Fast alles neu bei Berlin
Heidenheims Trainer Frank Schmidt rotierte nach dem 4:3 i.E. beim SV Sandhausen wieder zurück und stellte Schnatterer, Theuerkauf, Voglsammer und Zimmermann für Grimaldi, Müller (beide Bank), Halloran und Titsch-Rivero (beide nicht im Kader) in die Startelf. Berlins Coach Sascha Lewandowski tauschte im Vergleich zum 0:2 gegen Paderborn zweimal Personal: Fürstner und Skrzybski begannen für Brandy und Daube (beide Bank).
Lewandowski hatte während der Woche viel verändert: Kessel trug statt Kreilach die Kapitänsbinde, Prychynenko sowie Nebihi wurden aus dem Kader gestrichen und auch der Ablauf vor den Spielen wurde abgewandelt. Doch damit nicht genug, denn auch das taktische System wurde generalüberholt. Statt mit Viererkette ließ Lewandowski nun im 3-4-1-2-System operieren. Dabei agierte Union mit vielen Kurzpässen nach vorne, perlte aber immer wieder an einer gut geordneten und sich kompakt zurückziehenden FCH-Hintermannschaft ab. Die Schwaben bevorzugten zunächst lange Bälle, kamen damit aber ebenfalls nicht durch. Entsprechend entwickelten beide Teams kaum Zug zum Tor - meist war schon vor dem Strafraum Endstation. Kreilach (8.) auf der einen sowie Leipertz (14.) und Morabit (18.) auf der anderen Seite kamen immerhin zu Halbchancen.
Kreilach trifft aus unmöglichem Winkel
Die erste Schlafmützigkeit der bis dato besten Defensive der Liga führte dann zum 1:0 für die Eisernen: Fürstner führte eine Ecke kurz aus, dann flankte Thiel vom rechten Sechzehnereck an den zweiten Pfosten, wo Kreilach aus spitzem Winkel Zimmermann tunnelte und traf. Voglsammer versuchte zwar noch, die Kugel noch von der Linie zu kratzen, kam aber einen Wimpernschlag zu spät (27.).
Heidenheim musste nun aktiver werden und mehr in die Offensive investieren. Immer wieder rannte die Truppe von der Ostalb über die Flügel an, wirklich gefährlich wurden die Hausherren dabei allerdings nicht. Erschwerend kam hinzu, dass die Hauptstädter in den Zweikämpfen voll dagegen hielten. Entsprechend war die Partie nun hitzig, wenn auch nicht mit packenden Strafraumszenen gespickt. Berlin nahm das 1:0 mit in die Pause.
Skrzybski dribbelt Wittek Knoten in die Beine
Der 13. Spieltag
Unternehmungslustig kam Heidenheim aus der Kabine und schob sofort offensiv nach vorne. Um mehr Bälle nach vorne zu bekommen, ließen sich die Stürmer Morabit und Voglsammer abwechselnd ins Mittelfeld fallen. Leipertz und Schnatterer machten derweil über die Flügel Betrieb. In den Sechzehner kamen die Hausherren trotzdem nicht. Ein Theuerkauf-Knaller aus 20 Metern, der knapp drüber sauste, blieb die einzig nennenswerte Möglichkeit (57.).
Schmidt legte personell nach und brachte mit Grimaldi einen zusätzlichen Stürmer (58.) - eine Maßnahme, die postwendend in die Hose ging: Nur eine Zeigerumdrehung später spielte Skrzybski mit der FCH-Defensive Katz und Maus, kochte im Vollsprint Gegenspieler Wittek ab, umkurvte noch Zimmermann und schob zum 2:0 ein (59.). Das Bollwerk auf der Ostalb war somit einmal mehr eingerissen und wirkte nun alles andere als sattelfest. Derweil konnten die Schwaben aber auch keinerlei Offensivpower entwickeln und kamen gegen nun tiefer stehende Berliner nicht in die Box.
Heidenheim ohne Offensivpower
In der Schlussphase erhöhten die Hausherren noch einmal den Druck. Nach einem Feick-Freistoß verschätzte sich Haas, doch Leistner klärte gerade noch vor der Linie (84.). Danach entlasteten die Eiserenen wieder besser. Thiel tauchte plötzlich frei vor Zimmermann auf und setzte zum Tunnel an, der Torwart parierte (87.). Es blieb beim 0:2.
Heidenheim gastiert nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) beim SC Paderborn, Union empfängt tags zuvor (13 Uhr) den 1. FC Nürnberg.