Bayerns Coach Jupp Heynckes verzichtete auf personelle Änderungen und vertraute derselben Elf wie beim 2:1-Sieg in Stuttgart. Kölns Trainer Stale Solbakken indes musste im Vergleich zum 1:1 gegen Mainz auf den grippeerkrankten Lanig verzichten. McKenna erhielt daher eine Bewährungschance.
In der ausverkauften Allianz-Arena ergriffen die Münchner erwartungsgemäß von Beginn an die Initiative. Der FCB hatte klare Feldvorteile, deutlich mehr Ballbesitz und kam folglich durch Robben (8.), Ribery (10., 13.) und Gomez (14.) zu ersten guten Chancen. Kurz darauf war die Partie für Kölns Brecko bereits beendet. Der Slowene hatte sich verletzt und musste durch Makino ersetzt werden.
Der 17. Spieltag
Der Wechsel änderte allerdings rein gar nichts an der Taktik der Domstädter! Die Kölner rührten Beton an, agierten dabei sogar mit einer Fünferkette - McKenna ließ sich meist nach hinten fallen - und waren darauf bedacht, das Tempo gering zu halten. Die Strategie der Kölner ging über weite Strecken auch auf, zumindest im Hinblick auf die Spielzerstörung.
Nach vorne fanden die Rheinländer aber gar nicht statt, dafür ärgerten sie die Bayern hinten umso mehr - und das traf vor allem auf Ribery zu. Nach 33 Minuten leistete sich der Franzose eine kleine Unbeherrschtheit gegen Sereno. Es kam zum Wortgefecht mit leichtem Körperkontakt. Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte den Streithähnen jeweils Gelb. Ribery hatte aber nicht genug und zettelte nur Sekunden danach den nächsten Streit mit Sereno an und flog wegen dieser Dummheit anschließend mit Gelb-Rot vom Platz.
Kurz darauf sendeten die "Geißböcke" dann sogar ein erstes Lebenszeichen durch Peszko (36.). Wer aber gedacht hatte, die Kölner würden aufgrund der numerischen Überlegenheit ihren Abwehrriegel ein wenig öffnen, der sah sich getäuscht. Die Gäste beharrten auf ihrer Defensivtaktik, überließen den Münchnern weiter die Initiative und gingen offenbar zufrieden mit einem 0:0 in die Pause.
Bayern ringen den Angstgegner in Unterzahl nieder
Mit Haken und Ösen: Kölns Podolski gegen van Buyten (re.). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel folgte der Paukenschlag! Geromel verlor den Ball leichtsinnig und bereitete so den folgenschweren Konter vor: Müller trieb die Kugel auf der rechten Seite nach vorne und schob dann rüber zu Gomez, der sein 16. Saisontor markierte (48.). Der Bann war gebrochen und die Bayern hatten fortan leichtes Spiel. Das lag auch daran, dass die Domstädter weiterhin keine großartigen Anstalten machten, nach vorne zu spielen. Und dennoch wäre ihnen der Ausgleich fast gelungen. Weil aber Jajalo nach Podolskis Ecke zu überrascht war, blieb es vorerst bei der knappen FCB-Führung.
In der 63. Minute war die Messe gelesen: Bei einer an sich ungefährlichen Ecke von Kroos ließen die Kölner den Ball einfach passieren. Das Leder landete beim eingewechselten Alaba, der sich bedankte und aus fünf Metern auf 2:0 erhöhte. Danach war alles klar, denn die Gäste machten nicht mehr den Eindruck, als würden sie noch an eine Wende glauben. Auf der anderen Seite schaltete der FCB in den Schongang und sparte Kräfte für das bevorstehende DFB-Pokal-Achtelfinale in Bochum am kommenden Dienstag. Das unterstrichen auch die Wechsel von Heynckes, der Robben (76.) und Gomez (78.) noch vor der 80. vom Platz nahm.
Sorgen musste sich Heynckes jedoch keine mehr machen, da sich beide Mannschaften nicht mehr wirklich weh taten - bis zur 88. Minute, als Kroos nach sehenswerter Kombination über Olic und Alaba den 3:0-Endstand markierte.
Für die Kölner geht es nun in die Winterpause, ehe am Samstag, den 21. Januar 2012, das neue Jahr in Wolfsburg eröffnet wird. Tags zuvor sind die Münchner in Mönchengladbach gefordert.