Berlins Cicero köpft auf das Tor. Arimnias Schuler und Bollmann schauen zu. dpa
Bei der Hertha musste Coach Lucien Favre nach dem überzeugenden 2:0 in Frankfurt auf den verletzten Piszczek (Oberschenkelprobleme) verzichten. Dafür feierte Kapitän Friedrich sein Comeback nach überstandenen Problemen am Lendenwirbel. Lustenberger stand ebenfalls neu in der Startelf, der Kroate Simunic saß dagegen nur auf der Bank. Bielefelds Trainer Michael Frontzeck setzte nach dem 2:2-Remis gegen Bremen zum Auftakt der Serie auf die gleichen elf Akteure und verzichtete auf personelle Wechsel.
Die Marschrichtung des Spiels zeichnete sich nach nur wenigen Minuten deutlich ab: Hertha machte das Spiel und zog Angriff um Angriff auf das Tor der Arminia auf, während die Gäste vornehmlich auf Torverhinderung aus waren. Äußerst destruktiv und meist mit zehn Feldspielern in der eigenen Hälfte verteidigend, versuchten die Bielefelder Unheil vom Tor von Keeper Eilhoff fernzuhalten.
Und nach anfänglichen Schwierigkeiten – Kacar hatte auf Vorlage von Pantelic die frühe Führung knapp verpasst (8.) – gelang dies den Gästen immer besser. Hertha suchte kontrolliert die Lücke im gegnerischen Defensiv-Verbund, meist aber mit zu wenig Tempo in den Aktionen und ohne das letzte Quäntchen Risiko. Auch Standards, das Eckenverhältnis zur Halbzeit lautete 8:1 für die "alte Dame", brachten nicht den gewünschten Ertrag.
Der 2. Spieltag
So rollte Herthas Offensive ohne großes Fortune ein ums andere Mal auf des Gegners Tor zu. Cicero, nach schönem Zusammenspiel mit Kacar (24.) und mit einem Freistoß (27.), zielte noch zu ungenau. Dann aber war Arminias Abwehr-Riegel entzaubert. Schuler verlor im Spielaufbau den Ball an Ebert, der sofort in den Laufweg von Pantelic weiterleitete. Berlins Toptorjäger ließ sich nicht lange bitten und hob den Ball über den herausgeeilten Eilhoff unhaltbar zwischen die Pfosten (32.).
Zur großen Überraschung aller Beteiligten kamen die Ostwestfalen aber fast postwendend zum Ausgleich. Ein weiter Abschlag von Eilhoff landete bei Kaka, der mit einem Querschläger Wichniarek auf die Reise schickte. Der Pole umspielte noch Drobny und traf dann aus spitzem Winkel gegen seinen Ex-Verein (37.). Mit diesem für die Gäste äußerst schmeichelhaften Unentschieden ging es dann in die Kabinen.
Nach der Pause legte die Hertha noch einen Gang zu und drängte auf die erneute Führung. Doch Raffael scheiterte mit einem brachialem Schuss aus dem Rückraum am fantastisch reagierenden Eilhoff, und Cicero köpfte eine Ebert-Flanke knapp über den Kasten (49.). Die Mannschaften nahmen also wieder die gewohnten Rollen ein. Hertha stürmte munter, wenn auch nicht wirklich zwingend weiter und konnte die teils großen Unzulänglichkeiten der Bielefelder in der Rückwärtsbewegung und Zweikampfführung nicht nutzen. Die Ostwestfalen verteidigten mit Mann und Maus und hielten mit viel Glück das Unentschieden.
Herthas Lustenberger und Arminias Marx (li.) und Lamey in Aktion. dpa
Fast im Minutentakt drangen die Berliner nun in den Strafraum der Gäste ein, meist liefen die Angriffe über Eberts rechte Seite. Aber Ebert (56.), Pantelic (57.), Kacar (60.) und wieder Ebert (61.) nutzten ihre Chancen nicht.
Den Berlinern lief nun mehr und mehr die Zeit davon. Auch die Einwechslung eines weiteren Stürmers – Chermiti kam für Lustenberger (73.) – brachte wenig neue Erkenntnisse. Je länger die Partie dauerte, hatten es sich die Arminen um den eigenen Strafraum immer besser eingerichtet. Gegen in der Schlussphase nun nachlassende und ungenau agierende Herthaner ließ die Frontzeck-Elf nichts mehr zu. Da die eigenen Angriffsbemühungen kaum bis über die Mittellinie reichten, blieb es bei einem glücklichen Punktgewinn für die Gäste.
Für die Hertha steht zunächst am Donnerstag (18.30 Uhr) im Rückspiel der UEFA-Cup-Qualifikation das Heimspiel gegen Interblock Ljubljana an, danach geht's am Sonntag in der Bundesliga weiter. Die Reise führt nach Bayern, der Gegner ist der Rekordmeister aus München. Arminia Bielefeld erwartet dagegen am Samstag Nachmittag den HSV zu Gast in Ostwestfalen.