Störche-Coach Markus Anfang musste im Vergleich zum 1:1 in Bielefeld auf gleich drei Leistungsträger verzichten: Kapitän Czichos (Wadenprobleme), Drexler (Oberschenkelprobleme) und van den Bergh (5. Gelbe) fielen aus. Dafür rückten Seydel, Lenz und Mühling ins erste Glied. Die Spielführerbinde wurde derweil von Schmidt getragen.
Bei den Gästen aus Hessen tauschte SVD-Trainer Dirk Schuster nach dem Überraschungscoup gegen Tabellenführer Düsseldorf (1:0) notgedrungen einmal Personal: Für den Gelb-Rot-gesperrten Holland rückte Mehlem in die Anfangsformation. Die vakante Position des Linksverteidigers übernahm Jones.
Bei frühlingshaften Temperaturen um 13 Grad Celsius nahmen die norddeutschen Gastgeber gleich zu Beginn das Heft des Handelns in die eigenen Hände. Die Anfang-Elf verbuchte die ersten Abschlüsse, ohne SVD-Schlussmann Heuer Fernandes wirklich in Gefahr zu bringen. Die Lilien hatten dagegen ihre Mühe, um ins Spiel zu finden. Einzig durch ein paar Standardsituationen meldeten sich die Darmstädter in der Offensive an: Spätestens bei Keeper Kronholm war aber Endstation.
Spielerisch behielt Kiel nach wie vor die Oberhand: Die Hausherren hatten bis zu 75 Prozent Ballbesitz in einer Partie, die Mitte des ersten Durchgangs vor und in den Strafräumen kaum etwas bot. Erst nach genau einer halben Stunde sorgte Mühling für ein Ausrufungszeichen, allerdings griff Heuer Fernandes beim Distanzschuss des Kielers prima über (31.).
Auf der anderen Seite gab Boyd nur 60 Sekunden später ein Lebenszeichen der Lilien ab, jedoch vergab des Darmstädter Angreifer rechts am Fünfereck. Ansonsten präsentierten sich die Hessen im Vorwärtsspiel viel zu harmlos, standen dafür aber in der Defensive gut geordnet. Das 0:0 zur Pause war demnach das Maximum für die Schuster-Elf.
2. Bundesliga, 29. Spieltag
Darmstadt nach dem Wechsel aktiver - Kamavuakas Blackout
Nach dem Seitenwechsel gingen die Hessen urplötzlich früher drauf und störten die Kieler damit schon tief in deren Hälfte im Aufbauspiel. Dazu kam Bregerie nach einer Kempe-Ecke zur bis dato besten Möglichkeit der Lilien: Der Kopfball des Franzosen rauschte knapp am Tor vorbei (47.). Holstein dagegen blieb zunächst blass und haderte mit den Verhältnissen auf dem Platz.
Von den Hausherren war kaum etwas zu sehen, erst unter Mithilfe Kamavuakas kam die KSV durch Ducksch und Schindler zu einer lukrativen Doppelchance, die Heuer Fernandes und Sulu klasse entschärften (64.). Ansonsten taten sich die Störche enorm schwer, etwas Konstruktives herauszuspielen. Dazu hatte Darmstadt weiterhin seine Möglichkeiten: Mehlem verzog aus 17 Metern nur knapp (75.).
In der Schlussviertelstunde gelang es keinem der beiden Teams, noch einen scharfen Pfeil abzuschießen, sodass es letztlich beim torlosen Remis blieb. Dadurch blieben auch beide Serien bestehen: Kiel verzeichnete das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage (2/3/0), Darmstadt gar schon das sechste (2/4/0).
Für Kiel geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) bei Dynamo Dresden weiter. Darmstadt hat tags darauf (13.30 Uhr) Eintracht Braunschweig zu Gast.