Barças Trainer Josep Guardiola hatte beim 1:0-Heimsieg gegen Saragossa einigen Stammspielern eine Pause gegönnt. Folglich tauschte er nun fünfmal: Busquets, Abidal, Adriano, Iniesta und Villa spielten für Piqué (Gelb-Sperre), Milito, Maxwell, Keita und Bojan. Der an einer Knieblessur leidende Kapitän Puyol wurde demnach nicht rechtzeitig fit. Busquets und Abidal bildeten das vakante Innenverteidigerduo.
Arsenals Trainer Arsène Wenger sorgte für Überraschungen. Beim 0:0 gegen Sunderland hatten van Persie, der laut Wenger wegen einer Knieverletzung mindestens drei Wochen hätte ausfallen sollen, und Fabregas (Oberschenkelprobleme) gefehlt. Nun waren beide in der Startelf, Denilson und Bendtner mussten weichen. Außerdem erhielt der Ex-Dortmunder Rosicky den Vorzug vor Arshavin.
Im Vergleich zum 2:1-Hinspiel ersetzten bei Barcelona Mascherano und Adriano Maxwell und Piqué, während bei Arsenal Sagna nach Rot-Sperre sowie Diaby und Rosicky anstelle von Eboué, Song und Walcott aufliefen.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Unter der Leitung des Schweizers Massimo Busacca legte Barcelona von Beginn an den Vorwärtsgang ein und kam nach einem feinem Heber von Xavi durch Pedro bereits nach vier Minuten zur ersten Chance. Arsenal stand also gleich unter Druck, kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus, so waren die Engländer in der ersten halben Stunde nicht einmal im Sechzehner der Blaugrana. Barça indes trat äußerst dominant auf, griff die Engländer bereits an deren Strafraum an und erspielte sich so ein klares optisches Übergewicht. Nur fehlte es zunächst an der Präzision beim finalen Pass, sodass die körperbetont spielenden "Gunners" kaum in ernsthafte Gefahr gerieten.
Einzig ein unpräziser Freistoß von Dani Alves aus der zweiten Reihe sorgte für Aufregung. Arsenals Schlussmann Szczesny parierte zwar, verletzte sich dabei aber an der linken Hand und musste bereits nach 16 Minuten durch Almunia ersetzt werden. Der Spanier hatte dann zuweilen leichtes Spiel, denn seine Vorderleute hatten Beton angerührt. Arsenal verteidigte teilweise mit einer Fünferkette und machte vor allem die Passwege in der Mitte dicht. Den Katalanen schmeckte das wenig, denn das Bollwerk hielt. Barça blieb bemüht, hatte im ersten Durchgang über 75 Prozent Ballbesitz, konnte dabei aber bis auf Pedros Schlenzer, der nach 28 Minuten knapp danebenging, kaum für Gefahr sorgen.
Arsenal begann früh mit dem Zeitspiel, was Busacca mit einer fünfminütigen Nachspielzeit ahndete. In dieser fiel dann der hochverdiente Treffer für den spanischen Tabellenführer: Iniesta steckte unnachahmlich zu Messi durch, der sich stark am Ball behauptete, den herausstürzenden Almunia überlupfte und volley aus kurzer Distanz zum 1:0-Halbzeitstand einnetzte (45.+3).
Busquets bringt die Blaugrana in Not - Van Persie fliegt vom Platz
Musste früh ausgewechselt werden: Arsenals Schlussmann Szczesny. picture alliance
Ohne personelle Änderungen ging es dann in die zweiten 45 Minuten, in denen die "Gunners" nun kommen mussten. Das ließen die Katalanen aber nicht zu, da sie weiter am Drücker waren. Allerdings brachte sich Barça dann selbst wieder in Bedrängnis: Nach einem Eckball der Londoner traf Unglücksrabe Busquets aus kurzer Distanz, der ersten offensiven Aktion der Gäste überhaupt, ins eigene Tor (53.). Arsenal durfte sich nun also wieder aufs Verteidigen konzentrieren, musste das allerdings ab der 56. Minute in Unterzahl machen: Van Persie spielte nachdem der Pfiff ertönt war weiter und handelte sich so seine zweite Gelbe Karte ein. Folglich Gelb-Rot.
Die Partie fand danach nur noch in der Hälfte der Gäste statt: Villa (58.), Dani Alves (60.), Messi (63.) und erneut Villa (67.) brachten den Ball aber nicht im Tor unter. Besser machte es dann Kapitän Xavi, der nach einer sehenswerten Kombination über Iniesta und Villa aus 13 Metern auf 2:1 erhöhte (69.). Nur eine Minute später spitzelte Xavi den Ball zu Pedro, den Koscielny im Strafraum zu Fall brachte. Messi nahm sich das Leder und vollendete trocken ins rechte untere Eck (71.).
Wenger reagierte umgehend, Arshavin und Bendtner kamen. Chancen hatten aber weiterhin nur die Blaugrana. So parierte Almunia stark gegen Messi (79.) und den mittlerweile eingewechselten Afellay (83., 85.). Drei Minuten vor Schluss folgte die Schrecksekunde aus Sicht der Hausherren: Arshavins Diagonalpass von rechts fand Wilshere, der in den Sechzehner zog, dort aber in allerletzter Sekunde vom grätschenden Mascherano abgefangen wurde, sodass es letztlich beim hochverdienten 3:1-Sieg von Barcelona blieb.
Für die Spanier steht am kommenden Wochenende wieder die Meisterschaft auf der Tagesordnung. Barcelona reist nach Sevilla. Der FC Arsenal muss indes im Rahmen des Viertelfinales des FA-Cups ins Theatre of Dreams zum nächsten Leckerbissen gegen Manchester United. Die Auslosung für das Viertelfinale in der "Königsklasse" geht dann am Freitag, den 18. März, zur Mittagsstunde in Nyon über die Bühne.