Zwei gegen einen: Augsburgs Hdiouad behauptet gegen Fürths Lanig den Ball, während Teamkollege Diabang auf dem Hosenboden liegt. dpa
Augsburgs Coach Ralf Loose brachte nach der 0:3-Niederlage in Köln in der Abwehr Hertzsch für Drobny sowie Angreifer Diabang für Mittelfeldmann Hlinka.
Fürths Trainer Bruno Labbadia vertraute exakt der Startelf, die 6:3 gegen Osnabrück gewonnen hatte.
In der Anfangsphase erwies sich Greuther Fürth als das aktivere Team. Die Franken erzielten gut organisiert viele frühe Ballgewinne gegen einen im Vorwärtsgang sehr fehlerhaft agierenden FCA. Mehr als Halbchancen (Judt, 2., Nehrig, 12.) aber sprangen für die Labbadia-Elf zunächst nicht heraus.
Bei Augsburg war der Druck, die Verunsicherung deutlich zu spüren. Es lief nicht viel zusammen bei der ängstlich agierenden Loose-Elf, die es aber zumindest verstand, die spielerisch und technisch besseren Franken mit solider Defensivarbeit in Schach zu halten. Erst Kotuljac hatte nach Doppelpass mit Burkhardt frei vor Neuhaus eine gute Gelegenheit, zögerte aber zu lange mit dem Abschluss, so dass Benschneider klären konnte (23.).
Danach wurden die Gastgeber etwas selbstbewusster, ohne freilich zunächst zu einer Chance zu kommen. Wie aus dem Nichts deshalb die Führung der Loose-Schützlinge: Müller behauptete sich links gegen Felgenhauer und Nehrig und flankte. Diabang köpfte aus sieben Metern, Kirschstein rutschte aus und war nur unzureichend mit der Hand dran - Ledezma setzte nach und nickte aus drei Metern ein (29.).
Bis zur Pause versuchten die nicht zwingend genug agierenden "Kleeblättler" vergeblich, den Rückstand zu reparieren. Lediglich Kotuljac tauchte gefährlich vor dem vom Ex-Fürther Neuhaus gehüteten Tor auf, verzog aber aus spitzem Winkel (35.). Gefährlich war die verunglückte Abwehraktion von Biliskov auf der anderen Seite: Der Kroate fabrizierte fast ein Eigentor, lenkte eine Müller-Flanke ans eigene Lattenkreuz (42.).
Der 16. Spieltag
Greuther Fürth suchte auch nach dem Wechsel vergeblich nach der Lücke im Deckungsverbund der Hausherren, die um den souveränen Benschneider sicher standen. Weiterhin nicht energisch genug waren die Aktionen der Labbadia-Elf Richtung gegnerisches Tor. Augsburg verließ sich nicht nur auf seine Abwehr, sondern wurde nun offensiver.
Wenzels Kopfball konnte Kirschstein noch parieren (52.), war aber wenig später zweimal binnen zwei Minuten chancenlos: Zunächst brachte Müller einen Freistoß von der rechten Seite nach innen. Die Zuteilung passte bei den Gästen nicht, Möhrle hatte sich freigeschlichen und köpfte aus vier Metern ins Netz (57.). Die Fuggerstädter setzten nach, kombinierten am gegnerischen Strafraum: Da Costa zu Diabang, der per Kopf glücklich zu Kern weiterleitete. Der umdribbelte Achenbach am Strafraum und jagte das Leder ins linke untere Eck (59.).
Damit war die Entschiedung im Derby frühzeitig gefallen, der FCA hatte dem Gegner mit dem Doppelschlag den Zahn gezogen und hätte bei etwas mehr Konzentration sogar erhöhen können. Von den Franken kam trotz dreier Wechsel nichts mehr - bis auf eine unschöne Szene, als Achenbach Kern an der Außenlinie umgrätschte und folgerichtig die Rote Karte sah (81.).
Auf Augsburg wartet am Sonntag das Abstiegsduell in Jena, während Fürth zu Hause Hoffenheim empfängt.