Bundesliga

Fritz wird neuer Werder-Geschäftsführer

Klub legt sich auf Baumann-Nachfolger fest

Fritz wird neuer Werder-Geschäftsführer

Wird auf Frank Baumann folgen: Clemens Fritz.

Wird auf Frank Baumann folgen: Clemens Fritz. DeFodi Images via Getty Images

Bis Ende März hatte sich der Aufsichtsrat des SV Werder Bremen offiziell Zeit gegeben, nun ist die Entscheidung für die Nachfolgeregelung des Geschäftsführer Fußball gefallen. Wie die Norddeutschen am Donnerstag offiziell mitteilten, wird Clemens Fritz auf Frank Baumann folgen, der im Juni nach acht Jahren aus dem Amt ausscheiden wird. Seit dem bekanntgegebenen Rückzug des 48-Jährigen Anfang November hatte sich der Bundesligist in dem Auswahlprozess auch mit anderen externen Kandidaten beschäftigt, dazu gehörte etwa der Sportchef von SK Sturm Graz, Andreas Schicker.

"Um unserer Rolle und unserem Anspruch, die beste Lösung für Werder zu finden, gerecht zu werden, haben wir über eine externe Beratungsagentur national und international nach geeigneten Kandidaten suchen lassen und viele Gespräche geführt, in denen uns andere Perspektiven und spannende Konzepte präsentiert wurden. Am Ende konnte uns Clemens aber in mehreren Gesprächsrunden mit seiner Strategie und seinem Ansatz überzeugen und sich somit gegen die starken Mitbewerber durchsetzen", erklärte Hubertus Hess-Grunewald, Aufsichtsratsvorsitzender beim SV Werder Bremen.

Dass die Wahl auf Fritz fiel, kommt wenig überraschend. Der 43-Jährige wurde in den vergangenen Jahren hinter Baumann im Werder-Management sukzessiv aufgebaut. Er startete als Trainee, wurde vom Betreuer der Leihspieler zum Leiter der Scouting-Abteilung - seit 2020 firmiert der ehemalige Bremer Kapitän als Leiter Profifußball. Auch von der sonstigen aktuellen Geschäftsführung um den Vorsitzenden Klaus Filbry war Fritz favorisiert worden.

Werder-Werdegang und Weiterbildungen

Der Ex-Profi hatte sich dem Werder-Aufsichtsrat bereits Ende des vergangenen Jahres mit seinem Konzept präsentiert. Der Vorsitzende des Gremiums, Hess-Grunewald, indes hatte zu Beginn der Suche nach einem Baumann-Nachfolger erklärt: "Wir suchen eine Persönlichkeit, die Werder Bremen auch in den nächsten Jahren langfristig in der Bundesliga etabliert und die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass sich die Mannschaft weiterentwickeln kann." Die Felder Scouting, Nachwuchs und Frauen-Fußball seien ebenfalls Teil des "umfassenden Anforderungsprofils".

Der 63-Jährige hatte die Voraussetzungen von Fritz für den Posten schon im November als "sicherlich geeignet" bezeichnet: "Weil Clemens sich gerade in den letzten Jahren entwickelt hat und wir ihn ja auch ein Stück weit in diese Richtung ausgebildet haben." Durch seine interne Laufbahn bei Werder, aber auch durch externe Weiterbildungen. 2022 hat Fritz den dreijährigen UEFA-Lehrgang "Executive Master for international players" erfolgreich abgeschlossen - an der Seite ehemaliger Ausnahmespieler wie Kaká, Andrey Arshavin oder Nuno Gomes.

Fritz übernahm bereits mehr Baumann-Aufgaben

Zu Beginn der laufenden Saison wurden dem Ex-Profi, der 2017 seine aktive Karriere in Bremen beendet hatte, bereits weitere Aufgaben von Baumann und damit mehr Verantwortung übertragen, nachdem der Klub zudem Johannes Jahns aus Salzburg verpflichtet hatte. Vor rund einem Jahr formulierte Fritz im kicker dann auch erstmals seine Ambitionen, sich den Geschäftsführerposten zuzutrauen. Nun erklärte er: "Ich freue mich auf die neue Aufgabe, bin sehr motiviert, habe aber auch den nötigen Respekt vor dieser Herausforderung."

Tim Lüddecke

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