Unter der Woche waren Freiburg und Leipzig bereits im DFB-Pokal-Halbfinale an selber Stelle aufeinandergetroffen, das Spiel geriet zu einer Sachsen-Show, die den Sport-Club mit 5:1 wegfegten. Wenig überraschend gab es nun Änderungen - schematischer wie personeller Natur: Trainer Christian Streich brachte nach der Klatsche Gulde, Weißhaupt und Grifo für den erkrankten Lienhart, Sildillia (Bank) sowie Doan (Knieprobleme). Taktisch setzte er diesmal auf ein 4-4-2 und nicht wie noch im Pokal auf eine Dreier- respektive Fünferkette.
Bei den Gästen gab es zwei Wechsel, beide in der Abwehr: Gvardiol fiel mit muskulären Problemen aus, während sich Halstenberg auf der Bank wiederfand. RB-Coach Marco Rose schickte dafür Klostermann und Simakan ins Feld.
Nach kurzer Abtastphase war es RB, das die Zügel anzog und binnen weniger Minuten die eigene Klasse zeigte: Sowohl Haidara als auch Henrichs glänzten mit starken Vertikalpässen auf Werner, die der Nationalstürmer dann aber nicht zur Führung nutzen konnte (5., 10.).
Bundesliga, 31. Spieltag
Weißhaupt sorgt für Wirbel
Leipzig investierte mehr ins Spiel, hatte Feldvorteile und wirkte in Summe gefährlicher, doch der SC war nicht gänzlich harmlos, gerade Weißhaupt sorgte auf dem rechten Flügel immer mal wieder für Wirbel - ganz besonders in der 16. Minute, als er während eines Zweikampfs mit Orban im gegnerischen Strafraum zu Boden ging.
Freiburger Hoffnungen auf einen etwaigen Strafstoß lösten sich aber rasch auf, denn Schiedsrichter Tobias Welz entschied zu Recht auf Weiterspielen, Weißhaupt hatte eingefädelt.
Es war ein temporeiches und intensives Spiel, in dem RB zwar ein Chancenplus verbuchte, sich aber alles andere als effizient zeigte: Szoboszlai scheiterte an Flekken (17.), Werner und Nkunku behinderten sich gegenseitig (27.), ehe Szoboszlais Distanzversuch über das Tor segelte (30.) und Dani Olmo ebenfalls in Flekken seinen Meister fand (45.+1).
Offensive Probleme
Und der Sport-Club? Da kam offensiv nicht viel, was auch daran lag, dass die Option "Lange Bälle auf Gregoritsch" nicht fruchtete. Gerade die zweiten Bälle landeten nicht bei den Freiburgern, was auch an der guten Raumaufteilung der Gäste lag, die die Räume sehr gut zustellten und so das Spiel für die Breisgauer kompliziert machten. Wenig überraschend ging es torlos in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel ließ die Qualität des Spiels nach, Fehler häuften sich hüben wie drüben - das ging zu Lasten des Spielflusses. RB setzte über Werner zumindest für etwas Aufregung im gegnerischen Strafraum (46., 62.). Man bekam ein wenig das Gefühl, dass beide Mannschaften mit dem Remis irgendwie leben konnten.
Kampf um den Ball: Lucas Höler setzt Leipzigs Timo Werner (li.) unter Druck. IMAGO/Jan Huebner
Joker Kampl sticht
Kampl hatte jedoch etwas dagegen: Der Slowene wurde in der 73. Minute bei seinem Weg nach vorne nicht konsequent attackiert und überwand schließlich Flekken nach einem unfreiwilligen Doppelpass mit Gulde gekonnt mit einem Schuss ins lange Eck (73.).
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gäste mehr und mehr zurück, waren in der Schlussphase darauf bedacht, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das gelang auch, weil die Freiburger zwar engagiert blieben, schlussendlich aber kaum Torgefahr entfachten - und obendrein die große Chance aufs 1:1 vergaben, als der eingewechselte Petersen an Blaswich scheiterte (90.+1).
Auf den SC Freiburg wartet nächste Woche gleich der nächste direkte Konkurrent im Rennen um einen Platz in der Königsklasse: Am Samstag geht's in die Hauptstadt zum Duell mit Union Berlin - Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Leipzig empfängt tags darauf Werder Bremen (17.30 Uhr).