György Garics (33) hat das Ende seiner Karriere als Profi bekanntgegeben: Der ehemalige Darmstädter wird in Zukunft für den italienischen Amateurverein Imolese Calcio 1919 tätig sein. "Dieser Schritt ist für Fußballer irgendwann unvermeidlich und ich möchte ihn jetzt machen, wenn es am Schönsten ist - nach der Wundersaison mit Darmstadt und der EM 2016 in Frankreich", schrieb Garics in einem ausführlichen Brief: "Das Feuer, das in mir brennt, wird wahrscheinlich nie erlöschen. Die Leidenschaft für das runde Leder, die seit 27 Jahren besteht, wird mich auch weiterhin begleiten." Für die Lilien machte Garics in der Saison 2015/16 21 Bundesligaspiele (kicker-Notenschnitt 3,85). In seiner Karriere spielte der 41-malige österreichische Nationalspieler auch noch für Rapid Wien, den SSC Neapel, Atalanta Bergamo und den FC Bologna.
Der österreichische Nationalspieler György Garics und Darmstadt 98 gehen ab sofort getrennte Wege. Wie die Lilien mitteilten, habe der 32-Jährige aus "persönlichen Gründen" den Wunsch geäußert, Darmstadt zu verlassen. Der SV98 gab dem Ansinnen statt, die Vertragsauflösung sei "in beiderseitigem Einvernehmen" erfolgt. Garics sprach von einer "sehr schwierigen Entscheidung, die ich aber aus familiären Gründen leider treffen musste."
Einen Tag später als erwartet begann Ashton Götz (23) am Mittwoch mit dem Probetraining beim SV Darmstadt 98. Beim Hamburger SV ist man geneigt, den Rechtsverteidiger abzugeben. Wegen der Verletzung von György Garics liebäugelt Lilien-Coach Norbert Meier auch für diese Position mit einer Neuverpflichtung.
An diesem Mittwoch ist trainingsfrei beim SV Darmstadt 98. Bei der ersten Übungseinheit nach dem Trainingslager am Donnerstag wird Yannick Stark nicht mehr dabei sein, er wurde an den FSV Frankfurt ausgeliehen. Was aus Maximilian Beister und Victor Obinna wird, ist offen. Klar ist, dass György Garics die nächsten Wochen wegen eines Ödems am Knie nicht zur Verfügung steht.
Am Montag werden zwei Darmstadt-Spieler Mediziner in Italien konsultieren, die Gründe sind jedoch total unterschiedlich. György Garics reiste wegen Kniebeschwerden nach Bologna, Slobodan Rajkovic absolviert in Palermo den Medizincheck, die letzte Hürde vor der Vertragsunterschrift. Unterdessen ist Präsident Rüdiger Fritsch im Trainingslager eingetroffen und will bald den nächsten Neuen präsentieren.
Weitreichende Personalsorgen hat Darmstadt 98 in dieser Saison bislang noch keine gehabt. Da waren die vergangenen Spiele mit den Ausfällen der angeschlagenen Jan Rosenthal, György Garics und Dominik Stroh-Engel sowie des erkrankten Junior Diaz bereits die größte "Misere", die die Lilien zu meistern hatten. Zwar meldeten sich drei der vier Akteure inzwischen fit, nun könnte sich aber ein anderes schwerwiegendes Problem stellen: Ausgerechnet Torjäger Sandro Wagner beendete das Training frühzeitig.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Dirk Schuster ein feines Gespür für den richtigen Ton besitzt, dann erbrachte ihn der Chef-Trainer und Sportdirektor des SV Darmstadt 98 vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg. Nach dem Tod des 26-jährigen, krebskranken Jonathan "Johnny" Heimes, der mehr als "nur" Fan der Lilien, sondern mit seinem Leitspruch "Du musst kämpfen" auch wichtiger Motivator in den Aufstiegsrennen der vergangenen beiden Jahre gewesen war, steht die Partie auch in dessen Zeichen. Schuster fand vorab nachdenkliche wie treffende Worte.
Das Training des SV Darmstadt 98 am Mittwochnachmittag hatte fast etwas Surreales: Über dem Nebenplatz des Merck-Stadions am Böllenfalltor strahlte die Sonne intensiv vom blauen Himmel. Nebenan bereiteten Arbeiter eifrig den Umbau eines älteren Kunstrasen-Platzes in einen dritten Trainingsplatz inklusive Rasenheizung vor. Zwei Dutzend Kiebitze verfolgten die Übungseinheit bei fast schon frühlingshafter Witterung. Und doch war niemandem zum Strahlen zumute.
Vor dem Rhein-Main-Derby am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem SV Darmstadt 98 hat Lilien-Trainer Dirk Schuster dem Rivalen vom Rhein reichlich Anerkennung gezollt: Die 05er spielten eine bessere Runde, als er es erwartet habe, gestand der 48-Jährige auf der Pressekonferenz am Freitagnachmittag ein. Er bezeichnete die Mainzer zudem als Vorbild für die Südhessen.
Mit 1.550 eigenen Fans im Rücken, aber ohne Rechtsverteidiger György Garics an Bord tritt der SV Darmstadt 98 am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zum Kellerduell beim SV Werder Bremen an. Trainer Dirk Schuster erwartet an der Weser einen "heißen Tanz".
Am Dienstagnachmittag war die Trainingsbeteiligung beim SV Darmstadt 98 überschaubar. Gleich sechs Akteure setzten aus, darunter ein Quartett, das am Samstag im Gastspiel bei Bayern München ohnehin gelbgesperrt fehlen wird.