Es geht doch: Mirko Slomka sah mal wieder einen Liga-Sieg seiner Schalker. dpa
Seinen ersten Punkt als Trainer von Arminia Bielefeld konnte Michael Frontzeck beim 1:1 in Rostock verbuchen. Grund genug, der gleichen Startelf das Vertrauen zu schenken.
Mirko Slomka musste seine Schalker allerdings nach dem Kräfte raubenden 4:1 i.E in Porto in der Champions-League notgedrungen umstellen. Rafinha und Ernst fehlten Gelb-gesperrt, dem in Porto enttäuschenden Grossmüller (kicker-Note 5) blieb zunächst nur ein Bankplatz. Zu seinem ersten Ligaspiel der laufenden Saison kam so Varela, erstmals seit dem 27. Oktober kam auch Pander wieder zum Einsatz. Außerdem stand Rakitic wieder in der Startaufstellung.
Zu Beginn der Partie nahmen sich die Akteure eine 20-minütige Anlaufzeit, die vor allem durch viele Zweikämpfe im Mittelfeld geprägt war. Lediglich ein vermeintliches Tor von Varela, das aber wegen eines zuvor unterbundenen Einsatzes im Luftkampf von Kuranyi gegen Kucera keine Anerkennung fand, sorgte anfangs für Aufregung (6.).
Der 23. Spieltag
Überraschend bot sich den tief stehenden und auf Konter lauernden Bielefeldern dann die erste Großchance, doch Eigler scheiterte aus wenigen Metern an Neuer (21.). Die Möglichkeit gab aber nicht den Hausherren Sicherheit, sondern läutete eine Drangphase der "Königsblauen" ein. Varela nutzte gleich die erste sich bietende Möglichkeit zur Führung, als er eine Westermann-Flanke mit Kopf und Schulter ins Tor lenkte (24.). Rakitic (26., Hain hält) und Altintop (29., Lattentreffer per Volleyabnahme) scheiterten in kurzer Folge.
Schalke behielt auch anschließend die Partie unter Kontrolle. Zu behäbig und ungenau trug die Frontzeck-Elf ihre Angriffe vor und stellte die Gäste vor keine Probleme. Allerdings fehlte auch den Vorstößen des frischgebackenen Champions-League-Viertelfinalisten die letzte Genauigkeit und Zielstrebigkeit, so dass es mit dem knappen 1:0-Vorsprung in die Pause ging.
Fingerzeig: Varela traf in seinem ersten Ligaspiel 07/08 gleich zur Schalker Führung. dpa
Es wurden nicht nur die Seiten gewechselt, auch das Spiel änderte sich komplett. Bielefeld ging fortan mit wesentlich mehr Engagement zu Werke. Auch wenn spielerisch weiterhin längst nicht alles klappte: Der Einsatz stimmte nun, und das reichte, um die Slomka-Truppe vor große Probleme zu stellen. Die blieb ihrerseits sehr passiv, bemühte sich zunächst einmal um Torsicherung.
Doch das DSC-Bemühen verpuffte ergebnislos. Wie schon im ersten Durchgang hatte Eigler die beste Möglichkeit, doch bei seinem Kopfstoß bekam Neuer erneut eine Hand an den Ball (62.).
Schalke befreite sich vom Arminen-Druck und beruhigte die Partie mit dem zweiten Treffer: Kuranyi legte einen Pander-Freistoß im Fünfmeterraum quer, Altintop musste nur noch einschieben (74.).
Damit war die Luft raus. Schalke spielte den Rest der Partie locker runter, auch weil Wichniarek das Leder kurze Zeit später aus spitzem Winkel nicht über die Linie brachte (77.). S04 beendete mit dem vierten "Zu null"-Sieg in Bielefeld in Folge die aktuelle Bundesliga-Durststrecke. Für die Arminia ist das Jahr 2008 bei einem Punkt aus sechs Spielen hingegen ein ganz düsteres.
Für Arminia Bielefeld geht es am kommenden Samstag in Hannover weiter. Schalke 04 hat bereits am Freitag im Westderby mit dem MSV Duisburg ein weiteres abstiegsgefährdetes Team zu Gast.