Brotlose Kunst: 40 Minuten mühte sich Daniel Jensen vergeblich, ehe er verletzt ausgewechselt wurde. dpa
Drei zentrale Spieler fehlten Werder-Coach Thomas Schaaf gegenüber dem 1:0 gegen die Glasgow Rangers im UEFA-Cup: Diego und Mertesacker mussten Rot-Sperren absitzen, zudem fehlte Borowski mit muskulären Problemen. Pasanen ersetzte Mertesacker in der Innenverteidigung, Kapitän Baumann kehrte nach überstandener Erkrankung zurück und agierte ebenso wie Özil im Mittelfeld.
VfL-Trainer Felix Magath vertraute exakt der Startelf, die sich beim 3:0-Sieg gegen Cottbus stark präsentierte. Auch in Bremen ließ Magath sein Team also mit zwei Angreifern antreten.
Werder suchte sein Heil gleich vom Anpfiff weg in der Offensive. Doch gegen die defensiv gut gestaffelten Wolfsburger tat sich die Schaaf-Elf schwer, leistete sich häufig schon im Mittelfeld Ballverluste und lief Gefahr, von den Gästen ausgekontert zu werden. Bei einem solchen Schnellangriff lag eine frühe Wolfsburger Führung in der Luft: Marcelinho schickte Grafite mustergültig auf die Reise Richtung Werder-Tor, doch der Brasilianer scheiterte an Wiese (8.).
Der 24. Spieltag
Bremen verbuchte im ersten Durchgang viel Ballbesitz, doch nur selten konnten die Hausherren daraus auch Torgefahr entwickeln. Wenn das VfL-Gehäuse in Bedrängnis geriet, war Rosenberg beteiligt: Mit einem Doppelpass brachte der Schwede Jensen in Position, der jedoch Madlung anschoss (13.), selbst verfehlte der Angreifer aus spitzem Winkel das lange Eck knapp (27.). Einmal brachte Jensen das Leder im Tor unter, doch das Schiedsrichtergespann hatte Vorlagengeber Hunt zuvor im Abseits gesehen (22.)
Wolfsburg löste sich ab Mitte der ersten Hälfte verstärkt aus der eigenen Defensive und baute eigene konstruktive Angriffe auf. Nur selten kamen die Niedersachsen aber in Tornähe. Lediglich Außenverteidiger Schäfer stellte SVW-Schlussmann Wiese auf die Probe, doch bei den Schüssen aus spitzem Winkel (28.) und rund 30 Metern (44.) war der Keeper auf dem Posten.
Wieder nichts: SVW-Stürmer Hugo Almeida liegt verzweifelt am Boden. dpa
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Der VfL konterte gegen weit aufgerückte Bremer mustergültig und erzielte durch Grafite die Führung. Nach Marcelinhos Querpass brauchte der Brasilianer nur noch einzuschieben (50.).
Die Hausherren mühten sich weiterhin, fanden aber keine entscheidenden Lücken im Abwehrverbund der Niedersachsen. Der VfL stand sehr kompakt und griff seinerseits geschickt und schnörkellos an. Marcelinho hatte so das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Wiese. Den Abpraller beförderte Naldo mit letztem Einsatz vor dem nachsetzenden Grafite ins Toraus (66.).
Werder kämpfte, so sehr es die Kräfte nach dem UEFA-Pokal-Kampf unter der Woche zuließen. Und beinahe wären die Bremer für das Engagement belohnt worden, aber Özil scheiterte aus kurzer Distanz am toll reagierenden Benaglio im VfL-Tor (79.). So blieb der Schaaf-Elf ein Tor versagt, und Wolfsburg hätte in der Schlussphase durch Marcelinho (86., 90.+1) und Dejagah (88.) sogar noch erhöhen können.
Die nächste Aufgabe steht für Werder Bremen am Sonntag in Bielefeld an. Der VfL Wolfsburg muss schon am Mittwoch (20.30 Uhr) im DFB-Pokal beim FC Bayern antreten. In der Bundesliga ist am Samstag mit dem HSV der nächste Nordklub zu Gast.