Beide Teams sollten in einer rassigen ersten Hälfte ihre Offensivqualitäten ohne Anlaufzeit unterstreichen: Die forschen Wölfe, bei denen Coach Oliver Glasner gegenüber dem 1:0 gegen den 1. FC Köln auf exakt dieselbe Anfangsformation vertraute, brauchten nur sechs Minuten bis zur Führung: Arnold spielte steil zu Weghorst, der den Ball auf Baku ablegte. Nach einer Finte an Rode vorbei traf der Flügelflitzer aus 18 Metern genau ins linke Eck.
Die Antwort der SGE folgte postwendend: Kostic verlagerte das Geschehen nach rechts zu Durm, dessen Rückpass von halbrechts ließ Rode geschickt passieren, und Kamada, den Hütter nach dem 2:1-Auswärtssieg in Dortmund für Younes auf den Rasen geschickt hatte, vollstreckte aus 14 Metern flach ins linke Eck (8.).
Beide Teams setzten sich gegenseitig unter Dauerstress, der Ball wechselte in einer höchst intensiven und temporeichen Begegnung häufig seinen Besitzer. Kombinationssicherer war zunächst der VfL, Schlager verzog nach Weghorst-Ablage (16.), Baku fehlten gegen so manchesmal zu tief und luftig verteidigende Hessen nach Mbabus flacher Hereingabe Zentimeter zum Doppelpack (20.).
Silva bereitet klasse für Jovic vor
Wolfsburg war es bis auf das Gegentor und nach einem Jovic-Lattenkopfball in Folge eines Standards - ein Tor hätte wegen Abseitsstellung vermutlich nicht gezählt (13.) - weitestgehend gelungen, die gegnerische Offensive einzubremsen. Die Hütter-Elf setzte Mitte des ersten Durchgangs aber erfolgreich zum Zwischenspurt an: André Silvas Zuspiel auf Kostic nach toller Stafette geriet noch zu weit (24.), danach aber machte es der portugiesische Torjäger als diesmal überragender Vorbereiter besser: Lacroix konnte halbrechts sein Solo nicht bremsen, im Fallen legte André Silva auf Jovic zurück, der aus sieben Metern ins kurze Eck knallte (27.).
Die optisch leicht überlegenen Wölfe suchten nach einer Antwort, fanden sie aber gegen nur vereinzelt Nadelstiche setzende Frankfurter nicht (Arnold, 31., Weghorst, 42., Lacroix, 44.). Aufgrund größerer Effizienz ging es trotz 8:3-Torschüssen für die Gäste mit der 2:1-Führung Frankfurts in die Kabine.
André Silva antwortet Kollege Weghorst
28. Spieltag
Wolfsburg erwischte nach Wiederanpfiff erneut den besseren Start, wenn auch unter gütiger Mithilfe der SGE: Nach einem Fehlpass von Sow vor dem Strafraum spielte Baku nach halblinks zu Weghorst, dessen Schuss aus 15 Metern ins linke Eck Ilsanker auch noch abfälschte (46.).
Der VfL wollte mehr, dokumentierte dies durch Gerhardt (52.) und Baku (53.). Dann aber wusste auch die Eintracht einen Patzer des Gegners zu nutzen, als Kamada Brekalo den Ball abluchste und André Silva die erneute Führung besorgte (54.).
Durm tunnelt Arnold: 4:2
Der entscheidende Unterschied war, dass Frankfurt im Abschluss cooler war als die Niedersachsen. Während Brooks freistehend den Ball per Kopf am Fünfer nicht richtig traf (57.), brachten die Gastgeber die nötige Konsequenz auf den Platz. Wie beim 4:2: Jovic spielte Doppelpass mit Kostic, nach dessen Querpass traf André Silva nur den Pfosten. Durm schnappte sich den Abpraller und vollendete durch die Beine Arnolds zum 4:2 ins rechte Eck (61.).
Wolfsburg mit Mentalität: Aufgeben ist nicht
Die Glasner-Elf verschwendete keinen Gedanken daran, klein bei zu geben. Bei allem Willen mangelte es aber an Präzision (Schlager, 65., Arnold, 67., Rousillon, 71., Philipp, 73.).
Tuta macht es nochmal spannend
Die Zeit rannte für die Eintracht, die ihrerseits einige Konter nicht zu Ende spielte. So wurde es am Ende noch einmal spannend: Weghorst traf nur das Außennetz (79.), aber nach Pongracics Pass unterlief Tuta hart bedrängt von Philipp ein Eigentor - nur noch 4:3 (85.).
Zu mehr reichte es für die Gäste aber nicht, trotz 20:8 Torschüssen musste sich Wolfsburg geschlagen geben.
Am Samstag ist Frankfurt bei Borussia Mönchengladbach gefordert (15.30 Uhr), die Wolfsburger empfangen zur selben Zeit ohne den gelbgesperrten Arnold die Bayern.