Dynamo-Coach Uwe Neuhaus musste gegenüber dem 1:1 bei Eintracht Braunschweig einen personellen Wechsel vornehmen: Jannik Müller fiel wegen Sprunggelenksproblemen aus und wurde durch Konrad im Abwehrzentrum ersetzt.
Bei den Gästen aus Kiel freute sich Trainer Markus Anfang über die Rückkehr zweier Leistungsträger. Sowohl Kapitän Czichos (Wade), als auch Torgarant Drexler (Oberschenkel) kehrten nach überstandenen Problemen zurück in die Anfangself. Im Vergleich zum 0:0 gegen Darmstadt 98 mussten Peitz und Seydel dafür auf der Bank Platz nehmen.
Koné nutzt die Chance nicht
Während die meisten der 29.000 Zuschauer kurz vor Spielbeginn mit einer beeindruckenden Choreographie den 65. Geburtstag ihres Vereins feierten, hätten auch die Dresdner Spieler auf dem Rasen beinahe für eine erste Stimmungsexplosion gesorgt: Nach einem Foul von Weilandt an Kreuzer zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Punkt, doch Koné scheiterte aus elf Metern an Kiel-Keeper Kronholm (4.).
Ansonsten hatten die Gastgeber deutlich mehr Ballbesitz und dadurch auch mehr Spielanteile. Bis ins letzte Drittel kam Dynamo aber nur sehr selten. Auch Kiel kannte den gegnerischen Strafraum zunächst nur vom Hörensagen: Die Anfang-Elf hatte vor allem mit dem hohen Pressing der Sachsen ihre Probleme.
Schindler eiskalt aus elf Metern
In der 27. Minute passierte dann aber Richtungsweisendes im Sechzehner der Hausherren: Franke kam gegen Drexler zu spät und verursachte damit den zweiten Strafstoß der Partie. Schindler ließ sich die Gelegenheit zum Kieler Führungstreffer nicht nehmen und traf zum 1:0.
Dresden intensivierte daraufhin seine Bemühungen noch einmal und drückte auf den Ausgleich noch vor dem Halbzeitpfiff: Kronholm parierte gegen Duljevic, Hartmanns Nachschuss wurde geblockt (31.). Doch trotz eines Torschussvorteils von 8:3 ging es mit einer knappen Kieler Führung in die Kabinen.
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang machte Dresden da weiter, wo es vor dem Seitenwechsel aufgehört hatte. Allerdings ging den Dresdnern in dieser Phase trotz aller optischen Überlegenheit die Torgefahr etwas ab. Von Kiels Offensive, immerhin der besten der Zweiten Liga, war derweil nichts zu sehen.
Kiel weiterhin eiskalt: Herrmann zum 0:2
Und trotzdem klingelte es nach etwas mehr als einer Stunde erneut im Kasten der Hausherren: Ducksch verwandelte nach einer Herrmann-Flanke per Direktabnahme aus zwölf Metern zum 2:0 (65.).
Dresden steckte trotz des doppelten Rückstandes die Köpfe nicht in den Sand und spielte weiterhin nach vorne. Der eingewechselte Testroet traf auch umgehend zum vermeintlichen Anschluss, allerdings hatte sich der Joker in einer Abseitsposition befunden (67.). Neben der eigenen Chancenverwertung haderte Dresden dann auch noch mit dem Referee, der Berko einen berechtigten Foulelfmeter verweigerte (77.).
Kiel wahnsinnig effektiv: Vier Tore aus sechs Torschüssen
Letztlich kam es aus Dresdner Sicht noch bitterer, denn Kiel traf in Person von Mühling (86.) und Ducksch (90.+4) sogar noch ein drittes und viertes Mal und sendete damit ein klares Ausrufungszeichen an die Konkurrenz. Dresden hingegen haderte mit sich, der eigenen Chancenverwertung und teilweise unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichters.
Für Dresden geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern weiter. Kiel ist tags darauf (20.30 Uhr) im Topspiel gegen den 1. FC Nürnberg gefordert.