Augsburgs Trainer Markus Weinzierl konnte nach der 0:3-Niederlage bei Bayern München wieder auf den zuvor Gelb-gesperrten Callsen-Bracker zurückgreifen und stellte ihn für Reinhardt in die Innenverteidigung. Die angeschlagenen de Jong (Infekt) und Hain (Oberschenkelprobleme) nahmen zumindest auf der Bank Platz.
Fürth-Coach Frank Kramer war im Vergleich zum 1:2 gegen den SC Freiburg zu zwei Veränderungen gezwungen: Nehrig (festes Fußgelenk) und Fürstner (Schlag auf den Fuß im Abschlusstraining) fehlten verletzt. Dafür gab Trinks sein Startelf-Debüt und auch Park durfte von Beginn an ran. Außerdem bekam Geis den Vorzug vor Petsos. Der langzeitverletzte Stieber (Schulter-OP) kehrte nach dreieinhalb Monaten Pause auf die Bank zurück.
Manninger und Werner werden zu Helden
Elfmeter-Held: Augsburgs Alexander Manninger pariert den zweiten Strafstoß von Fürths Edgar Prib. picture alliance
Die Anfangsphase startete energiegeladen. Der FCA drängte sofort nach vorne, Fürth lauerte auf Konter. Nach einem solchen wurde es kurios: Klaus wurde steil geschickt und drang mit Tempo in den Strafraum ein. Klavan kam angerauscht, spitzelte den Ball weg und traf Klaus danach leicht an der Hüfte. Schiedsrichter Tobias Welz zeigte nach kurzem Überlegen auf den Punkt (3.) - eine harte Entscheidung. Prib trat an und verwandelte sicher ins rechte obere Eck (4.), doch der Elfmeter musste wiederholt werden, weil Park zu früh in den Strafraum gelaufen war. Prib trat auch das zweite Mal zum Strafstoß an, entschied sich dieses Mal für das linke untere Eck und scheiterte an Torwart Manninger (5.).
So kochten die Emotionen schon früh hoch, und die Schwaben drängten angefeuert von der guten Stimmung in der SGL-Arena mutig nach vorne. In der Defensive standen die Franken jedoch gut geordnet und hielten die Hausherren vom eigenen Sechzehner fern. So resultierten kaum Torchancen für die Fuggerstädter. In der Offensive vertraute das Kleeblatt weiter auf überfallartige Konter.
Durch diese taktische Ausrichtung hatte Augsburg viel Ballbesitz. Da durch die verdichtete Mitte kein Durchkommen war, forcierte der FCA das Flügelspiel. Vor allem Hahn machte viel Betrieb und war von der Fürther Defensive kaum zu halten. Nachdem der rechte Mittelfeldspieler einen Werner-Freistoß knapp über die Latte köpfte (25.), war er von Park nur mit einem Foul zu stoppen (29.). Den fälligen Freistoß trat Werner nach innen. In der Mitte rauschte Klavan knapp vorbei und irritierte so Kleeblatt-Keeper Hesl, sodass der Ball im linken Winkel einschlug (30.).
Fürth investierte nun mehr in die Offensive, spielte aber haufenweise Fehlpässe und konnte Manninger kein einziges Mal prüfen. Kramer reagierte und nahm noch vor der Pause den völlig überforderten und Gelb-Rot-gefährdeten Park vom Feld. Dafür kam mit Azemi ein zusätzlicher Stürmer (43.).
Callsen-Bracker und Trinks treffen
Der 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zunächst eine zehnminütige Leerlaufphase, in der sich beide Teams im Mittelfeld neutralisierten. Dann zogen die Hausherren das Tempo noch einmal an und kamen prompt zu guten Möglichkeiten: Mölders scheiterte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an einer starken Hesl-Parade (55.). Die darauf folgende Ecke zirkelte Werner von rechts nach innen. In der Mitte sprang Hesl am Ball vorbei und Azemi ließ sich von Callsen-Bracker überspringen. Der Augsburger Innenverteidiger bedankte sich und köpfte aus sechs Metern zum 2:0 ein (55.).
Fürth gab sich jedoch nicht auf und suchte den Weg nach vorne. Nach einem unglücklichen Abwehrversuch der FCA-Hintermannschaft zog Trinks sofort ab und verkürzte aus 15 Metern auf 1:2 (62.). Danach brachte Kramer mit Pledl eine zusätzliche Offensivkraft (64.). Die SpVgg wurde nun zwingender und entwickelte eine Drangphase. Dabei fehlte es aber an Durchschlagskraft. Stattdessen konterte Augsburg im eigenen Stadion und kam durch Werner (70., 72.) zu guten Möglichkeiten.
Ji entscheidet das Spiel
Tooor! Ausburgs Tobias Werner verwandelte einen Freistoß direkt zum 1:0 und gab die Vorlage zum 2:0. Getty Images
So ließ die Entscheidung nicht lange auf sich warten. Nach einem Eckball gab Werner das Leder nach innen, wo Ostrzolek auf Ji prallen ließ. Der Südkoreaner stand völlig blank und traf überlegt ins lange Eck zum 3:1 (75.).
Nun waren die Würfel gefallen. Das Kleeblatt kam kaum noch nach vorne. Die Schwaben spielten leichtfüßig und kombinierten weiter gut. So plätscherte die Partie mit deutlichen Feldvorteilen für die Fuggerstädter zu Ende. Der FCA macht das Wunder wahr und hält die Klasse - Fürth steigt ab.
Damit verabschieden sich beide Mannschaften in die Sommerpause. Der erste Spieltag der Bundesliga-Saison 2013/14 findet vom 9. bis 11. August statt. Die 2. Liga startet schon drei Wochen früher vom 19. bis 22. Juli.