Er zog im Mittelfeld der Bornheimer die Fäden und brachte den FSV in Front: Jürgen Gjasula, hier im Zweikampf mit dem "Löwen" Rukavina. picture alliance
FSV-Coach Hans-Jürgen Boysen brachte im zweiten Spiel unter seiner Regie zwei Neue: Im Vergleich zur 1:4-Schlappe bei Fortuna Düsseldorf agierten Pintol und Neuverpflichtung Orahovac anstelle der verletzten Lagerblom (Muskelfaserriss) und Oualid Mokhtari (Sprunggelenk). Auf der anderen Seite sah Ewald Lienen nach dem überzeugenden 3:1 auf heimischem Rasen gegen den MSV Duisburg keinen Grund, seine erfolgreiche Startelf zu verändern.
Die Gäste aus der Isarmetropole legten bereits unmittelbar nach Anpfiff von Referee Christian Dingert den Vorwärtsgang ein und kamen in einer temporeichen Anfangsphase zu Halbchancen. Frankfurt hielt mit kämpferischem Einsatz dagegen und hatte selbst durch Kapitän Mehic, der aber über das Tor zielte, früh eine Gelegenheit. 1860 zeigte aber auch fortan die reifere Spielanlage und gefällige, schnelle Ballpassagen. Nahezu folgerichtig hatte Angreifer Mlapa die Riesenchance, die Führung für die "Löwen" zu erzielen. Nach schnellem Konter ausgehend von Mlapa selbst, war der Sohn togolesischer Einwanderer schließlich frei vor Klandt, scheiterte zunächst am FSV-Keeper, seinen Nachschuss verhinderte in höchster Not Klitzpera (8.).
Die Lienen-Elf behielt auch in der Folge die Partie unter ihrer Kontrolle. Doch die Bornheimer stellten in der 18. Minute den Spielverlauf auf den Kopf: In Folge eines Einwurfs klärte Felhi eine flache Hereingabe von Gjasula nicht konsequent. Das Leder kam so wieder zurück zum Ex-Basler, der den Ball mit links schön in die Maschen schlenzte. Der Führungstreffer gab dem Tabellen-Schlusslicht, das durch das Zentrum munter nach vorne agierte, Selbstvertrauen.
Die Boysen-Elf stand defensiv stabil und schaltete nach Balleroberung schnell um. 60, das vor dem Gegentreffer ansehnlich kombinierte, verlor hingegen vollkommen die zuvor gefällige spielerische Linie. "Löwen"-Coach Ewald Lienen tobte an der Seitenauslinie und reagierte noch kurz vor der Pause mit einem Doppelwechsel – Aigner und Benjamin Schwarz ersetzten Biancucchi und Lauth. Frankfurt brachte die Führung ohne Probleme in die Pause.
Der 10. Spieltag
Der FSV kam engagiert aus der Kabine. Das Schiedsrichter-Gespann um Christian Dingert verweigerte einem Kujabi-Treffer aber die Anerkennung (47.). In der 54. Minute sahen die Zuschauer im Frankfurter Volksbank-Stadion zwei weitere Riesenchancen für den FSV: Gjasula scheiterte nach Doppelpass mit Orahovac an Kiraly, der per Fußabwehr glänzend parierte. Cenci setzte den Nachschuss über den Kasten.
In der 64. Minute zappelte dann das Leder im Münchner Kasten: Kiraly legte im Strafraum elfmeterreif Gjasula, Cenci schnappte sich die Kugel und verwandelte mit einem platzierten Schuss nervenstark. In der 73. Minute zielte der eingewechselte Cooper für 1860 aus kürzester Distanz über das Tor. Sechs Minuten später stand es 3:0: Ein abgefälschter Kujabi-Freistoß knallte an den rechten Pfosten. Orahovac passte gedankenschnell zu Cidimar, der aus kurzer Distanz keine Probleme hatte, zu vollenden.
1860 verkürzte in einer ereignisreichen Schlussphase noch zweimal durch Mlapa nach schöner Einzelaktion (86.) und einen Abstauber von Aigner (90.), zu mehr reichte es für die Münchner, die weiter auf den ersten Auswärtssieg nach sieben Monaten warten, nicht.
In seinem nächsten Ligaspiel tritt der FSV Frankfurt am Freitag bei Union Berlin an. 1860 München ist noch im DFB-Pokal vertreten und empfängt am Mittwoch Erstligist Schalke 04, ehe am Sonntag in der Meisterschaft ein weiteres Heimspiel gegen Kaiserslautern auf dem Plan steht.