Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht schickte nach der 0:2-Niederlage in Bochum eine komplett neue Mannschaft auf den Rasen. Bis auf die Viererkette, die identisch blieb, wurde auf jeder einzelnen Positionen gewechselt: Es begannen Davari im Tor, die Korte-Zwillinge, Vrancic, Theuerkauf, Fetsch und Kumbela. Boland und Pfitzner fehlten Gelb-gesperrt, Kapitän Kruppe verletzungsbedingt.
Bei den Gästen aus Ingolstadt nahm Trainer Tomas Oral nach dem 1:0-Erfolg gegen Cottbus, der gleichbedeutend mit dem Klassenverbleib war, "nur" fünf Änderungen vor: Torschütze Quaner, Gunesch, Haas, Knasmüllner und Heller ersetzten Biliskov, Matip, Nemec, Leitl und Akaichi.
In einem Spiel, in dem es eigentlich nur noch um die berühmte goldene Ananas ging, startete die Eintracht furios, wollte sie ihren Fans zum Abschluss der Saison doch wenigstens noch den zweiten Erfolg der Rückrunde schenken. Schon in der vierten Minute traf Correia für die "Löwen" zum 1:0. Fetsch hatte sich gut im Strafraum durchgesetzt, Vrancic das Leder nicht richtig getroffen, sodass der Rechtsverteidiger abstaubte.
Der 34. Spieltag
Beflügelt von der frühen Führung spielten die Hausherren wie entfesselt nach vorne und hatten weitere gute Möglichkeiten. Vor allem mit den schnellen Korte-Zwillingen und dem flinken Kumbela hatte die "Schanzer"-Abwehr so ihre liebe Not. Einziges Problem aus Braunschweiger Sicht: Sie verpassten es nachzulegen!
Nach einer guten halben Stunde ließ der Druck dann auch zusehends nach, stattdessen fand Ingolstadt nun mehr und mehr Zugriff auf das Spiel. Die großen Chancen fehlten nach wie vor, ehe es in turbulente Schlussminuten von Durchgang eins ging!
Zunächst scheiterte Gianluca Korte, nach Vorarbeit seines Zwillingsbruders Raffael, aus knapp fünf Metern per Kopf am glänzend reagierenden Özcan (41.). Momente später verlor Reichel als letzter Mann den Ball und ermöglichte so Ingolstadt eine aussichtsreiche Kontergelegenheit. Diese wurde jedoch von einer Abseitsstellung Quaners zunichte gemacht (42.). Sekunden vor dem Halbzeitpfiff belohnten sich die Oberbayern doch noch für den Mehraufwand der letzten Minuten. Knasmüllner kam im Strafraum durch einen von Correia abgefälschten Ball frei zum Schuss – Ausgleich (45.)!
Raffael Korte krönt seine Leistung mit einem Traumtor
Im Vergleich zum ersten Durchgang startete die zweite Hälfte eher verhalten, dafür aber ausgeglichen. Ikeng wollte nach 51 Minuten einen Foulelfmeter gegen Dogan haben, Schiedsrichter Robert Kempter ließ aber korrekterweise weiterlaufen. Auf der Gegenseite ermöglichte sich kurz darauf eine Konterchance: Fetsch bediente Raffael Korte, der ohne zu zögern das Spielgerät in den Winkel schweißte - Traumtor (55.).
Korte krönte damit seine starke Vorstellung. Und noch hatte der junge Flügelflitzer nicht genug. Fortan war er nahezu an jedem Braunschweiger Angriff beteiligt, legte zunächst auf Vrancic auf, der das Tor knapp verfehlte (70.), anschließend bereitete Korte noch Kumbelas Lattentreffer vor (72.). Für Korte war kurz darauf die Partei zu Ende. Für ihn kam Fuchs zu seinem letzten Einsatz für die "Löwen" (78.).
In den Schlussminuten schafften es die Schanzer nur noch einmal gefährlich vor das Braunschweiger Tor, Nemec rutschte das Leder aber etwas über die Stirn. Auf der Gegenseite setzte Merkel, nach Flanke von Gianluca Korte, den Schlusspunkt zum 3:1 (89.). Durch das gleichzeitige Remis von Dynamo Dresden sicherte sich der BTSV den "Titel des Besten Aufsteigers".
Der erste Spieltag der Saison 2012/13 findet vom 3. bis 6. August statt. Die erste Hauptrunde des DFB-Pokal startet vom 17. bis 20. August.