National Football League

NFL: Kansas City Chiefs stolpern gehörig an Weihnachten

NFL, Week 16, Christmas Day: Raiders erobern das Arrowhead

Langes Mahomes-Gesicht: Chiefs stolpern gehörig an Weihnachten

Erlebte keinen schönen Christmas Day in der NFL: Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes.

Erlebte keinen schönen Christmas Day in der NFL: Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes. IMAGO/UPI Photo

Ein Sieg wäre vonnöten gewesen, dann hätten die Kansas City Chiefs zum achten Mal in Serie die AFC West gewonnen und ihre Vormachtstellung vor den Konkurrenten aus Las Vegas (7-8), Denver (ebenfalls 7-8 nach der unnötigen Niederlagen gegen New England) sowie Los Angeles (5-10 nach der 22:24-Fastüberraschung gegen die Buffalo Bills) einmal mehr unterstrichen.

Doch der schon seit Monaten vorherrschende Eindruck, dass sich gerade die Offense des amtierenden Super-Bowl-Champions schwer tut, bestätigte sich nun auch beim 14:20 vor heimischer Kulisse gegen die Raiders.

Erst sehr spät im vierten Quarter, als es schon 7:20 stand, kam so etwas wie offensiver Zauber auf. Star-Quarterback Patrick Mahomes lief hier selbst stark, erkannte Lücken und warf 2:42 Minuten vor Ablauf der Uhr einen sauberen Touchdown-Pass auf Receiver Justin Watson.

White und die Mahomes-Fehler sind letztlich zu viel

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Doch aus einem angedachten Chiefs-Comeback, das es über die Jahre schon so oft gegeben hatte, wurde nichts. Gar nichts.

Denn schon kurz nach dem Anschluss drehte Las Vegas wieder richtig auf - in Form des an diesem Abend omnipräsenten Zamir Alexza White. Der Running Back mit dem Spitznamen "Zeus" spulte beim für den Sieg mitentscheidenden Drive sechs, 43 und 15 Yards ab und ließ die gute Abwehr aus Kansas City abermals alt aussehen. Insgesamt erreichte der 24-jährige Läufer in Abwesenheit von Aushängeschild Josh Jacobs (mukuläre Verletzung) stolze 145 Rushing Yards an diesem ersten Weihnachtsfeiertag.

Kurios: Viertrunden-Rookie-Spielmacher Aidan O'Connell, der seit Wochen nach der Degradierung von Routinier Jimmy Garoppolo auch einige starke Auftritte gehabt hatte, musste beim Gastspiel in Kansas City nichts groß machen. Am Ende nur abknien. Neun von 21 versuchten Pässen brachte der 25-Jährige am Ende für magerste 62 Yards an, was aber eben zum Sieg reichte.

Und Mahomes? Der staunte mehrmals ungläubig, weil wie etwa zuletzt schon gegen die Bills (17:20 inklusive Ausraster plus Entschuldigung vom Star-Quarterback) und bei den Packers (19:27) mit seinen offensiven Kollegen wenig zusammenlief. Tight End Travis Kelce war einmal mehr abgemeldet (nur 44 Yards), in Rashee Rice verbuchte der "beste" Receiver an diesem Tag nur 57 Yards. Und das Laufspiel mit dem wieder fitten Isiah Pacheco (26 Yards) kam ebenfalls nicht in Schwung, Mahomes selbst spulte dabei 53 Yards ab. Außerdem verschoss der vor zwei Wochen noch bei 100 Prozent stehende Kicker Harrison Butker mal wieder, "dropped passes" und Strafen waren ebenfalls ein wiederkehrendes Problem. Die Krise setzte sich also nahtlos vor den zwischenzeitlich auch pfeifenden Fans fort.

Rookie-Spielmacher Aidan O'Connell

Übergab den Ball eigentlich nur an Running Back "Zeus" White: Raiders-Rookie-Spielmacher Aidan O'Connell. IMAGO/Icon Sportswire

Zu allem Überfluss leistete sich Mahomes dann auch selbst zwei kapitale wie absolut spielentscheidende Fehler: Bei einer katastrophal gelaufenen Ballübergabe zwischen ihm und Pacheco ging das Ei verloren, Las Vegas' Defensive Tackle Bilal Nichols bedankte sich mit dem aufgehobenen Fumble samt Touchdown-Lauf in die Endzone zum 9:7-Zwischenstand. Und nur Sekunden (!) später warf Mahomes eine Interception rechts raus in die Arme von Cornerback Jack Jones - Pick Six samt anschließend erfolgreicher Two-Point-Conversion zum 17:7.

Play-off-Ticket dennoch fast sicher

Im gesamten zweiten Durchlauf - also Viertel drei und vier - reichte den Raiders dann nur noch ein Field Goal von Daniel Carlson, um auf 20 Punkte auszubauen. Und von den Chiefs (9-6), die dennoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Play-offs einziehen werden, kam bis auf den späten Touchdown nichts mehr. Eine einmal mehr enttäuschende Offense-Darbietung.

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