Fürths Trainer Stefan Leitl warf nach dem 3:0-Auswärtssieg beim SV Sandhausen die Rotationsmaschine an und veränderte seine Startelf auf drei Positionen: Barry, Ernst und Sarpei spielten für Bauer, Jaeckel und Stach (alle Bank).
Darmstadts Coach Markus Anfang tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV zweimal Personal: Schnellhardt und Skarke begannen für Herrmann (Gelb-Rot-Sperre) und Seydel (Bank).
Die Spielvereinigung zeigte sich taktisch verändert und lief wieder mit einer Viererkette im 4-4-2-System mit Mittelfeldraute auf. Das Kleeblatt startete stark mit aggressivem Pressing und drängte sofort nach vorne. Raum traf die Latte (4.) und Seguin prüfte SVD-Torwart Schuhen mit einem verdeckten Schuss (10.).
Darmstadt dreht auf: Skarke aus der Fern-, Dursun aus der Nahdistanz
Mit fortschreitender Spieldauer aber wurden die Lilien immer besser, holten sich Stabilität durch viele gewonnene Zweikämpfe und trauten sich auch in der Offensive immer mehr zu. Im 3-4-2-1-System lief viel über die spielstarken Kempe und Mehlem. Ein Traumtor brachte die Südhessen dann in Führung: Skarke wurde im Mittelfeld nicht angegriffen und zog frech aus 25 Metern ab. Kleeblatt-Keeper Burchert flog umsonst - der Ball schlug präzise neben dem Pfosten im Tor ein (17.).
Dieser Treffer zeigte Wirkung: Die Spielvereinigung verlor ihre Ballsicherheit und gewann in der Defensive kaum mehr einen Zweikampf. Kempe (23.), Paik (34.), Pfeiffer (35.) und Mehlem (39.) verbuchten hochkarätige Möglichkeiten. Kurz vor der Pause fiel dann das überfällige 2:0: Ein Kempe-Seitenwechsel erreichte Paik, dessen Flanke beim ungedeckten Dursun landete. Der Ex-Fürther traf aus der Nahdistanz (45.). Die Mittelfranken zeigten sich erneut schläfrig - abgesehen von einer kurzen Drangphase (Meyerhöfer, 27.; Leweling, 29.) lief nur wenig zusammen.
Dursun und Höhn legen nach
Der 12. Spieltag
Leitl reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte mit Wiederbeginn Stach und Berggreen. In der Defensivarbeit aber agierte die Spielvereinigung nach wie vor fahrlässig. Paik ließ Barry stehen und flankte nach innen, wo Dursun ungedeckt auf 3:0 erhöhte (49.). Fürths geplante Aufholjagd war somit torpediert. Zwar wurde das Kleeblatt wieder aktiver, doch fehlte nun das nötige Matchglück. So scheiterte Berggreen etwa aus einem Meter an Schuhen (54.).
Über weite Strecken im zweiten Durchgang überließ Darmstadt Fürth den Ball und schaltete in den Schongang. Die Mittelfranken kamen wenn dann über die offensiven Außenverteidiger Raum und Meyerhöfer oder nach Standards zu Halbchancen. Griffiger aber blieben die Südhessen, die eine kaum existente Defensive der Hausherren weiterhin bestraften: Eine Mehlem-Ecke verlängerte Mai auf Höhn, der freistehend aus vier Metern zum 4:0 einköpfte (76.).
Mai sieht die Ampelkarte
Die Würfel waren im Ronhof längst gefallen - trotzdem ging der SVD teilweise unnötig hart in die Zweikämpfe. Der bereits Gelb-vorbelastete Mai stieg von hinten ein und wurde mit der Gelb-Roten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt (83.). An der Statik des Spiels änderte das allerdings nichts mehr. Der eingewechselte Tillman zog zwar noch einmal vielversprechend ab, doch Schuhen sicherte sich mit einer Glanzparade die weiße Weste (90.).
Das Kleeblatt ist an diesem Samstag (13 Uhr) bei Eintracht Braunschweig gefordert. Gleichzeitig spielen die Lilien am heimischen Böllenfalltor gegen die Würzburger Kickers.