Den einen oder anderen Abschluss gab es schon. Choupo-Moting versuchte es mal (12.), Musiala nahm das Tor ins Visier (22.), später probierten es auch Boateng (54.), Stanisic (55.) und Sané (56., 65.) - allzu zwingend, das muss man festhalten, war es lange Zeit allerdings nicht, was der FC Bayern am Samstagnachmittag gegen Union Berlin unternahm.
Als Schiedsrichter Tobias Stieler nach 93 Minuten abpfiff, waren die Münchner zwar in sämtlichen Statistiken obenauf; sie hatten mehr Torschüsse abgegeben (14:7), sie hatten mehr Ballbesitz (60 Prozent), und sie hatten die bessere Zweikampfquote (53 Prozent) - am Ende aber war es ein durchaus leistungsgerechtes Unentschieden, das zu Buche stand, denn die Bayern hatten nicht verbergen können, wie ersatzgeschwächt sie waren.
Weil nach dem 2:3 in der Champions League gegen PSG nicht weniger als neun Stammkräfte ausfielen, spielte Tiago Dantas im zentralen Mittelfeld zum ersten Mal von Anfang an - Stanisic kam als Linksverteidiger zu seinem Bundesligadebüt und war Teil einer vollkommen neuformierten Viererkette vor Welttorwart Neuer.
28. Spieltag
Bülter vergibt die beste Chance der ersten Hälfte
Trotz aller Umstellungen erlebte der 35-Jährige einen recht geruhsamen Nachmittag im Bayern-Tor - Mitte der ersten Hälfte war er aber plötzlich gefordert, als sich Union die beste Chance vor der Pause erarbeitete: Die Berliner konterten, Endo flankte, und Bülter kam am Fünfer vollkommen frei zum Kopfball - Neuer war zur Stelle (23.).
Den Bayern selbst mangelte es lange an Durchschlagskraft und Ideen, dann aber führte eine Standardsituation zum Erfolg: Kimmich servierte einen Freistoß, Union bekam den Ball nicht weg, Müller legte für Musiala auf - 1:0 (68.). Aber: Fünf Minuten vor dem Ende antworteten die Gäste aus Berlin. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Teuchert entwischte Andrich dem eingewechselten Nianzou und bediente Ingvartsen am Fünfmeterraum - das Tor zum 1:1-Endstand (85.).
Nun ist der FC Bayern in der Champions League am Dienstagabend (21 Uhr) in Paris gefordert, in der Bundesliga geht es am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg, während Union den VfB Stuttgart empfängt.