Entscheidender Mann: Raul Meireles (2. v. re.) besorgte den knappen 1:0-Sieg in Zenica. picture-alliance
Der Trainer von Bosnien und Herzegowina, Miroslav "Ciro" Blazevic, musste im Vergleich zur 0:1-Hinspielniederlage in Lissabon auf drei Stützen verzichten. Spahic und Rahimic, Schlüsselspieler im Defensivverbund, waren Gelb-gesperrt, Spielmacher und Kopf der Mannschaft Misimovic vom VfL Wolfsburg fehlte verletzt. Pandza, Bajramovic (Eintracht Frankfurt), Pjanic und der ehemalige niederländische U21-Nationalspieler Medunjanin durften dafür von Beginn an. Bei den Portugiesen nahm Trainer Carlos Queiroz nur einen Wechsel vor: Deco musste auf die Bank, während Tiago in die Startelf rutschte.
Frenetisch angepeitscht von den lautstarken Anhängern in Zenica übernahm Bosnien rasch das Heft des Handelns in die Hand. Die Gastgeber erspielten sich deutlich mehr Ballbesitz und betrieben viel Aufwand, allerdings machte sich das Fehlen von Misimovic bemerkbar. Ideen und Kreativität waren Mangelware, die Bosnier operierten viel mit langen Bällen auf den Wolfsburger Dzeko, der aber bei Ricardo Carvalho & Co. in guten Händen war.
Spielberichte
Die Iberer waren hauptsächlich auf die Defensive bedacht, im Angriffsspiel ließen sie nur selten ihre Klasse aufblitzen. Allerdings wenn sie das taten, dann wurde es brandgefährlich. Doch Tiago scheiterte nach fünf Minuten per Kopf ebenso am gegnerischen Schlussmann Hasagic wie Raul Meireles per Flachschuss (25.). Auf der anderen Seite verfehlte Hoffenheims Ibisevic den Querbalken aus 18 Metern nur knapp (35.).
Das Hoffen und Bangen wurde am Ende nicht belohnt. picture-alliance
Auch nach Wiederanpfiff griffen die wackeren Bosnier weiter an, das Tor machten aber die Gäste. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe nutzte Raul Meireles eine Unordnung in der bosnischen Abwehr eiskalt aus und netzt per Flachschuss aus elf Metern ins linke Eck ein (56.). Der Stachel saß. Das Team vom Balkan griff zwar weiter an, konnte sich aber gegen clever, zuweilen aber auch giftige Portugiesen kaum mehr entscheidend durchsetzen.
Bosnien musste die Schlussphase dann noch in Unterzahl bestreiten, da Salihovic die Nerven durchbrannten. Der Hoffenheimer kassierte innerhalb von Sekunden zweimal die Gelbe Karte und musste folglich mit Gelb-Rot vom Platz. Kurz darauf kam es zudem zu einer Spielunterbrechung, da die temperamentvollen Anhänger der Gastgeber etwas zu viel Heißblütigkeit an den Tag legten und den Linienrichter mit Münzen und anderen Gegenständen beschmissen. Nach kurzer Pause ging's dann jedoch weiter, allerdings war die Luft aus der Begegnung zu diesem Zeitpunkt bereits raus und Portugals Endrundenteilnahme perfekt.