Schlicke (Duisburg) köpft vor Kapllani (KSC) - der Abwehrspieler hatte den Albaner meist gut im Griff. dpa
KSC-Trainer Edmund Becker änderte seine Mannschaft nach dem 0:1 im Pokal in gegen Wolfsburg auf zwei Positionen: Porcello und Timm ersetzten Aduobe und Iashvili. Im Tor feierte Keeper Kornetzky sein Bundesliga-Debüt. Duisburgs Trainer Rudi Bommer brachte nach dem 0:4 im Pokal in Bremen gleich vier Neue: Lamey, Roque Junior, Caceres und Iashiaku kamen für Weber, Fernando, Willi und Daun.
Nur in den ersten Minuten suchte Duisburg wie Karlsruhe den Weg vor das gegnerische Tor. Eggimann stand vor der frühen KSC-Führung, brachte aber den Ball vollkommen frei am linken Fünfmetereck nicht unter Kontrolle (5.), auf der anderen Seite hatte Idrissou eine erste Halbchance (8.). Die "Zebras" wirkten in der Deckung nicht sattelfest - trotz Neuzugang Roque Junior, der seinen ersten Liga-Einsatz von Beginn an seit eineinhalb Jahren hatte. Am Strafraum aber endete das Latein der Badener, die sich so manche vielversprechende Gelegenheit durch einen schlampigen Abschluss selbst vermiesten. Gefährlich wurde es für den MSV zunächst nur noch durch einen Distanzschuss Porcellos (12.).
Nach einer Viertelstunde konzentrierten sich die Gäste vornehmlich auf die Defensive, vergaben aber nach Ballgewinn so manche gute Konterchance durch eigene Ungenauigkeiten. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Becker-Elf immer entschlossener. Aus dem Spiel heraus sollten sich aus der klaren Überlegenheit freilich zunächst keine zwingenden Chancen ergeben. Dafür aber nach einem Standard: Hajnals Freistoß aus dem rechten Halbfeld segelte an den Fünfmeterraum, wo sich Eggimann im Luftduell gegen Schlicke behauptete und aus sechs Metern ins linke Eck einnickte (29.).
Bis zur Pause hatte der KSC das Heft klar in der Hand und hätte nachlegen können, doch weder Kapllani (33., 40.) noch Porcello (38.) nutzten ihre teilweise klaren Möglichkeiten.
12. Spieltag
Nach Wiederanpfiff begannen beide Teams unverändert. Der MSV versprühte bei zwei Eckbällen binnen einer Minute erstmals echte Torgefahr (Ishiaku, Roque Junior, 49.) - KSC-Keeper Kornetzky musste erstmals zupacken. Auf der Gegenseite Glück für sein Gegenüber Starke, dass ein Kapllani-Hechtkopfball Zentimeter rechts am Tor vorbeiflog (51.).
Die "Zebras" nahmen nun aktiver an der Partie teil, die dadurch offener wurde. Roque Junior suchte immer wieder den Weg in den gegnerischen Strafraum, hatte die nächste Chance der Gäste nach Georgievs Freistoß (55.). Aus dem Spiel heraus freilich gelang dem Vorletzten bis dorthin gar nichts - auf dem Weg aus der eigenen Abwehr in den Angriff jagte ein Missverständnis das andere.
Dennoch: Das Verlangen der Bommer-Elf, aus dem Wildpark einen Punkt zu entführen, war nun deutlich zu spüren. Karlsruhe hatte zunächst nicht mehr den Zug zum Tor wie im ersten Abschnitt, lediglich Kapllani hatte noch eine gute Möglichkeit (71.). Beim MSV brachte Bommer mit Mokhtari (68.) und Ailton (74.) frische Offensivkräfte. Und der Coach wechselte fast den Ausgleich ein, denn Mokhtaris Anspiel an den Strafraum fand Ishiaku, der Zentimeter links vorbeizielte (75.).
In der Folge hielten die Karlsruher die Gäste meist vom eigenen Strafraum fern und hatten nach einem Konter die Riesenchance zur Entscheidung: Hajnal wurde von Schlicke als letzter Mann auf der Strafraumlinie von den Beinen geholt - Elfmeter und glatt "Rot" für den Duisburger! Kapllani trat an, doch Starke war im richtigen Eck und parierte (88.). Doch es reichte auch so für die Hausherren, die auch den verzweifelten Schlussspurt der Duisburger überstanden.
Der Karlsruher SC muss am nächsten Samstag zu Werder Bremen, der MSV erwartet schon am Freitag den VfL Bochum.