann. So überstand die Werder-Abwehr, die alles andere als einen sattelfesten Eindruck machte, den ersten Abschnitt ohne weiteres Gegentor.
Ohne personelle Veränderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Und erneut konnten die Lauterer gleich zu Beginn einen Schnitzer der Werder-Defensive ausnutzen. Freistoß für Kaiserslautern an der Mittelline. Grammozis spielte den Ball lang und hoch in den Strafraum. Stalteri und Krstajic waren sich uneins, Klose nahm den Ball mit dem Oberschenkel an und erhöhte unbedrängt mit einem strammen Rechtsschuss auf 2:0. (52.).
Werders Trainer Thomas Schaaf reagierte umgehend und brachte mit Ailton und Charisteas seinen ersten Sturm. Zusätzliche Hoffnungen erhielten die Werderaner durch die Hinausstellung von Grammozis, der Gegenspieler Daun in der 63. Minute an der rechten Außenbahn böse umgrätschte und folgerichtig von Schiedsrichter Lutz Wagner den Roten Karton bekam.
Doch auch mit einem Mann mehr auf dem Platz konnte Werder Bremen die Lauterer nicht unter Druck setzen. Zu groß war bereits die Verunsicherung bei den Hanseaten. Und so kam es, wie es kommen musste. Nach einem Fehlpass von Micoud schickte Klose den eben erst eingewechselten Timm aus der eigenen Hälfte auf die Reise. Der 24-Jährige sprintete über das halbe Feld und überlistete Wierzchowski mit einem Schlenzer ins rechte Toreck zum 3:0 (80.).
Der 1. FC Kaiserslautern zog mit einem 3:0 (1:0) über Werder Bremen ins Pokalfinale ein. Die "Roten Teufel" spielten aggressiver und bewiesen trotz spielerischer Mängel Siegeswillen. Bremen war nach den Ergebnissen der letzten Wochen total verunsichert.