FSV-Trainer Benno Möhlmann, Urgestein der Zweiten Liga, saß zum 400. Mal im Unterhaus auf der Bank. Zum Saisonausklang nahm er gegenüber dem 0:1 in Paderborn nur eine Änderung in der Startformation vor: Benyamina ersetzte in vorderster Front Yun.
Für Ralf Loose stand unter der Woche schon die Beobachtung potenzieller neuer Spieler im Vordergrund, zum letzten Ligaspiel war der Dynamo-Coach aber wieder bei seiner Mannschaft, die er im Vergleich zum 1:0 gegen St. Pauli auf drei Positionen veränderte: Gueye (5. Gelbe Karte) und Bregerie (muskuläre Probleme) fehlten, Solga rückte auf die Bank. So war Platz für Kapitän Fiel und Schnetzler kam zu seinem ersten Liga-Einsatz für die Sachsen. In der Innenverteidigung sollte eigentlich Savic ran, doch der meldete sich kurzfristig mit Magen-Darm-Problemen ab. Stoll rückte nach.
Der 34. Spieltag
Beide Mannschaften verfolgten im letzten Saisonspiel nur noch bescheidene Ziele. Der FSV hatte schon vorab zum vierten Mal die Klasse gesichert, für die Dresdner blieb noch die Möglichkeit, als bester Aufsteiger die Spielzeit zu beenden.
Torhüter dominieren im ersten Durchgang
Nach einer kurzen Anlaufphase entwickelte sich in Frankfurt - das Stadion war auch dank rund 3000 Dynamo-Anhängern gut gefüllt - eine durchaus flotte Partie. Micanski, Leihgabe des zukünftigen Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern, kam für den FSV zu einer ersten Möglichkeit, scheiterte aber an Kirsten (9.). Die Frankfurter traten etwas agiler auf, doch auch bei Görlitz' 18-Meter-Schuss und Micanskis Schuss aus der Drehung (20.) war Kirsten auf dem Posten.
Die Gäste hatten durch Potés Kopfball (3.) zwar früh ein erstes Offensivzeichen gesetzt, druckvoll traten die Sachsen aber nicht auf. Gefährlich wurde es so nur nach Freistößen: Fiels Hereingabe fälschte Huber ab (22.), Dedic nahm eine Flanke von rechts direkt (28.) - beide Male war Klandt zur Stelle.
Auch nach der Pause stellten die Bornheimer, immer wieder angetrieben von Jubilar Möhlmann, das aktivere Team. Die Hessen kamen aber lange zu keinen gefährlichen Abschlüssen. Gaus wählte aus aussichtsreicher Position das Abspiel und verpatzte es (55.).
Einsatz auch im letzten Spiel: Dresdens Sebastian Schuppan (re.) steigt gegen Michael Görlitz ein. picture-alliance
So war der Weg frei für ein spektakuläres Führungstor Dynamos: Poté verlängerte einen langen Ball per Kopf in den Lauf von Dedic, der Leihspieler vom VfL Bochum traf vom rechten Strafraumeck direkt per Bogenlampe ins lange Eck (58.). Poté hatte anschließend die Entscheidung auf dem Fuß, als er nach einem Patzer Gledsons auf Klandt zulief, den Schlussmann aussteigen ließ, aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (71.).
Traumkombination zum Ausgleich
Schnell sollte sich das rächen: Mit mehreren Doppelpässen kombinierte sich Görlitz auf der rechten Angriffsseite der Frankfurter nach vorne. Am Ende bediente er Micanski, der aus acht Metern unten links zum verdienten Ausgleich einschoss (73.). Das Unentschieden geriet nur noch einmal in Gefahr: Poté brachte das Leder in Minute 82 im Netz unter, Schiedsrichter Fischer erkannte das Tor aber nicht an, weil der Stürmer aus dem Benin bei seiner Aktion im Fünfmeterraum Torwart Klandt mit dem gestreckten Bein im Kopf-Brust-Bereich traf (82.). Anschließend wurde noch viel gewechselt, sportlich tat sich indes nichts mehr.
Dresden schließt die Saison damit auf dem neunten Rang ab - einen Platz hinter Mitaufsteiger Braunschweig. Der FSV landet auf Platz 13. Weiter geht es mit dem ersten Spieltag der Saison 2012/13 zwischen dem 3. und 6. August. Die erste Hauptrunde des DFB-Pokals findet vom 17. bis 20. August statt.