Sandhausens Coach Alois Schwartz wurde nach dem 0:0 in Bielefeld zu einigen Änderungen gezwungen. Er musste auf Kapitän Kulovits (Gelb-Rot-Sperre aus der 1. Pokalrunde) verzichten, zudem fielen Toptorjäger Wooten, Kosecki und Jovanovic aus, Hammann nahm zunächst auf der Bank Platz. Neu ins Team rutschten dafür Klingmann, Roßbach, Kuhn, Thiede sowie Bouhaddouz.
FCH-Trainer Frank Schmidt schmiss im Vergleich zum 0:1 in Braunschweig die Rotationsmaschine an. Müller, Titsch-Rivero, Halloran und Grimaldi kamen für Zimmermann, Theuerkauf, Schnatterer sowie Voglsammer (alle Bank) neu in die Mannschaft.
Von Beginn an war ordentlich Tempo in der Partie, die beiden Zweitligisten schenkten sich nichts und kämpften um jeden Ball. Nach 10 Minuten meldeten sich die Hausherren das erste Mal gefährlich an, Zillner zog von der Strafraumkante ab, der Ball ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Doch auch der FCH versteckte sich keineswegs, Morabit wurde steil geschickt, Knaller kam aus dem Kasten und konnte klären. Das Schiedsrichtergespann hatte aber ohnehin auf Abseits entschieden (13.). Auch in der Folge dominierten Einsatz und Kampf, dementsprechend gab es viele kleinere Fouls und häufige Unterbrechungen, die keinen echten Spielfluss aufkommen ließen.
DFB-Pokal, 2. Runde, Mittwoch
Somit sorgte auch eine Standardsituation für die nächste gefährliche Szene, wenngleich auch etwas Zufall im Spiel war: Zillner brachte das Leder nach einem Freistoß von halblinks nahe der Eckfahne herein, Roßbach sprang der Ball aus kurzer Distanz ans Schienbein, die Kugel trudelte knapp am Tor vorbei ins Aus (30.). Kurz darauf jubelten die Gäste, doch der Treffer zählte nicht: Wittek kam nach einer Flanke an der Fünfmeterlinie zum Kopfball und behinderte den herauskommenden Knaller, Stark entschied auf Foul am Torwart (35.). Dies war auch die letzte nennenswerte Aktion in einer an Torraumszenen armen ersten Hälfte, sodass es torlos in die Kabinen ging.
Hübner fliegt, Leipertz verschießt
Die Hausherren erwischten zunächst den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt, mehrere Eckbälle bringen jedoch nichts ein, ein Kopfball von Hübner ging knapp vorbei (55.). Nur eine Minute später war der Innenverteidiger erneut im Blickpunkt: Grimaldi ging im Zweikampf mit Hübner zu Boden, Stark gab dem letzten Mann die Rote Karte. Eine knifflige Entscheidung, Hübner spielte den Ball, doch er zog Grimaldi auch leicht am Trikot. Damit brachte er den Stürmer aus dem Tritt, daher eine vertretbare Entscheidung. Zum fälligen Strafstoß trat Leipertz an, doch Knaller konnte den Linkschuss entschärfen (58.).
Im Anschluss an den Elfmeter kam es mit drei Großchancen am Stück zu turbulenten Szenen im Strafraum des SVS, doch entweder ist Knaller oder ein Abwehrbein dazwischen (59.). Das Powerplay des FCH hielt an, Grimaldi traf freistehend den Ball nicht richtig (65.). Nach diesen aufregenden Minuten verflachte die Begegnung wieder etwas. Heidenheim mit viel Ballbesitz, der SVS zog sich zurück und lauerte auf Konter. Das Schmidt-Team tat sich gegen die massiv formierte Abwehr der Hausherren schwer, die Schwarz-Weißen ihrerseits kämpften leidenschaftlich und verbarrikadierten sich um den eigenen Strafraum. Sie ließen somit keine weiteren gefährlichen Szenen zu und retteten sich trotz Unterzahl in die Verlängerung.
In dieser konnte sich der SVS zunächst etwas befreien, die Hausherren standen höher und attackierten früher. Echte Chancen gab es jedoch zunächst nicht zu vermelden, beiden Teams merkte man den Kräfteverschleiß zunehmend an, worunter das Spiel merklich litt. In der zweiten Hälfte drückten wieder die Gäste, Sandhausen konnte sich bei Torwart Knaller bedanken, der gegen Wittek (112.) und Theuerkauf (115.) stark parierte und sein Team somit ins Elfmeterschießen rettete.
Entscheidung erst im Elfmeterschießen
Dort scheiterten mit Bouhaddouz und Paqarada die beiden ersten Schützen auf Seiten von Sandhausen und da bei den Gästen Kraus, Schnatterer und Theuerkauf nacheinander verwandelten, sah es nach einem schnellen Sieg für den FCH aus. Titsch-Rivero machte es jedoch nochmal spannend, denn Knaller ahnte die Ecke und parierte. Doch Feick machte kurz darauf alles klar und sorgte für kollektiven Heidenheimer Jubel über den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Wochenende wieder in der 2. Liga weiter. Der SV Sandhausen empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) RB Leipzig, für Heidenheim geht es schon tags zuvor (13 Uhr) daheim gegen Union Berlin.